Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025
R und ein Viertel der Portfolios deutscher institu- tioneller Investoren besteht aus Immobilien. Im Schnitt waren es im Sommer 2025, so die Ergeb- nisse der jüngsten Immobilienumfrage von Universal Investment bei heimischenGroßanlegern, 26 Prozent. Nen- nenswerte Veränderungen dieser Gewichtung sind dem- nach nicht geplant. Büro weiterhin führende Nutzungsart Die derzeitigen Bestandsportfolios der befragten Investoren bestätigen erneut eine Vorliebe für Bürobauten. Mit knapp 37 Prozent bleiben sie die bei Weitem führende Nutzungs- art. Veränderungen zeichnen sich jedoch bei den geplanten Neuinvestitionen ab: Hier verlieren Büroimmobilien in der Gunst der Anleger von 34 Prozent im Vorjahr auf 27 Pro- zent. Für viele Investoren stellt sich die Frage: Was tun mit den Büroimmobilien im Bestand – noch dazu, wenn sie in die Jahre gekommen sind? Zuletzt erwies sich die Büro- neuvermietung als schwierig. Daher denken Investoren über eine Konversion einzelner Bestandsbüroimmobilien nach, was einen erheblichen Aufwand bedeutet, den nicht jeder Investor selbst managen kann. Daher der Trend bei Bestandshaltern, sich externe Service Developer suchen. „In der Vergangenheit warenwir überwiegendmit Büro- neubau beschäftigt, heute sind rund 50 Prozent unserer Pro- jekte Bauen imBestand und Revitalisierungen. Wir stellen fest, dass sich Bestandshalter seit etwa 1,5 Jahren gegenüber HLQHP 6HUYLFH 'HYHORSHU ĆȬQHQĺ VDJW 7LP 0DORQQ 'HU promovierte Bauingenieur ist Geschäftsführer vonWöhr + Bauer Assetmanagement undMitglied der Geschäftsleitung des familiengeführten Immobilienunternehmens Wöhr + Bauer aus München. „Wir helfen dann, einen Investment Case aus der Revitalisierung der in die Jahre gekommenen *HEÌXGH ]X PDFKHQĺ Trend: Asset Management für Dritte Dass Bestandshalter einen spezialisierten Service Developer und Asset Manager zurate ziehen, ist der aktuelle Trend. Schließlich reicht im Immobiliensektor die klassische Stra- WHJLH Ľ.DXIHQ ł +DOWHQ ł 9HUNDXIHQĺ QLFKW PHKU DXV (V muss revitalisiert und umgebaut werden, um den Mietern zukunftsorientierte Aufenthaltsqualität undNutzungserleb- nisse bieten zu können und um als Vermieter konkurrenz- fähig zu bleiben. Datenerfassung und Datenräume spielen eine zunehmende Rolle, und Immobilienmüssen über Ver- brauchszahlen gesteuert werden, umdenMehrwert niedri- ger Verbrauchswerte realisieren zu können. Kurzum: Der Bestand muss aktiver bewirtschaftet und teilweise revita- lisiert oder umgenutzt werden. Die dafür erforderlichen Kapazitäten und das Know-how haben längst nicht alle Bestandshalter und Investoren. Sarah Dungs weiß, woran das liegt: „Wirtschaftlichkeit im Bestand entsteht nicht durch Excel, sondern auf der Baustelle – mit den richtigen Tools, Prozessen undMenschen. Wer den Bestand versteht, kannKosten früh erkennen, steuern und gezielt investieren. Nur so lassen sich Gebäude ressourcenschonend und wirt- VFKDIWOLFK HUQHXHUQĺ 'XQJV LVW *HVFKÌIWVIĞKUHULQ XQG0LW- JHVHOOVFKDIWHULQ GHU *UH\ljHOG *URXS XQG 9RUVWDQGVYRUVLW- zende beim Verband für Bauen im Bestand e.V. Insbesondere bei Büroimmobilien tritt der Trend, sich einen Asset Manager zuHilfe nehmen, deutlich in Erschei- Immobilieninvestoren, die darüber nachdenken, ob und wie sie ihre Büroobjekte revitalisieren könnten, stehen vor Herausforderungen. Die Konversion einer Büroimmobilie in eine andere Nutzungsart ist alles andere als trivial und erfordert viel Erfahrung. Beschwerlicher Umbau » Wir stellen fest, dass sich Bestandshalter seit etwa 1,5 Jahren gegenüber einem Service-Developer öffnen. « Tim Malonn, Geschäftsführer des familiengeführten Developers Wöhr + Bauer Asset Management aus München 240 N o . 4/2025 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Büroimmobilien FOTO: © MICHAELMCKEE.DE Jede Revitalisie- rung eines älteren Gebäudes ist ein individueller Investment Case .
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