Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025
erzielt, liefern die eventbasierten Ansätze eine moderate Renditeprämie. Strategie 2 (Event-Ausschlüsse) erzielt eine Rendite von 6,2 Prozent per annum bei vergleichbarer 9RODWLOLWÌW ZLH GLH %HQFKPDUN SURljWLHUW MHGRFK YRQ HLQHP geringeren Tracking Error und einer geringeren Sektorab- weichung. Strategie 3 (Post-Event-Long/Short) bietet eine ausgewogene Performance, die sich eng an die Benchmark anlehnt und gleichzeitig verbesserte Risikokennzahlen auf- weist VLHKH *UDljN Ľ)LQDQ]LHOOH XQG (6* 3HUIRUPDQFH GHU GUHL 6WUDWHJLHQ IĞU HXURSÌLVFKH $NWLHQĺ . Anleihenergebnisse im Vergleich Die ESG-integrierten RRI-Long/Short-Strategien im Bereich US-Corporate-Bonds Investment Grade (IG) wei- sen im Vergleich zur gleichgewichteten Benchmark ver- besserte Risikokennzahlen auf. Die Benchmark erzielt eine annualisierte Rendite von –1,2 Prozent bei einer Volatilität von 3,5 Prozent und einemmaximalenDrawdown von 21,5 Prozent. Bereits eine moderate Short-Position im Ausmaß von 25 Prozent imRRI-Ansatz reduziert die Volatilität auf 2,4 Prozent und den Drawdown um ein gutes Viertel auf 15,7 Prozent. Die Event-Driven-Strategien stellen hier eine attraktive Alternative dar, denn die Post-Event-Long/Short- Strategie verbessert die Rendite auf –0,9 Prozent und redu- ziert den maximalen Drawdown weiter auf 12,4 Prozent, allerdings auf Kosten einer höheren Sektorabweichung VLHKH *UDljN Ľ)LQDQ]LHOOH XQG (6* 3HUIRUPDQFH GHU GUHL 6WUD WHJLHQ IĞU 86 $QOHLKHQĺ . :DV GHQ 0DUNW IĞU &RUSRUDWH %RQGV GHU (8 EHWULȬW VR bietet die neutrale Rendite der Benchmark (0,0 Prozent) einen ausgewogenen Vergleichspunkt für die ESG-Strate- gien, die einen ähnlichen Fokus auf Risikominderung legen. Die RRI-Long/Short-Strategie zeigt einen Trend sin- kender Renditen mit zunehmender Short-Positionierung. Die Rendite fällt von 0,0 Prozent bei reiner Long-Position DXI ł 3UR]HQW EHL 3UR]HQW 6KRUW 3RVLWLRQ SURljWLHUW aber gleichzeitig von einer geringeren Volatilität und nied- rigerenmaximalenDrawdowns. Die Post-Event-Ausschluss- Strategie erzielt eine nahezu benchmarkkonforme Rendite (–0,1 %) mit geringem Tracking Error und niedriger Sek- torabweichung. Dies unterstreicht ihr Potenzial, die Perfor- mance zu erhalten und gleichzeitig die Risikodisziplin zu wahren. Eine Short-Quote – und seien es nur 25 Prozent – bringt bei der RRI-Long/Short-Strategie bis auf den gerin- geren Drawdown, die verringerte Volatilität und den nied- rigeren RRI-Wert nur Nachteile: weniger Performance, eine schlechtere Sharpe Ratio, mehr Tracking Error und eine höhere Sektorabweichung VLHKH *UDljN Ľ)LQDQ]LHOOH XQG (6* 3HUIRUPDQFH DOOHU 6WUDWHJLHQ IĞU HXURSÌLVFKH $QOHLKHQĺ . Höhere Portfolioresilienz Der Vergleich der Sharpe Ratios und RRI-Scores auf Port- folioebene über verschiedene Assetklassen VLHKH GLH JOHLFKQD PLJH *UDljN illustriert, dass die Integration von ESG-Daten von RepRisk in Aktien- und Anleihenstrategien zu Risiko- 5HQGLWH 3URljOHQ IĞKUHQ NDQQ GLH JHQDXVR JXW RGHU VRJDU HWZDV EHVVHU VLQG DOV MHQH GHU WUDGLWLRQHOOHQ JOHLFKJHZLFK- teten Benchmark. Beispielsweise übertraf bei US-Aktien eine Strategie, die ausschließlich Long-Positionen auf Basis des RepRisk-Index nutzte, die (gleichgewichtete) Bench- mark. Gleichzeitig erreichte oder übertraf ein Ansatz, der Unternehmen mit aktuellen ESG-Vorfällen ausschloss, die Benchmarkrendite bei nur geringfügigenUnterschieden in der Sektorallokation. Bei europäischen Aktien blieben die Finanzielle und ESG-Performance aller Strategien für europäische Anleihen Die Post-Event-Ausschluss-Strategie erzielt eine nahezu benchmarkkonforme Rendite. Strategie Long Short Annualisierter Annualisierte Sharpe Maximum Tracking ø Sektor- ø RepRisk Return [%] Volatilität [%] Ratio Drawdown Error [%] Abweichung [%] Index (RRI) Gleichgewichtete Benchmark 0,0 2,6 0,0 19,9 N/A N/A 33,0 RRI Long/Short 100 0 0,0 2,5 0,0 19,2 3,3 23,1 1,6 RRI Long/Short 100 25 -0,3 1,9 -0,2 16,5 3,2 23,3 -8,1 RRI Long/Short 100 50 -0,7 1,3 -0,6 14,7 3,3 23,8 -16,1 RRI Long/Short 100 100 -1,5 0,9 -1,6 19,2 4,1 24,9 -25,7 Post-Event-Ausschlüsse 100 0 -0,1 2,5 -0,1 20,5 0,2 11,8 25,6 Post-Event-Long/Short 100 Variable -1,3 1,8 -0,7 22,9 1,6 19,2 24,1 Die ESG-integrierten RRI-Long/Short-Strategien bringen bei europäischen IG-Corporate-Bonds keinen Performancevorteil, weisen negative Sharpe Ratios auf und liegen nur beim Maximum Drawdown besser. Deutlich vorteilhafter sieht hier die Post-Event-Ausschluss-Strategie aus: Sie erzielt eine nahezu benchmark- nahe Rendite mit geringem Tracking Error und nur der halben Sektorabweichung. Quelle: Studie N o . 4/2025 | institutional-money.com 155 Nachhaltigkeit | THEORIE & PRAXIS » Bei US-Bonds senken ESG-Strategien vor allem Verlustrisiken. Für europäische Bonds bringen sie kaum finanzielle Vorteile. « Tsuyoshi Iwata, PhD-Kandidat und Senior ESG Quant Investment Researcher bei der RepRisk AG in Zürich FOTO: © REPRISK AG
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