Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025

$EHU DXI 'HXWVFKODQG EH]RJHQ WULȬW GDV HEHQ QRFK QLFKW in der Dimension zu. Der Private-Credit-Markt hierzu- lande hinkt dem in den USA in seiner Reife etwa 15 bis 20 Jahre hinterher. Im Vergleich zu Großbritannien sind es vielleicht fünf bis sechs Jahre. Aber das ändert sich gerade, der hiesige Markt holt auf. Denn auch deutsche Firmen lernen Private Credit zunehmend als lohnende Alternative zu Schuldscheinen, Konsortialkrediten oder auch Private Equity zu schätzen. Aber warum eigentlich Non-Sponsored Deals, sprich: ohne Private Equity? Dr. Nicolaus Loos: Weil der Private-Equity-Sektor gerade schwierige Rahmenbedingungen durchläuft. Wir beobach- ten nur extrem geringe Rückführungen aus dem über die letzten Jahre investierten Kapital, was daraus resultiert, dass es deutlich weniger Unternehmensverkäufe durch Private Equity gibt. Auch darüber hinaus gibt es gute Gründe, die uns veranlasst haben, uns insbesondere auf den Bereich der Non-Sponsored Deals im Private-Debt-Segment zu konzentrieren. Welche zum Beispiel? Dr. Nicolaus Loos: Zum einen die schon erwähnte Tatsache, dass wir imnicht gesponserten Geschäft gerade einmal die Spitze des Eisbergs an Möglichkeiten sehen. Dieser Markt ist in Deutschland gut 100 Mal größer als der durch Pri- vate Equity gesponserte Markt. Und gerade mittelständi- sche Unternehmen, die die Private-Equity-Finanzierungs- welt aus welchenGründen auch immer meiden, zeigen sich für die Zusammenarbeit mit Private-Debt-Anbietern zuneh- mend aufgeschlossen. Nicht nur weil man ihnen ihre unter- nehmerische Freiheit lässt, viele Unternehmen bevorzugen die Kooperation mit Anbietern, die lokal gut vernetzt sind und den jeweiligen Heimatmarkt des Kreditnehmers sehr gut kennen. Geringe Sprachbarrieren, eine schnelle Erreich- barkeit und vor allemVertrauen sind entscheidende Erfolgs- faktoren für eine gut funktionierende Kreditbeziehung. Unterscheiden Sie dabei eigentlich zwischen regulierten und nicht regulierten Investoren? Dr. Nicolaus Loos: Eine Unterscheidung in dieser Hinsicht spielt für uns keine Rolle. Wir sprechen mit jeder Art von Kunden, die sich für unser Produkt interessieren. Aber unter einem anderen Blickwinkel ist Ihre Frage durchaus interessant und berechtigt: Es lässt sich ja schon beobach- ten, dass Vermögensverwalter imSingle- wie auch imMulti- )DPLO\ 2ȯFH RGHU DXFK GLH 3RUWIROLRPDQDJHU YRQ 6WLI- WXQJHQ KÌXljJ QDFK DEVROXWHQ 5HQGLWHQ $XVVFKDX KDOWHQ während regulierte Investoren in der Regel relative Rendi- ten priorisieren, also die Rendite imVerhältnis zum einge- gangenen Risiko. Vor diesemHintergrund ist Private Debt für beide Seiten einen Blick wert, denn die Assetklasse ist unter beiden Gesichtspunkten interessant. Insofern ist es nur folgerichtig, dass das Interesse von Investoren an Pri- vate Credit nachweislich weiter stark zunimmt. Umfragen bestätigen das ja auch regelmäßig. Wovon sprechen Sie? Dr. Nicolaus Loos: Zum Beispiel hat der deutsche Place- ment Agent Artis vor einigen Monaten bereits zum fünf- tenMal institutionelle Investoren aus Deutschland zu ihren Präferenzen bei Immobilien und alternativen Investments befragt. Demnach erwägt mehr als einDrittel der befragten institutionellen Anleger, nämlich 36 Prozent, Aufstockun- gen ihrer Anlagemittel imPrivate-Debt-Bereich. Die Ergeb- QLVVH GHV DNWXHOOHQ 8%6 *OREDO )DPLO\ 2ȯFH 5HSRUW ]HLJHQ HEHQIDOOV HLQHQ NODUHQ 7UHQG )DPLO\ 2ȯFHV LQYHV- tieren zunehmend in Private Debt. Die durchschnittliche Allokation in dieser Anlageklasse hat sich im Jahr 2024 ver- doppelt – von zwei auf vier Prozent. Und für 2025 planen » Geringe Sprachbarrieren, schnelle Erreichbarkeit und vor allem Vertrauen sind entscheidende Erfolgsfaktoren für eine gut funktionierende Kreditbeziehung. « Dr. Nicolaus Loos, CEO und CIO, Deutsche Credit AG N o . 4/2025 | institutional-money.com 205 Nicolaus Loos | Deutsche Credit | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH FÜR INSTITUTIONAL MONEY Eine Bankfinanzie- rung wird für den mittleren bis geho- benen Mittelstand immer schwieriger.

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