Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025
Monaten 85 Prozent der Länder ein Agreement in Place ha- ben werden,mit neuen Zolltarifen. Darauf können sich die Unternehmen dann einstellen“, so Winter. Er verweist auf die Midterm Elections, die imNovember 2026 statt nden. „Die wollen die Republikaner gewinnen. In drei Monaten muss der Spuk also vorbei sein“, ist Ralph Winter überzeugt. Ziel von Trumps Politik sei, dass wieder mehr in den USA produziert wird. „Dazu müssen die Unternehmen Arbeitskräfte einstellen, und die brauchen Wohnungen.“ In den europäischen Medien werde Trumps Politik teilweise verzerrt dargestellt. „Auch Präsident Trump weiß, dass es in den USA einen Fachkräftemangel gibt. Er wird alles dafür tun, die quali zierten Leute hier zu behalten.Wir brauchen die Servicekräfte im Low-Income-Bereich. Unter 100.000 US-Dollar Jahresgehalt können Sie in den USA Leute ohne Arbeitsvertrag einstellen. Mich würde es nicht wundern, wenn Präsident Trump demnächst ein Announcement macht, in dem er sich bei denen bedankt, die legal in den USA leben und hier Steuern zahlen.“ Insgesamt halten beide die USA für attraktiver als Europa, auch was den Immobiliensektor betri t; insbesondere Woh- nen. „Da sind die Hot Spots interessant,Miami beispielswei- se. Dort bekommen Sie kaummehr eine Reservierung in ei- nem guten Restaurant – zumindest nicht für denselben Tag. Die Leute möchten dorthin, und sie müssen irgendwo woh- nen.“Auch in republikanischen Staaten fühlten sich aktuell viele gut aufgehoben: Florida, Texas, Colorado sind gute Re- gionen. „Dort gibt es weniger Regulierung und niedrigere Steuern als anderswo in den USA.Wenn dort mehr Zuzug festgestellt wird, entstehen rasch neue Gebäude und Infra- struktur.“Kalifornien hält er hingegen für schwierig. „Nicht nur politisch, die Region ist auch immer wieder von Naturkatastrophen betro en.“ Größere Mietwohnanlagen Auch Stefan Grahn ist angetan vom US-Wohnimmobilien- markt. Er betreut die deutschen Kunden von CP Capital. Das 1989 gegründete Unternehmen investiert vor allem in die Errichtung, die Vermietung und den Verkauf von US- Mietwohnanlagen. „Dort konzentrieren wir uns auf größere Mietwohnanlagen mit jeweils 100 bis 300 Einheiten. Als Ei- genkapitalpartner von renommierten Developern gehen wir dabei auch unternehmerische Risiken in der Wertschöpfung der Immobilien ein“, erzählt Grahn. CP Capitals Wurzeln liegen in der Harald-Quandt-Unternehmensgruppe. „Nach und nach haben wir uns auch anderen Family O ces und später auch weiteren Investoren geö net“, so Grahn. In den USA hat das Unternehmen mittlerweile 239 Immobilienin- vestments mit Projektkosten von insgesamt 8,5 Milliarden US-Dollar realisiert und konnte dabei eine durchschnittliche Performance im zweistelligen Prozentbereich erzielen. „Wir fokussieren uns auf Mietwohnanlagen in den USA, weil die eine Reihe positiver Aspekte aufweisen“, bekräftigt Grahn. Ein Pluspunkt sei die Tatsache, dass Wohnmietver- träge in den USA auf zwölf Monate begrenzt sind. „Wir können die Konditionen also bereits nach 12 Monaten den Mehrfamilien-Wohnanlagen sind beliebt Allokationen in Mehrfamilien-Wohnanlagen in den USA (in Mrd. US-Dollar) Der Anteil von Transaktionen von Mietwohnanlagen in den USA erreichte 2021 seinen Höchststand (45 Prozent), gemessen an sämtlichen Immo- bilientransaktionen. 2024 lag dieser Wert bei zirka 40 Prozent – mit steigender Tendenz. Institutionelle Erwerber schätzen die Anlageklasse Miet- wohnanlagen aufgrund der Resilienz in schwierigen Zeiten, der kurzfristigen Mietverträge (Inflations-Hedge) und der Nachhaltigkeit der Erträge. Quelle: CoStar 5 % 0 % 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 35 % 40 % 45 % 50 % 0 USD 50 USD 100 USD 150 USD 200 USD 250 USD 300 USD 350 USD USD in Mrd. 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Mehrfamilien-Wohnanlagen Investitionen in Mehrfamilien-Wohnanlagen in % des gesamten Transaktionsvolumens 252 N o . 2/2025 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | US-Immobilienmarkt FOTO: © W5-GROUP In den USA locken Nettomietrenditen von fünf bis sieben Prozent, in Deutsch- land sind es nur 2,5 bis 3,0 Prozent. » Amerika hat immer Innovationen gefunden und hat sie besser und vor allen Dingen schneller entwickelt als die Europäer. « Ralph Winter, Principal & Founder der W5-Group, eines US-amerikanisch-schweizerischen Family Office
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