Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025

anleihen mit einer höheren Verzinsung, einem Mindest- rating im Investment-Grade-Bereich und einer in der Regel kürzeren Duration. Ein nur kleiner Teil davon entfällt auf High Yield Bonds außerhalb des Investment-Grade-Uni- versums. Damit macht die Anleihenseite des Portfolios ins- gesamt 45 Prozent aus, breit gestreut über unterschiedliche Währungsräume, aber mit Schwerpunkten in Euro und US-Dollar. Und auf der Aktienseite? Prof. Volker Heinke: Fühlen wir uns derzeit mit einem Anteil von etwa 20 Prozent am Gesamtportfolio durchaus wohl, auch wenn wir während der Boomphase von 2023 und 2024 die Manager anderer Pensionskassen, die zum Teil bis zu 30 Prozent in Aktien gehalten haben, oft schon beneidet haben. Angesichts der jüngsten Turbulenzen an den Kapi- talmärkten hält sich unser Neid aber auch schon wieder in Grenzen. Wir sind dennoch dabei geblieben, bei unserem Aktienpart auf ein Overlay oder andere Sicherungsmaßnah- men zu verzichten, auch wenn wir die Möglichkeit dazu hätten. Unserer Au assung nach hätten wir auch ohne sol- che Sicherungen durchaus die Drawdown-Kapazität, um eventuell auch starke Kursrückgänge überstehen zu können. Das legt nahe, dass rund 35 Prozent des Portfolios in sogenannten alternativen Investments investiert sind? Prof. Volker Heinke: Das ist auch genau so der Fall, wobei der größte Teil auf Immobilieninvestments entfällt.Dabei setzen wir in erster Linie auf die Nutzungsart Büro, wenn auch nicht ganz so stark, wie das bei vielen Versicherern der Fall ist. An zweiter Stelle kommen Einzelhandelsimmobilien, wobei wir die High Street nicht überbetonen und den Bereich Basic Retail bevorzugen. Gemeint ist vor allem der Lebensmitteleinzelhandel, der sich schon während der Covid- Krise als systemrelevant erwiesen hat. Die Immobilie macht rund ein Fünftel amGesamtportfolio aus. Damit verbleiben noch 15 Prozent, die zu zwei Dritteln in Private Equity und zu einem Drittel in Infrastrukturanlagen investiert sind. In beiden Fällen setzen wir derzeit noch auf einen sogenann- ten Gatekeeper, gemeint ist damit jeweils ein Fund-of-Funds- Manager, der diese beiden Assetklassen für uns steuert. Zum einen ist das die in Frankfurt ansässige Palladio Partners, eine führende Investmentboutique für Infrastrukturinvestments. Für das Private-Equity-Segment übernimmt das LGT Capital Partners, ein im schweizerischen Pfä kon beheimateter Asset Manager für alternative Investments. Wenn Sie von „derzeit noch“ sprechen, lässt das vermuten, dass Sie in beiden Bereichen noch einiges vorhaben. Prof. Volker Heinke: Das haben Sie gut beobachtet. Wir haben bereits zu Beginn des vergangenen Jahres begonnen, unsere Organisationsstruktur zu verändern, besser gesagt zu erweitern. ImZuge dessen haben wir die Verantwortung für die Alternatives in eine eigene Abteilung verlagert, die wir neu gegründet und mit einem neuen Abteilungsleiter be- setzt haben. Früher haben wir für dieses Segment vielleicht bis zu drei Kollegen beschäftigt, wobei wir häu g Abgänge verzeichnen mussten. Das wollten wir ändern, weil gerade der Bereich der Privatmärkte eine immer höhere Bedeutung für uns erlangt hat – nicht nur wegen der damit verbunde- nen Langfristigkeit der entsprechenden Investments, son- dern auch wegen der spürbar höheren Renditen, die sich in diesem Sektor erzielen lassen. Deshalb werden wir auch die- sen Bereich unserer Organisation mit entsprechenden Spe- zialisten für die Subsegmente weiter ausbauen. Auf lange Sicht können wir uns vorstellen, in diesen Assetklassen künf- tig auch selbstständig investieren zu können. Wir danken für das Gespräch! HANS HEUSER 68 N o . 2/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Prof. Volker Heinke | EZVK FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH » Gerade der Bereich der Privatmärkte hat für uns eine immer höhere Bedeutung erlangt. « Prof. Volker Heinke, Vorstand der EZVK

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