Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025

Andererseits kann das aber doch nur gepaart mit einer sozusagen herausfordernderen Kapitalanlage funktionieren, oder? Prof. Volker Heinke: Deshalb sagen wir gern scherzhaft, dass der Kapitalmarkt unser Beitragszahler sein muss. Wir müs- sen natürlich versuchen, eine deutlich höhere Rendite zu generieren als Versorgungsunternehmen, die diesen Schritt bisher nicht gegangen sind. Das unterscheidet uns sowohl von den nach wie vor umlage nanzierten Zusatzversorgungs- kassen als auch von den meisten Lebensversicherern, die auf der Investmentseite noch ganz anders unterwegs sind. Kommt Ihnen persönlich denn dabei zugute, dass Sie Ihre Laufbahn ursprünglich in der Versicherungswirtschaft begonnen haben? Prof. Volker Heinke: De nitiv! Ich habe 1999 zunächst als Projektleiter, später als Hauptabteilungsleiter für die Provin- zial Versicherung begonnen, bevor ich 2007 als Vorstand für Kapitalanlagen und Finanzen für die Gemeinsame Versor- gungskasse für Pfarrer und Kirchenbeamte und die Kirch- liche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen AöR, bei- de in Dortmund ansässig, verantwortlich war. Aus meiner Zeit in der Versicherungswirtschaft war ich vertraut mit Themen wie dem Asset Liability Management, aber auch der strategischen Asset Allocation und dem Kapitalanlagen- controlling, denn das waren Bestandteile meiner ersten Auf- gaben im Finanzwesen. Das hat mir einen Einblick in beide Welten verscha t, sowohl in die streng BaFin-regulierte Welt, aber eben auch in die damals noch etwas weniger stark regulierte kirchliche Zusatzversorgungswelt. Zumal das auch mit einem tiefen Einblick in die Anforderungen durch die Solvency-II-Richtlinie verbunden war, auch wenn die erfreu- licher- und richtigerweise für die betriebliche Altersvorsorge nicht gilt. Aber noch einmal zu den Kennzahlen der EZVK, insbesondere was die Investmentseite angeht. Mit den Anlageergebnissen sind Sie offenbar zufrieden? Prof. Volker Heinke: Durchaus, und aus meiner Sicht auch zu Recht.Wir haben im Jahr 2023 eine Investmentperformance von 5,7 Prozent erzielt und konnten dieses Ergebnis nach unseren bisher nur vorläu gen Zahlen im vergangenen Jahr sogar noch einmal auf 6,3 Prozent steigern. Dabei spielt na- türlich der deutliche Wiederanstieg an den Kapitalmärkten in den zurückliegenden zwei Jahren nach dem starken Drawdown im Jahr 2022 eine Rolle. Dadurch konnten wir auch unsere Nettoverzinsung erfreulich steigern. Nachdem wir diesbezüglich selbst für 2023 einen Wert von 3,1 auswei- sen konnten, erwarten wir eine Nettoverzinsung für 2024 von 3,0. Aus der Relation können Sie schließen, dass wir durch entsprechend hohe Performance unsere Bewertungs- reserven ziemlich stark steigern konnten. Wir liegen dies- bezüglich per Ende 2024 bei inzwischen etwa acht Prozent. Experte in Forschung und Praxis ber 2021 ist Prof. Volker Heinke Vorstandsvorsitzender der en Zusatzversorgungskasse (EZVK) in Darmstadt. Vor seinem EZVK war Heinke fünf Jahre lang Kapitalanlage- und Finanz- r Provinzial Rheinland. Von 2011 bis 2015 gehörte er dem der LVM-Versicherungen sowie der Kirchlichen Zusatzversor- kasse Rheinland-Westfalen und der Gemeinsamen Versor- kasse für Pfarrer und Kirchenbeamte an. Darüber hinaus ist e schon seit 2007 akademisch tätig, zunächst ab 2007 als tdozent für BWL am Lehrstuhl für Finanz- und Bankwirtschaft Universität Augsburg, ab 2014 als Privatdozent am Finance ter Münster der Universität Münster, von der er im Septem- 2024 zum außerplanmäßigen Professor ernannt wurde. Seine hr- und Forschungsschwerpunkte liegen in Bereichen wie Rating d Kapitalmarkt, Asset Liability Management, Solvency II, sikomanagement und empirische Kapitalmarktforschung. Seit Septem Evangelisch Wechsel zur vorstand de Vorstand gungs gungs Heink Priva der Cen ber Le un Ri 64 N o . 2/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Prof. Volker Heinke | EZVK FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH » Es braucht die Kapitaldeckung, um Lücken möglichst gar nicht entstehen zu lassen. « Prof. Volker Heinke, Vorstand der EZVK

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=