Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ Halluzinieren kann teuer kommen Bislang galten eher simple, eintönige Bürojobs beziehungsweise deren Ausfüh- rende als gefährdet, von der KI ersetzt zu werden. Die KI schickt sich nun an, auch höherwertigere Arbeiten und Jobs von Akademikern zu übernehmen. Beispielsweise lässt ein Datenverarbei- tungs-Start-up mehr als 100 ehemalige Investmentbanker OpenAI-Systeme auf ihre ehemaligen Tätigkeiten bei Wall- Street-Banken wie J.P. Morgan, Morgan Stanley und Goldman Sachs trainieren. Die KI soll zukünftig eigene Finanzmo- delle im Excel-Format erstellen können – etwa für Fusionen oder fremd nanzierte Übernahmen. Diese werden in der Regel von Juniorbankern gemacht. Diese Talen- te könnten zukünftig eingespart oder anderswo eingesetzt werden. Ähnliches Einsparungspotenzial besteht bei den Consultern. Auch hier kann und soll die KI viele Aufgaben übernehmen. Gänzlich frei von Fehlern ist auch eine künstliche Intelligenz nicht. So wurde be- kannt, dass ein Gutachten der Beratungs- rma Deloitte einige Fehler enthielt. Das o enbar zumindest partiell von einer KI erstellte Dokument enthielt falsche Fuß- noten und Zitate. Einige der im Bericht zitierten Studien hat es so nie gegeben und sind das Ergebnis einer „Halluzina- tion“ seitens der KI. Der Consulter einigte sich mit dem Auftraggeber auf eine Reduktion des ver- einbarten Honorars. Künstliche Intelligenz kann Arbeitszeit und Kosten einsparen. Manchmal kommt das vermeintlich richtige Ergebnis jedoch teuer. LUXUSHAUSHALTE BENÖTIGEN SPEZIALISTEN Einfaches Putzen war gestern In vielen Luxusvierteln der USA verdienen erfahrene Haushälterinnen inzwischen mehr als 100.000 Dollar im Jahr – plus Zusatzleistungen. Der Boom im Luxusmöbel- und Design- segment hat die Nachfrage nach hoch qua- li zierten Fachkräften deutlich erhöht, die wertvolle Einrichtungsgegenstände sach- gerecht p egen können. Wer in Villen mit Kunstwerken und maßgefertigten Möbeln arbeitet,muss nicht nur reinigen, sondern die Materialien und Ober ächen genau kennen, um Schäden zu vermeiden. In den letzten Jahren hat sich der Beruf zu einem anspruchsvollen Fach- gebiet entwickelt. Da entsprechend quali ziertes Personal rar gesät ist, steigen die Gehälter stark an. GOLDMARKT Professionals heiß begehrt Die meistgelesenen Institutional Money Online-News Diese Themen haben die Leser seit der letzten Ausgabe auf institutional-money.com am meisten interessiert: VW beauftragt Goldman, J.P. Morgan mit Everllence-Verkauf 1 BayernLB: Risiko-Vorstand schmeißt hin 2 Warum Peter E. Huber für Europa schwarzsieht 3 Erhält ASML nun durch SMIC ernsthafte Konkurrenz? 4 Peter E. Huber analysiert: Stehen die Bondmärkte vor dem Crash? 5 Wall-Street-Veteran startet Stockpicker in München, warnt vor Krise 6 Goldpreis bricht ein: Was steckt hinter dem historischen Absturz? 7 Vor Kurseinbruch: Pfandbriefbank sprach doch mit einigen Analysten 8 T. Rowe Price über die größte Anlagemöglichkeit seit Jahrzehnten 9 Dieses Asset outperformt – und die breite Masse ist nicht investiert 10 Newsletter abonnieren: institutional-money.com/newsletter Quelle: www.institutional-money.com Der Boom bei Gold und anderen Edelmetal- len hat die Branche auf dem falschen Fuß er- wischt und zu einem regelrechten Wettstreit von Handelshäusern, Vermögensverwaltern, Hedgefonds und Banken um die besten Talente für den Handel oder das Portfolio- management geführt. Obwohl imGoldhandel jede Woche Trans- aktionen imWert von Hunderten Milliarden Dollar abgewickelt werden, war das Geschäft traditionell die Domäne einiger weniger Ban- ken wie J.P. Morgan, HSBC und UBS. Diese arbeiteten bislang mit schlanken Teams. Da die Preise in diesem Jahr stark gestiegen sind, steht den neuen Marktteilnehmern, die in das Geschäft drängen, nur ein kleiner Kreis erfahrener Händler zur Verfügung. So haben die großen Rohsto händler Tra gura und Gunvor in diesem Jahr Edelmetallhändler eingestellt, und auch IXM und Mercuria Energy suchen gezielt nach Professionals. In der Folge steigen in dem einstigen Ni- schenmarkt die Gehälter und Boni kräftig. Experten auf dem Gebiet des Goldhandels können sich derzeit ihre Expertise angesichts hoher Nachfrage mit Gold aufwiegen lassen. 274 N o . 4/2025 | institutional-money.com DIE LETZTE SEITE | Gemischtes & Skurriles FOTO: © ABDUL | GENERIERT MIT KI | STOCK.ADOBE.COM, SHAKILHOSSAIN | GENERIERT MIT KI | STOCK.ADOBE.COM
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