Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025
mit 500, 250 oder 100 Aktien fällt der Performancevorteil noch zunehmend größer aus VLHKH *UDljN Ľ.RQ ]HQWULHUWH 3RUWIROLRV PLW KĆKHUHQ 5HQGLWHQĺ . DenRückrechnungen nach sind die Ergebnisse auch in Europa, Großbritannien und Japan qualitativ vergleichbar. Dabei lassen sich die Über- renditen den Autoren zufolge im Wesentlichen mit dem Wachstum des Gewinns pro Aktie erklären. ,QWHUHVVDQW LVW ]XGHPGDV EHVRQGHUH 5LVLNRSURljO GHV IXQ- damentalen Growth-Ansatzes. Er hat ein nahezu neutrales Exposure zum Marktfaktor und ist auch kaum von den Faktoren Size, Value und Momentum abhängig. Dabei ist der Value-Faktor sogar leicht positiv, was den Fokus auf fun- damentale Verbesserungen unterstreicht. Die nach Markt- kapitalisierung gewichtete Growth-Benchmark hat dagegen ein stark negatives Value-Exposure, was die klassische Ten- denz zu teuren Aktien widerspiegelt. Was die verschiedenenMarktphasen angeht, konzentrier- te sich die Outperformance des fundamentalen Growth- Ansatzes auf Zeiträume mit erhöhtem Stress und Verwer- fungen. Damit hatte die Strategie einen stabilisierenden (ȬHNW XQG OLHIHUWH JHZLVVHUPDĕHQ &ULVLV $OSKD DOV HV besonders benötigt wurde. Hinzu kommt, dass die funda- mentalen Portfolios insgesamt eine vergleichsweise stabile, GLYHUVLlj]LHUWH 6HNWRUYHUWHLOXQJ DXIZLHVHQ .ODVVLVFK QDFK Marktkapitalisierung gewichtete Growth-Indizes basieren nach wie vor auch auf der Annahme, dass hohe Bewertun- gen mit Wachstum gleichzusetzen sind. Das verschleiert aber wichtige Unterschiede zwischen Unternehmen, die tatsächlich wachsen und innovativ sind, und solchen, die einfach nur teuer sind. Die Autoren schreiben deshalb, dass es ein Fehler ist, Growth-Aktien vor allem aufgrund hoher Bewertungen auszuwählen. Denn wenn man davon ausgeht, dass die 0ÌUNWH ]XPLQGHVW NOHLQH ,QHȯ]LHQ]HQ DXIZHLVHQ ZHUGHQ überbewertete (unterbewertete) Aktien in nach Markt- kapitalisierung gewichteten Portfolios zu hoch (zu niedrig) gewichtet. In der Folge führen Mispricings zu einer syste- matischen Performanceminderung gegenüber nicht preis- basierten Indizes. Zu optimistisch Erstaunlich ist, dass die fundamentale Methodik so gut zu funktionieren scheint, obwohl sie nur tatsächlich beob- achtete vergangene Fundamentaldaten einbezieht. Viele andere Growth-Indizes nutzen dagegen Gewinnschät- zungen von Analysten zum Beispiel für die nächsten zwei Jahre, um das künftige Wachstumspotenzial zu beurtei- len. Auf den ersten Blick ist das natürlich aktueller und damit scheinbar besser, sodass diese Vorgehensweise weit verbreitet ist. Der Studie zufolge ist dieser Ansatz aber auch subjektiv und anfällig für übermäßigen Optimis- PXV VRGDVV 3URJQRVHNRUUHNWXUHQ DXI ODQJH 6LFKW KÌXljJ abwärts gerichtet sind. Das wiederum heißt, dass die vor- herigen Gewichtungen im Nachhinein zu hoch waren. Die rein rückblickende Betrachtung könnte sich deshalb als stabilere Variante erweisen, obwohl sie einen höheren Portfolioumschlag aufweist. DR. MARKO GRÄNITZ » Manche Aktien gehören weder in Value- noch in Growth-Style-Indizes. « Chris Brightman, CEO & CIO, Research Affiliates Konzentrierte Portfolios mit höheren Renditen Renditen, Volatilitäten und Sharpe Ratios im Vergleich Die mittleren Portfoliorenditen steigen mit zunehmender Selektivität der Growth-Indizes monoton an. Gleichzeitig nimmt auch die Volatilität der Renditen zu, sodass die Sharpe Ratios ähnlich ausfallen. Zeitraum: März 1969 bis Dezember 2024. Quelle: Arnott, R. / Brightman, C. / Harvey, C. R. / Nguyen, Q. / Shakernia, O. (2025), Fundamental Growth, Research Affiliates Nach Marktkapitalisierung gewichtet 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % Growth 100 I Growth 250 I Growth 500 I Growth 1000 Sharpe Ratio Rendite bzw. Volatilität in % 0,3 0,4 0,5 Durchschnittliche Jahresrendite Nach Fundamentaldaten gewichtet 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % Growth 100 I Growth 250 I Growth 500 I Growth 1000 Sharpe Ratio Rendite bzw. Volatilität in % 0,3 0,4 0,5 134 N o . 4/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Growth-Investing FOTO: © RESEARCH AFFILIATES
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