Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025

es in den Niederlanden, aber auch den meisten skandina- vischen Ländern aus. Wie zum Beispiel? Kinga Stanisławska: Dänemark etwa gilt als so etwas wie der Vorreiter beim Investieren in „Alternatives“ und Ven- ture. Daher kann es nicht verwundern, dass entsprechende Assets viel schneller und breiter aufgebaut werden konn- ten. Die Konsequenz daraus könnenDäninnen undDänen heute auf ihremBankkonto sehen. Wer dort in Rente geht, KDW =XJULȬ DXI HLQHQ GHXWOLFK JUĆĕHUHQ .DSLWDOSRRO DOV LQ GHQPHLVWHQ DQGHUHQ 6WDDWHQ 'DV ZLHGHUXPKHLĕW (V JLEW sozusagen ein Wissen, das wir dringend auch auf andere Länder übertragen sollten. Was sind die größten Hemmnisse? Kinga Stanisławska: Neben einer oft überstrengen Regulie- rung sind es vor allem kulturelle Aspekte, aber auch man- JHOQGH $XINOÌUXQJ LVW KÌXljJ HQWVFKHLGHQG 9LHOH ,QYHVW- mententscheider betrachten Venture Capital überwiegend als hochriskantes Nischenprodukt, verstehen die Assetklasse RIW QLFKW RGHU YHUELQGHQ VLH PLW ĞEHUPÌĕLJ KRKHQ *HEĞK- renstrukturen, die das Modell dann als übertrieben teuer erscheinen lassen. Das führt dazu, dass einerseits die Bar- rieren enormhoch sind und andererseits die Assetklasse in %H]XJ DXI LKUH 5ROOH DOV ,QQRYDWLRQVPRWRU (XURSDV GHXW- lich unterschätzt wird. Zu Unrecht? Kinga Stanisławska: Aus meiner Sicht durchaus, und das ist natürlich ein zentrales Problem. Historisch wurde alles XQWHU Ľ$OWHUQDWLYHVĺ VXEVXPLHUW *URĕH 7HLOH GHV ,QYHVW- PHQWNDSLWDOV ijRVVHQ LQ 3ULYDWH (TXLW\ LQ MĞQJHUHU =HLW war Private Debt sozusagen der neue Renner, nicht nur bei institutionellen Investoren, sondern zunehmend auch im Retailsektor. Venture-Capital-Anlagen spielen aber immer noch oft nur eine Nebenrolle, sind ein Randthema. Doch die eigentlichen Werttreiber – denken Sie nur an künstli- FKH ,QWHOOLJHQ] DQ 7KHPHQ ZLH &\EHUVHFXULW\ RGHU 'HHS- tech – die kommen nicht erst seit gestern aus demVenture- &DSLWDO 6HNWRU :ÌKUHQG 3ULYDWH (TXLW\ YRU DOOHP DXI 5HVWUXNWXULHUXQJ XQG (ȯ]LHQ] VHW]W VWHKHQ EHL 9HQWXUH Capital Wachstum und Innovation im Mittelpunkt. Man muss sich doch nur dieNotierungen imUS-Börsensegment 1DVGDT DQVFKDXHQ XP ]X YHUVWHKHQ 'LH ZHUWYROOVWHQ XQG G\QDPLVFKVWHQ 8QWHUQHKPHQ VLQG WHFKQRORJLHJHWULHEHQH )LUPHQ XQG ZXUGHQ GXUFK 9HQWXUH &DSLWDO ljQDQ]LHUW Und die Gründe dahinter? Was fehlt in Europa konkret, um mit den USA gleichzuziehen und solche Wachstumshemm- nisse abzubauen? Kinga Stanisławska: ,P*UXQGH KDW (XURSD PLW ĞEHU YRQ ZHOWZHLW 7RSXQLYHUVLWÌWHQ VRZLH GHU KĆFKVWHQ $Q]DKO an angemeldeten Patenten eigentlich eine fantastische Aus- gangslage, die kaum besser sein könnte. Uns fehlt aber die Fähigkeit, diese enorme Innovationskraft auch wirklich in JURĕYROXPLJHV :DFKVWXP ]X ĞEHUIĞKUHQ (V PDQJHOW YRU allem an einer echten Kapitalmarktunion statt lediglich entsprechenden Lippenbekenntnissen. Dann könnte man einen europaweit einheitlichen liquiden Börsenplatz schaf- IHQ JHZLVVHUPDĕHQ HLQH ĽHXURSÌLVFKH 1DVGDTĺ Wobei es doch durchaus eine Reihe entsprechender Initiativen auf europäischer Ebene gibt. Kinga Stanisławska: =ZHLIHOORV 'LH (XURSHDQ 7HFK &KDP- SLRQV ,QLWLDWLYH GHV (XURSHDQ ,QYHVWPHQW )XQG PLW ,QYHVW- PHQWV YRQ MHZHLOV 0LOOLRQHQ (XUR SUR )RQGV RGHU DXFK der Scaleup Fund als milliardenschwere Wachstumsinitia- WLYH GHU (XURSÌLVFKHQ 8QLRQ VLQG QDWĞUOLFK HQRUP ZLFK- WLJH 6FKULWWH /HW]WHUHP KDEHQ JURĕH 3OD\HU ZLH GLH 1RYR 1RUGLVN )RXQGDWLRQ GLH QLHGHUOÌQGLVFKH $3* *UXSSH » Wer in Dänemark in Rente geht, hat Zugriff auf einen deutlich größeren Kapitalpool als in den meisten anderen Staaten. « Kinga Stanisławska, European Women in VC 198 N o . 4/2025 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Kinga Stanisławska | European Women in VC FOTO: © OLGA RAINKA FÜR INSTITUTIONAL MONEY Wissen , das wir dringend auf andere Länder übertragen sollten.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=