Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025
können: „Wir haben hier 40.000 Euro für dich!“, dann ist das einfach ein schönes Gefühl. Wie ist die Verzinsung des ausstehenden Betrags, wenn sich jemand für die 15-jährige Auszahlungsphase entscheidet? Helge Kniepen: Wir erhöhen den Auszahlbetrag einfach jedes Jahr um ein Prozent. Über 15 Jahre sind das immer- hin 15 Prozent. Wir müssen das Ganze auch administra- tiv bewerkstelligen können, und so kann unsere Sachbe- arbeitung das jetzt schon in SAP Payroll hinterlegen; dann brauchen wir gar nichts mehr zu tun, und die Auszahlung erfolgt automatisch. Wo ist das Geld derweil angelegt? 15 Jahre sind ja lang. Christof Quiring: Solange der Teilfonds nach Erreichen des =LHOGDWXPV QRFK ZHLWHUOÌXIW EHljQGHW VLFK GHU %HWUDJ LP (XUR *HOGPDUNW %HL 8QWHUVFKUHLWHQ HLQHV EHVWLPPWHQ Fondsvolumens – es wird ja sukzessive entnommen – wird der Fonds irgendwann aufgelöst. Aber im Regelfall laufen die Target-Fonds noch zwischen fünf und zehn Jahren nach Erreichen des Target-Datums weiter. Was waren denn die größten Knackpunkte bei der Einführung von Lindt My Pension? Helge Kniepen: Erst einmal mussten wir natürlich unserem Finanzchef darlegen, was der neue Pensionsplan zukünf- tig kosten wird. Die Kosten waren aber nicht das Problem. 'HU DOWH 3ODQZDU HLQH 'LUHNW]XVDJHPLW ,QQHQljQDQ]LHUXQJ 'D ijLHĕW NHLQ *HOG UDXV VRQGHUQ HV ZHUGHQ 5ĞFNVWHOOXQ- gen gebildet, die sich gewinnmindernd ansetzen lassen, ZDV QDWĞUOLFK HLQHQ JHZLVVHQ &KDUPH KDW %HL /LQGW 0\ 3HQVLRQ ijLHĕW MHGHQ0RQDW *HOG LQ GLH )RQGV 'LHVHV &DVK RXW ZDU WDWVÌFKOLFK HLQ JURĕHV 7KHPD QLFKW GLH .RVWHQ DQ VLFK (LQZHLWHUHU .QDFNSXQNW ZDU GDVV GLH0LWDUEHLWHUYHU- WUHWXQJ VHKU VNHSWLVFK ZDU REZRKO ZLU IĞU GLH 0LWDUEHLWHU wirklich etwas Tolles entwickeln wollten. Kam von der Arbeitnehmervertretung auch der Wunsch nach einer lebenslangen Rente statt einer 15-jährigen Zeitrente? Helge Kniepen: Nein, das war kein Thema. Es gab in den OHW]WHQ -DKUHQ HKHU $QIUDJHQ EHLP %HWULHEVUDW RE GLH /LQGW %HWULHEVUHQWH DXV GHP DOWHQ 9HUVRUJXQJVZHUN DXFK als Einmalsumme bezogen werden kann. Das ging vorher QLFKW XQG ZLU KDEHQ GDV HQWVSUHFKHQG HUPĆJOLFKW 8QVHUH Finanzabteilung merkt das, denn wir müssen in dem Fall VRIRUW &DVK DXVEH]DKOHQ REZRKO HV IĞU GDV DOWH 9HUVRU- JXQJVZHUN NHLQH 5ĞFNGHFNXQJ JLEW ZLH HV MHW]W EHL /LQGW 0\ 3HQVLRQ GHU )DOO LVW Christof Quiring: 'DVV YLHOH 0LWDUEHLWHU HLQH (LQPDOVXPPH EHYRU]XJHQ OLHJW ZRPĆJOLFK DXFK GDUDQ GDVV EHL /LQGW Sprüngli Deutschland über 80 Nationalitäten arbeiten. Im Rentenalter zieht es viele in ihr Heimatland zurück, und die 0HQVFKHQ QHKPHQ GDQQ OLHEHU GLH (LQPDOVXPPH :DV VLQG GLH KÌXljJVWHQ )UDJHQ GHU 0LWDUEHLWHU" Christof Quiring: Eigentlich kommen da ganz normale )UDJHQ 'LH 0LWDUEHLWHU ZROOHQ EHLVSLHOVZHLVH ZLVVHQ ZLH GLH .DSLWDODQODJH IXQNWLRQLHUW 8QG VLH LQWHUHVVLHUHQ VLFK dafür, welche Renditen dabei rauskommen. Einige fragen DXFK QDFK GHU VWHXHUOLFKHQ %HKDQGOXQJ -HW]W GD GHU QHXH 3ODQ VHLW HLQLJHU =HLW OÌXIW ZLVVHQ GLH /HXWH VFKRQ YLHOHV EHLP %OLFN DXI LKUHQ /RKQ]HWWHO Wer sitzt im Anlageausschuss? Helge Kniepen : Der Finanzdirektor, der Arbeitsdirektor, die Finanzleiterin und ich. Christof Quiring: Im Anlageausschuss geben wir Rechen- schaft über die Ergebnisse. So werden das Planvermögen und dessenEntwicklung vomPlansponsor eng begleitet, was EHL GHQ 3ODQWHLOQHKPHUQ IĞU ]XVÌW]OLFKHV 9HUWUDXHQ VRUJW :XUGHQ GLH 7DUJHW )RQGV H[WUD IĞU /LQGW 6SUĞQJOL DXIJHOHJW RGHU VWHKHQ VLH DXFK DQGHUHQ ,QYHVWRUHQ RȪHQ" Christof Quiring: %HL GHQ )LGHOLW\ 7DUJHW 'DWH )XQGV KDQGHOW es sich um Publikumsfonds. Wir nutzen sie beispielsweise auch in unserem eigenen Pensionsplan bei Fidelity. Helge Kniepen: Da habenwir uns gedacht, das kann nicht so IDOVFK VHLQ GD NĆQQHQ ZLU XQV DQVFKOLHĕHQ 6LQG )LGHOLW\ XQG /LQGW 6SUĞQJOL GLH HLQ]LJHQ 8QWHUQHK- PHQ GLH DQ GHQ 7DUJHW 'DWH )RQGV KÌQJHQ" Brennt für betriebliche Investment- und Pensionslösungen Christof Quiring, Head of Workplace Investing bei Fidelity International, leitet den Geschäftsbereich „Workplace Inves- ting“ für betriebliche Investment- und Pensionslösungen. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann bei der UBS Deutschland AG und anschließendem BWL-Studium an der Justus-Liebig-Universität in Gießen begann er 1997 als Unternehmensberater im Bereich Investment Banking bei I&K Consultants. 1999 wechselte er zu Union Investment, wo er als Leiter für den Bereich „Portfolio Analysis“ zuständig war. 2001 übernahm er bei INVESCO die Verantwortung für den neu geschaffenen Geschäftsbereich „Investment and Pensions Solutions“. 2006 wechselte er zu Fidelity Inter- national und baute erfolgreich den Geschäfts- bereich „Workplace Investing“ auf. » Wir haben Zielfonds für jeweils Fünfjahreskohorten aufgelegt. Aktuell gibt es acht Target Funds, für 2025, 2030 und so weiter bis aktuell 2060. « Christof Quiring, Head of Workplace Investing bei Fidelity International 62 N o . 4/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Helge Kniepen | Lindt & Sprüngli + Christof Quiring | Fidelity International FOTO: © DR. ANETTE WALKER | FÜR INSTITUTIONAL MONEY
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