Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025
Die jüngst vom Bundesverband Alternative Investments (BAI) veröf- fentlichte BAI Investor Survey 2025, für die 107 institutionelle Investo- ren mit Assets in Höhe von insge- samt über 2.230 Milliarden Euro befragt wurden, gewährt interessan- te Einblicke in die Private-Markets- Investitionen deutscher Pro anle- ger und zeigt unter anderem, wel- che Veränderungen im institutio- nellen Portfolio zu erwarten sind. Derzeit sind in den Portfolios der Befragten Alternative Investments mit durchschnittlich 30,3 Prozent gewichtet. Laut Umfrage wollen Institutionelle vor allem ihr Exposure in Infrastruktur erhöhen.Während Investoren insgesamt mit der Performance ihrer Private-Equity-Investitionen zufrieden und mit ihren Private- Debt-Investments sogar „hochzu- frieden“ sind, sieht das bei Immo- bilien ganz anders aus: Obwohl sich die Immobilienmärkte nach den schwierigen Vorjahren erho- len, wollen viele der Befragten ihre Immo-Allokation weiter reduzie- ren. Vor allem für Real Estate Debt bleiben die Kapital üsse schwach. Ein Umfragepunkt zeigt, wie lang die Entscheidungsprozesse bei Institutionellen dauern können: Das Thema Verteidigung werde zwar in vielen Investi- tionsausschüssen diskutiert, die Mehrheit der Investoren sei jedoch noch nicht bereit für Investments. INFO: bvai.de BUNDESVERBAND ALTERNATIVE INVESTMENTS (BAI) Alternative Ansichten VERSORGUNGSANSTALT DES BUNDES UND DER LÄNDER (VBL) Heiß umkämpfte Transparenz Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) wehrt sich gegen ein Ge- richtsurteil, das zu größerer Transparenz bei den Kapitalanlagen zwingen könnte, bezie- hungsweise möchte das Urteil erst von einemHöchstgericht ausgelegt bekommen, bevor Fremden Einblick in die eigenen Bü- cher gewährt wird. Zu diesem Behufe hat die VBL hat einen Antrag auf Zulassung zur Berufung beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg gestellt. Gleiches hat der Kläger als Gegenpartei getan. Zur Erinnerung: Im Juli 2025 hatte das Verwaltungsgericht Karlsruhe geurteilt, dass die VBL unter bestimmten Voraussetzun- gen über einzelne Bestände des Kapital- anlageportfolios auskunftsp ichtig sei. Das Urteil lässt auch nach intensiver Prüfung der Urteilsgründe laut VBL noch Fragen o en. Es ist wegen der eingelegten Rechts- mittel noch nicht rechtskräftig. „Bisher liegt uns noch keine Entscheidung darüber vor, ob der Verwaltungsgerichtshof die Anträge zulässt und dann das Berufungsverfahren durchgeführt wird“ erklärt die VBL und be- tont: „Bisher erfüllt die VBL alle Vorgaben, die der Gesetzgeber für Pensionskassen und vergleichbare Einrichtungen der betrieb- lichen Altersversorgung in Deutschland vorsieht.“ Das erstinstanzliche Urteil ist das Ergebnis einer Klage seitens der NGO „Frag den Staat“ gegenüber der VBL im Jahr 2023, die Auskünfte zum Portfolio wollte. INFO: vbl.de Frank Dornseifer, BAI: „Auch in diesem Jahr ist der Erkenntnis- gewinn aus dem Survey wieder groß.“ INSTITUTIONAL-MONEY.COM NEWSTICKER WTW feierte bei ihren beiden Dachfonds Robust und Dynamik das zehnjährige Bestehen. Diese wurden kürzlich auf die Bedürfnisse Institutionel- ler strategisch neu ausgerichtet und haben ein Volumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Erste Asset Management legte den Private-Equi- ty-Dachfonds Erste Diversified Private Equity II auf, der sich an etablierten Private-Equity-, Venture- Capital- und Buy-out-Fonds beteiligen soll, die in zentraleuropäische Unternehmen investieren. Köpfe Normann Fackel- mann ist nicht mehr Leiter des Bereichs Kapitalanlagen Im- mobilienmanage- ment der Bayeri- schen Versorgungs- kammer (BVK). Der Abgang folgt nur wenige Wochen nachdem bekannt wurde, dass der Immobilienchef Rainer Komenda wegen Verstöße gegen Compliance-Vorschriften von der BVK entlassen wurde. Christian Reiss wur- de zusätzlich zu sei- nem Mandat in der VBV-Pensionskasse auch zum Vorstand in der VBV-Vorsor- gekasse berufen. Er wird in dem Gremium alle Agenden rund um das Thema Kunden und Vertrieb überneh- men. Reiss verfügt über mehr als 25 Jahre Kapitalmarkterfahrung und ist seit September 2024 im Vorstand der VBV-Pensionskasse. Katja Briones- Schulz ist im Vorstand der Nürn- berger Versiche- rung zukünftig für den Bereich Kapital- anlagen zuständig. Peter Ott wurde in die neu geschaffene Position als Chief Financial and Risk Officer berufen. Und Wolfram Politt übernimmt die Verantwortung als IT-Vorstand zusätzlich zur Leitung des Bereichs Operations. Martin Lück wurde Anfang November von Franklin Templeton zum Chef-Kapitalmarkt- strategen für Deutschland und Österreich ernannt. Der promovierte Makroökonom und Anlagestratege war von 2015 bis Anfang 2024 bei BlackRock tätig. Nach seinem Abgang gründete er die Beratungsfirma Macro Monkey. Martin Lück, Franklin Templeton Normann Fackelmann, BVK Christian Reiss, VBV-Vorsorgekasse Katja Briones-Schulz, Nürnberger 22 N o . 4/2025 | institutional-money.com NACHRICHTEN & KÖPFE FOTO: © BVK, RICHARD TANZER | VBV-VORSORGEKASSE, NÜRNBERGER, FRANKLIN TEMPLETON, BAI
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=