Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025

Momentumsignalen, kurzfristigen Analystenrevisionen, kurzfristigen Risiko- und monatlichen Saisonalitätssigna- OHQ ZLUWVFKDIWOLFK XQG VWDWLVWLVFK KRFK VLJQLljNDQWH 1HWWR $OSKDV XQG ]ZDU ]XPLQGHVW GDQQ ZHQQ Hȯ]LHQWH +DQ- delsregeln angewendet werden. Zweitens bleibt das Alpha nach Abzug der Kosten in den Out-of-Sample- oder Post-Publication-Zeiträumen für GLH YHUVFKLHGHQHQ 6LJQDOH SURljWDEHO REZRKO GLH 3HUIRU- mance der kurzfristigen Composite-Strategie im Lauf der Zeit nachgelassen hat. Drittens lassen sich die Ergebnisse nicht durchMarktfrik- tionenwie Leerverkaufsbeschränkungen oder Verzögerun- gen bei der Ausführung erklären. Insbesondere ist die Per- formance auf der Long- wie auf der Short-Seite gleich stark, und das Alpha ist robust gegenüber einer Umsetzungsver- zögerung von ein bis zwei Tagen, die bei einer Echtzeit- implementierung der Strategie auftreten würde. Viertens LVW GDV $OSKD LQ GHQ HLQ]HOQHQ 5HJLRQHQ 1RUGDPHULND (XURSD 3D]LljN XQG -DSDQ VRZLH 6FKZHOOHQOÌQGHU VLJQLlj- kant. Schließlich liefern die Autoren von Robeco Belege, GLH PLW GHU +\SRWKHVH ĞEHUHLQVWLPPHQ GDVV VHQWLPHQWEH- dingte Fehlbewertungen die Prognostizierbarkeit der Ren- diten teilweise erklären, da nach Phasen mit hohem Sen- WLPHQW VLJQLljNDQW KĆKHUH 5HQGLWHQ ]X EHREDFKWHQ VLQG Obwohl auch Blitz und seine Kollegen von Robeco fest- stellen, dass die Renditen nach Phasenmit hohenArbitrage- limits höher sind, spielen Arbitragelimits imVergleich zum Investorensentiment nur eine untergeordnete Rolle. Wäh- UHQG -HUHPLDK *UHHQ -RKQ 5 0 +DQG XQG ; )UDQN Zhang 2017 in „The Characteristics that Provide Inde- pendent Information about Average U.S. Monthly Stock Returns“ bereits dokumentieren, dass es außerhalb bekann- ter Benchmarkmodelle mehrere robuste und unabhängige Renditeprädiktoren gibt, beschränken sie sich auf kurzfris- tige Signale, die aufgrund von Investitionsbedenken, insbe- sondere aufgrund ihres hohenUmsatzes, allgemein verwor- fen werden. Das Robeco-Team behauptet nicht, dass ihre kurzfristigen Signale oder derenKombination optimal sind, sondern sie wollen lediglich zeigen, dass eine einfache Kom- bination mehrerer bekannter kurzfristiger Signale bereits QDFK $E]XJ GHU .RVWHQ KRFKSURljWDEHO VHLQ NDQQ ZHQQ Hȯ]LHQWH XQG GHQQRFK HLQIDFKH 3RUWIROLRNRQVWUXNWLRQV- techniken eingesetzt werden. Die *UDljN Ľ%UXWWR XQG 1HWWR $OSKD YRQ .XU]IULVWVLJQDOHQĺ fasst die wichtigsten Ergebnisse des Robeco-Teams zusammen. Die einzelnen kurzfristigen Signale weisen ein durchschnittliches Brutto-Alpha des Fama-French-Sechs-Faktor-Modells von über sechs Prozent SUR -DKU DXI 'HU KRKH 8PVDW] GHU 6LJQDOH ZĞUGH MHGRFK ]X HLQHP 1HWWR $OSKD YRQ ZHQLJHU DOV PLQXV ]ZHL 3UR- zent führen, wenn realistische Transaktionskosten von 25 Basispunkten pro Transaktion berücksichtigt würden. Die .RPELQDWLRQ GHU HLQ]HOQHQ 6LJQDOH ]X HLQHP*HVDPWZHUW steigert das Brutto-Alpha um sechs Prozent auf über zwölf 3UR]HQW SUR -DKU GRFK GLH 7UDQVDNWLRQVNRVWHQ VFKPÌOHUQ diese Rendite immer noch um mehr als zwei Drittel. Die Anwendung komplexerer Kauf- undVerkaufsregeln auf den *HVDPWZHUW YHUULQJHUW GDV %UXWWR $OSKD QXU JHULQJIĞJLJ HUKĆKW GDV MÌKUOLFKH 1HWWR $OSKD MHGRFK DXIJUXQG GHV GHXW- lich geringeren Umsatzes auf über sechs Prozent. Einordnung Die Relevanz von Signalenmit hohemUmsatz wird in der wissenschaftlichen Literatur zur Vermögenspreisbildung infrage gestellt, da sie nach Berücksichtigung von Markt- friktionen scheinbar nicht bestehen bleibt. Diese Arbeit belegt allerdings, dass aus kurzfristigen Signalen ein öko- QRPLVFK XQG VWDWLVWLVFK KRFKVLJQLljNDQWHV 1HWWR $OSKD erzielt werden kann. Der Ansatz von David Blitz und Kol- legen besteht aus der Kombination mehrerer kurzfristi- JHU 6LJQDOH GLH VWDUNH 'LYHUVLljNDWLRQVYRUWHLOH ELHWHQ DXV » Das resultierende Alpha ist in Out-of-Sample- und Post-Publication- Zeiträumen sowie über alle Regionen hinweg vorhanden. « Iman Honarvar, Deputy Head of Next Gen Research bei Robeco Brutto- und Netto-Alpha von Kurzfristsignalen Komplexe Handelsregeln retten das hohe Brutto-Alpha in ein interessantes Netto-Alpha. Darstellung des Brutto- und Netto-Alphas kurzfristiger Signale nach dem Fama-French- Sechs-Faktor-Modell. Die ersten beiden Balken zeigen die Alphas für das durchschnittliche individuelle kurzfristige Signal unter Anwendung der Standardsortierung nach dem obersten minus untersten Quintil (20/20). Mitte: Alphas für das kurzfristige Composite, bestehend aus den fünf individuellen Signalen und der üblichen Sortierung nach dem obersten minus untersten Quintil (20/20). Rechts: Alphas für das kurzfristige Composite unter Anwendung komplexerer Handelsregeln (10/50). Das heißt, das Long-(Short-)Portfolio besteht jeden Monat aus den Aktien, die aktuell zu den obersten (untersten) zehn Prozent gehören, zuzüg- lich der in den Vormonaten ausgewählten Aktien, die weiterhin zu den obersten (untersten) 50 Prozent der Aktien gehören. Durchschnittliche Handelskosten von 25 Basispunkten wer- den unterstellt. Die Stichprobe umfasst globale Large-Caps im Zeitraum von Dezember 1985 bis Dezember 2021. Quelle: Studie -4 % -2 % 0 % 2 % 4 % 6 % 8 % 10 % 12 % 14 % Fama-French-Sechs-Faktor-Alpha (annualisiert) Signal Composite (buy 10/ hold 50) Signal Composite (buy 20/ hold 20) Individual Signal (buy 20/hold 20) N o . 4/2025 | institutional-money.com 161 Marktsignale | THEORIE & PRAXIS FOTO: © ROBECO

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