Institutional Money, Ausgabe 4 | 2025
gen sie dazu, Aktienmit hohemBeta zu kaufen, was deren Preise erhöht beziehungsweise die erwarteten Renditen ver- ringert. Dies zeigen die Forscher empirisch für eine Vielzahl vonMärkten. Anschließend dokumentieren sie denBetting- Against-Beta-Faktor, der gehebelt long in Assets mit niedri- gem Beta und short in Assets mit hohem Beta investiert. Auf diese Weise lassen sich den Untersuchungen zufolge systematisch positive risikobereinigte Renditen erzielen. Kombinierte Perspektive In den letzten zehn Jahren hat das Modell von Frazzini und Pedersen viele Diskussionen entfacht. Bislang blieb dabei die Einschränkung erhalten, dass die Betas nach wie vor auch die interne Verschuldung der Unternehmen beinhal- ten. Dieser Herausforderung haben sich nun Stephen R. Owen (University of North Texas), Timothy T. Simin (Penn- sylvania StateUniversity) und Fatma Sonmez-Leopold (Syra- cuse University) in ihrem Paper „Embedded Leverage and the Beta Anomaly“ angenommen. Sie führen zunächst einen empirischen Test desModells von Frazzini und Peder- sen mit US-Aktien im Zeitraum von 1963 bis 2015 durch. $QVFKOLHĕHQG ZLGPHQ VLH VLFK H[SOL]LW GHU )UHPGljQDQ]LH- rung der einzelnenUnternehmen. Dazu passen sie die Beta- Rankings wie Joao F. Gomes und Lukas Schmid im Jahr 2010 an die Querschnittsvariation der Fremdkapitalquoten DQ 'DGXUFK LVROLHUHQ VLH GHQ (LQijXVV GHU XQWHUQHKPHQV- LQWHUQHQ +HEHO DXI GLH $NWLHQULVLNHQ 'HU ]ZHLVWXljJH $QVDW] HUPĆJOLFKW HV KHUDXV]XljQGHQ RE GLH %HWD $QRPD- lie auf die von Frazzini und Pedersen modellierten Hebel- beschränkungen der Anleger oder auf eingebaute Mess- fehler traditioneller Beta-Schätzungen zurückzuführen ist. Ergebnisse Zuerst zeigen die Forscher, dass die klassische negative Beziehung zwischen Alpha undMarktrisiko gilt, wenn die Portfolios nach traditionellen Betas sortiert werden. Wer- Das Capital Asset Pricing Model hat mehr als sechs Jahrzehnte auf dem Buckel und hielt in der Praxis nicht das, was sich Theoretiker davon ursprünglich versprachen. Allerdings zeigt sich nun nach einer Überarbeitung beziehungsweise Ergänzung, dass es doch nützlich ist. Unternehmensinterner Hebel Zusammenhang von Verschuldungsgrad und Kapitalkosten (ohne Steuern) In ihrem zweiten Lehrsatz erklärten Franco Modigliani und Merton Miller schon im Jahr 1958, dass Fremdkapitalkosten niedriger sind als Eigenkapitalkosten. Denn mit steigendem Fremdkapitalanteil erhöht sich das Risiko für die Eigenkapitalgeber. Das spiegelt sich in höheren erwarteten Renditen der Aktionäre wider. Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten bleiben bei steigender Verschuldung aber konstant. Quelle: Modigliani, F. / Miller, M. H. (1958), The Cost of Capital, Corporation Finance and the Theory of Investment, American Economic Review 0 Kapitalkosten Schuldenquote Eigenkapitalkosten Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten Fremdkapitalkosten N o . 4/2025 | institutional-money.com 127 Capital Asset Pricing Model | THEORIE & PRAXIS FOTO: © GMF | GOOGLE GEMINI PRO
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