Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025

ment bei US-amerikanischen und europäischenAktien und Unternehmensanleihen verbessern kann, obwohl die Imple- mentierung eine sorgfältige Analyse erfordert. Bei Aktien übertrafen ESG-integrierte Long/Short-Strate- gien traditionelle Benchmarks mit höheren Sharpe Ratios und geringeren Drawdowns bei US-Aktien. Europäische Aktien zeigten eine moderate Outperformance bei Event- Driven-Ausschlussstrategien. Bei Unternehmensanleihen reduzierten ESG-basierte Short-Strategien das Portfoliori- siko in den USA, senkten die Volatilität, verbesserten die Renditen undminderten das ESG-Risiko. Bei europäischen $QOHLKHQ EOLHE GLH ljQDQ]LHOOH 3HUIRUPDQFH YRQ (6* 6WUDWH- gien methodenübergreifend unterdurchschnittlich. Signifikante Risikoreduzierung Die Analyse der Ergebnisse von Long/Short-Portfolios zeigt, dass das Ausmaß der Leerverkäufe die relative Performance EHHLQijXVVW ZREHL 6KRUW 3RVLWLRQHQ ]ZLVFKHQ QXOO XQG Prozent die vielversprechendsten Ergebnisse lieferten. Am wichtigsten ist, dass die Verwendung des kontinuierlichen RepRisk Index (RRI) für Long/Short-Strategien zu einer VLJQLljNDQWHQ 5HGX]LHUXQJ GHV (6* 5LVLNRV LP 3RUWIROLR führte, während Short- oder Ausschlussstrategien nach einemEvent imVergleich zur Benchmark nur eine gering- fügige Verringerung des ESG-Risikos zeigten. Schließlich sollten Investoren beachten, dass systematische ESG-Strate- gien sektorale Abweichungen von der Benchmark hervor- rufen, insbesondere bei Long/Short-Ansätzen. Das vorgestellte Rahmenwerk bietet neue, praktische Ein- blicke in die Integration von ESG-Event-Daten in Aktien- und Anleihenstrategienmithilfe von Long-only-Ausschlüs- sen und Long/Short-Mechanismen. Die Ergebnisse legen QDKH GDVV DNWLYHV (6* 6KRUWLQJ HLQ HȬHNWLYHUHV 5LVLNR- minderungsinstrument sein kann als einfache Ausschlüsse, wodurch Long/Short-ESG-Strategien für Investoren attrak- tiv werden, die sowohl Performance als auch Nachhaltig- keit anstreben. Aktienergebnisse im Detail Für US-Aktien zeigt die Integration von Daten zu ESG- Kontroversen in Long/Short-Strategien vielversprechen- des Potenzial. Die reine Long-Variante von Strategie 1 (RRI Long/Short) erzielt eine annualisierte Rendite von 11,1 Prozent, ein moderater Anstieg gegenüber der Bench- PDUN YRQ 3UR]HQW XQG HUUHLFKW JOHLFK]HLWLJ HLQH YHU- EHVVHUWH 6KDUSH 5DWLR YRQ JHJHQĞEHU 'DUĞEHU KLQ- aus zeigen die Strategien bei schrittweiser Einführung von 6KRUW 3RVLWLRQHQ PLW $OORNDWLRQHQ YRQ 3UR]HQW XQG Prozent) eine deutliche Reduzierung der Volatilität und des maximalen Drawdowns, was ein verbessertes Abwärts- risikomanagement widerspiegelt VLHKH *UDljN Ľ)LQDQ]LHOOH XQG (6* 3HUIRUPDQFH GHU GUHL 6WUDWHJLHQ IĞU 86 $NWLHQĺ . Die Event-Driven-Strategien, insbesondere Strategie 2 (Event- Ausschlüsse) und Strategie 3 (Post-Event-Long/Short), tragen durch einen geringen Tracking Error und eine moderate Sektorabweichung positiv bei und unterstreichen ihre Fähigkeit, ESG-Erkenntnisse zu nutzen, ohne wesentlich von etablierten Benchmarks abzuweichen. Die Ergebnisse im Segment der EU-Aktien zeichnen ein HWZDV GLȬHUHQ]LHUWHUHV DEHU GHQQRFK HUPXWLJHQGHV %LOG ljQGHQ GLH $XWRUHQ :ÌKUHQG GLH 55, EDVLHUWH 6WUDWHJLH (RRI Long/Short) bei ihrer ausschließlichen Anwendung auf der Long-Seite hinter der Benchmark zurückbleibt und 5HQGLWHQ GHXWOLFK XQWHU GHU %HQFKPDUN YRQ 3UR]HQW Finanzielle und ESG-Performance der drei Strategien für US-Anleihen Post-Event-Ausschlüsse bringen weder performance- noch risikomäßig einen Vorteil. Strategie Long Short Annualisierter Annualisierte Sharpe Maximum Tracking ø Sektor- ø RepRisk Return [%] Volatilität [%] Ratio Drawdown Error [%] Abweichung [%] Index (RRI) Gleichgewichtete Benchmark -1,2 3,5 -0,3 21,5 N/A N/A 27,9 RRI Long/Short 100 0 -1,1 3,5 -0,3 21,4 0,8 21,2 3,1 RRI Long/Short 100 25 -1,0 2,4 -0,4 15,7 1,7 22,0 -9,2 RRI Long/Short 100 50 -1,0 1,5 -0,7 13,0 2,9 23,0 -17,4 RRI Long/Short 100 100 -0,9 1,6 -0,6 14,8 5,5 24,4 -27,7 Post-Event-Ausschlüsse 100 0 -1,2 3,2 -0,4 21,2 0,4 18,2 24,2 Post-Event-Long/Short 100 Variable -0,9 1,9 -0,5 12,4 4,3 36,0 22,9 Die ESG-integrierten RRI-Long/Short-Strategien bei IG-US-Corporate Bonds bringen kaum einen Performancevorteil, weisen aber im Vergleich zur gleich- gewichteten Benchmark günstigere Risikokennzahlen auf. Die Post-Event-Long/Short-Strategie verbessert die Rendite, verringert den maximalen Drawdown, führt aber zu einer höheren Sektorabweichung. Die Post-Event-Ausschluss-Strategie bringt grosso modo keine Vorteile. Quelle: Studie » In Europa liefern RRI-Strategien schwache Resultate; hier sind Exklusion und eventbasiertes Shorten robuster. « Dr. Mark James Thompson, ZHAW School of Management and Law, Winterthur, Schweiz FOTO: © ZHAW SCHOOL OF MANAGEMENT AND LAW 154 N o . 4/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Nachhaltigkeit

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