Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025

I m Jahr 2024 erwirtschafteten die Pensionskassen in der Schweiz eine durchschnittliche Rendite von 7,5 Pro- zent, was dem Doppelten der Jahresperformance der letzten 20 Jahre entspricht. 2024 steuerte der Markt – in der Schweiz gern als „dritter Beitragszahler“ bezeichnet – rund 85Milliarden Franken zur zweiten Säule der Altersvorsorge bei. Das war mehr als die kumulierten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge in diesem Zeitraum. Ein Drittel in Aktien Einer der Performancetreiber war der Anlagemix. Mittler- weile liegt der Aktienanteil bei 32,5 Prozent des Gesamtver- mögens, was den höchstenWert der letzten zwei Jahrzehnte darstellt. Auch wenn die Pensionskassen bereits Gewinne mitgenommen haben, dürfte der Anstieg des Aktienan- teils weniger auf Umschichtungen in die Assetklasse als auf die Aktienperformance – insbesondere der ausländischen Aktien – zurückzuführen sein. Der Anteil der festverzinslichen Papiere lag hingegen mit 31,1 Prozent am Gesamtvermögen auf dem niedrigs- WHQ :HUW VHLW %HJLQQ GHU 'DWHQDXI]HLFKQXQJHQ 2ȬHQEDU trauten die Manager der Schweizer Pensionseinrichtungen Staaten mit hohen Schuldenquoten nicht über den Weg und schichteten von globalen Staatsanleihen in Schweizer- Franken-Obligationen und globale Unternehmensanleihen um. Auch die hohen Währungsabsicherungskosten – aus Schweizer-Franken-Sicht – dürfte sie zu diesen Umschich- tungen bewogen haben. Die Immobilienquote ging leicht zurück auf 22,5 Pro- ]HQW ZDV VLFK ZRKO GXUFK 3HUIRUPDQFHHȬHNWH GHU DQGHUHQ Assetklassen erklären lässt. Im Unterschied zu Aktien, wo die Pensionskassenmanager überwiegend in ausländische Werte investieren, sind die in den Portfolios enthaltenen Immobilien zu 85 Prozent im Inland gelegen. Das St. Galler Beratungsunternehmen Complementa führt die repräsentative Pensionskassen-Studie „Risiko Check-up“ für Schweizer Pensionskassen seit 31 Jahren durch. In diesem Jahr wurden dafür 460 Pensionskassen befragt, die zusammen ein Kapital von rund 940 Milliar- den Schweizer Franken (zirka 1.017 Milliarden Euro) ver- walten, was etwa 80 Prozent des Gesamtmarktes entspricht. Infrastrukturanlagen besonders beliebt Wie bei den meisten institutionellen Investoren in Europa ist auch bei den Schweizer Pensionskassen der Anteil an alternativen Anlagen gestiegen. „In den letzten zehn Jah- ren hat sich der Alternatives-Anteil am Gesamtvermögen von 6,9 auf 10,1 Prozent gesteigert, also um rund 50 Pro- zent erhöht. Der Anstieg war insbesondere ab 2015 spürbar, was wir als Reaktion auf die damalige Tief- beziehungsweise Negativzinsphase werten“, erklärt Oliver Gmünder, einer der Co-Studienleiter der Pensionskassen-Studie bei Com- plementa. Mittlerweile verändert sich der Alternatives-Anteil aber nicht mehr stark. Nicht alle Pensionskassen investieren in Alternatives – nur etwa vier von fünf sind hier engagiert. Aber immerhin investieren 13 Prozent der Kassen mehr als 15 Prozent ihres Gesamtvermögens in Alternatives. Pri- vate Equity als vormals größte alternative Anlageklasse wurde mittlerweile von Infrastrukturanlagen abgelöst. „Aktuell liegt der Infrastrukturanteil zwar erst bei 2,8 Pro- Im Jahr 2024 erwirtschafteten Pensionskassen in der Schweiz eine durchschnittliche Rendite von 7,5 Prozent. Die außergewöhnlich gute Performance führte zu einem Anstieg des Deckungsgrads. Das zeigt die diesjährige Pensionskassen-Studie des Beratungsunternehmens Complementa. Hohe Renditen » In den letzten zehn Jahren hat sich der Alternatives-Anteil am Gesamtvermögen von 6,9 auf 10,1 Prozent gesteigert. « Oliver Gmünder , Complementa, Co-Studienleiter der Pensionskassen-Studie 146 N o . 4/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Pensionskassen FOTO: © COMPLEMENTA

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