Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025
thias X. Hanauer, ImanHonarvar und RobHuisman sowie Pim van Vliet, alle Robeco, dass kurzfristige Signale aus mehreren Gründen nicht zu leichtfertig verworfen wer- den sollten. Erstens gewichtet die von Fama und French eingeführte Standardmethode der akademischen Faktor- konstruktion Small Caps, die nur etwa zehn Prozent der gesamten Börsenkapitalisierung ausmachen, mit 50 Prozent unverhältnismäßig hoch. Da die Handelskosten für kleine, illiquide Aktien deutlich höher als für große, liquide Aktien VLQG NDQQ HV Hȯ]LHQWHU VHLQ NXU]IULVWLJH 6WUDWHJLHQ QXU DXI Aktien anzuwenden, bei denen die erwartetenGewinne die erwarteten Kosten auch übersteigen. Zweitens können Brutto- und Nettoperformance erheb- lich verbessert werden, indemder Fokus von einem einzel- nen Signal auf eine Kombinationmehrerer kurzfristiger Sig- nale verlagert wird, die in der Literatur etabliert sind. Die Integration von Signalenmit geringen Korrelationen bietet VWDUNH 'LYHUVLljNDWLRQVYRUWHLOH GLH ]X KĆKHUHQ %UXWWRUHQGL ten und geringerer Volatilität führen. Beispielsweise ist EHNDQQW GDVV 0RPHQWXP XQG 8PNHKUHȬHNWH NXU]IULV- WLJ JOHLFK]HLWLJ DXIWUHWHQ 6LFK QXU DXI HLQHQ GLHVHU (ȬHNWH zu konzentrieren und den anderen zu ignorieren, kann GDKHU LQHȯ]LHQW VHLQ 'ULWWHQV EHWUDFKWHQ YLHOH 6WXGLHQ lediglich eine sehr naive Handelsstrategie, indem sie jeden Monat völlig neue Top- und Bottom-Portfolios erstellen. In „Accounting for the Anomaly Zoo: A Trading Cost Perspective“ zeigen Andrew Y. Chen und Mihail Velikov 2016, dass fortgeschrittenere Kauf- und Verkaufsregeln, die Aktien nur ersetzen, wenn ihre Attraktivität unter einen bestimmten Schwellenwert fällt, zu Einsparungen bei den Handelskosten führen, die den Verlust an Bruttorendite deutlich überwiegen. Darüber hinaus werden die Handels- Gängige Asset-Pricing-Modelle ignorieren tendenziell kurzfristige Aktienanomalien mit Hinweis auf Transaktionskosten und Bedenken hinsichtlich risikobasierter Erklärungen. Eine Robeco-Studie zeigt jedoch, dass sich mit richtig eingesetzten kurzfristigen Signalen ein Netto-Alpha von über sechs Prozent pro Jahr generieren lässt. Die verwendeten Kurzfristsignale Überblick über die in dieser Studie verwendeten Kurzzeitsignale Abkürzung Bezeichnung Referenz Stichprobe Erstpublikation STR Branchen-Trendwendesignale Da. Liu, Schaumberg (2014) 1/1982–3/2009 März 2014 IND_MOM Kurzfrist. Branchenmomentum Moskowitz, Grinblatt (1999) 1/1973–7/1995 August 1999 REV30D Analysten-Gewinnrevisionen Van der Hart, Slagter, van Dijk (2003) 1/1985–5/1999 Februar 2003 SEA_SAME Return-Saisonalität Heston, Sadka (2008) 1/1963–12/2002 Februar 2008 iVOL Idiosynkratische Volatilität Ang, Hodrick, Xing, Zhang (2006) 1/1986–12/2000 Februar 2006 Quelle: Studie N o . 4/2025 | institutional-money.com 159 Marktsignale | THEORIE & PRAXIS FOTO: © NOPOMMAJUN | GENERIERT MIT KI | STOCK.ADOBE.COM
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