Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025

• Whole Loans: 5–9 %, durchschnittlich 6,74 % • Mezzanine-Investments: 8–20 %, durchschnittlich 10,74 % „Aktuell haben wir die interessante Situation, dass sich im Real-Estate-Segment mit einem Whole-Loan-Produkt bes- sere Renditen erzielen lassen als mit einem Immobilien- Equity-Fonds. Auch diese Situation sorgt für Momentum bei Real-Estate-Loan-Produkten“, sagt Hoerr. Während bis zur Zinswende auch Junior Loans und Mezzanine-Investments interessant schienen, stehen diese aktuell in der Beliebtheitsskala eher unten. Investoren haben hier nicht nur gute Erfahrungen gemacht und warten hier teilweise noch darauf, dass die Gelder zurück ießen. „Mitt- lerweile sind die Investoren dankbar, dass sie aufgrund der Zinswende auch mit risikoarmen Immobilien-Debt-Fonds auskömmliche Zinsen erzielen können, und investieren hier verstärkt“, sagt Hoerr. Für ihre Real-Estate-Debt-Fonds nutzt die Deutsche Pfandbriefbank eine Fondsstruktur aus Luxemburg. Federated Hermes setzt auf Trade Finance Federated Hermes setzt neben seinen Real Estate und Private Debt Funds auf ein sehr spezialisiertes Darlehens- segment, nämlich auf Import-Export-Kredite. „Wir pro - tieren damit ebenfalls von der vor zehn Jahren eingeführten Möglichkeit, Kreditfonds in Deutschland au egen zu kön- nen“, erklärt Frank Pöpplow,Head of Business Development Germany and Austria bei Federated Hermes. Er hält Import-Export-Kredite für ein sehr interessantes Geschäft, weil sie selbst in konjunkturell schlechten Zeiten bedient und zurückgezahlt werden. „Der Markt arbeitet mit Spreads, und die sind attraktiv. Sie steigen, wenn die allge- meine konjunkturelle Situation schwieriger wird“, erklärt Pöpplow den Zusammenhang. Er ist froh, dass es mittlerweile auch 100 Prozent reine Kreditfonds in Deutschland geben darf. „Das ist nicht nur eine gute Erweiterung der Anlagemöglichkeit für Investoren, sondern es bereichert auch den Kreditmarkt in Europa“, so Pöpplow. Bei Trade-Finance-Krediten hat die verschärfte Bankenregulierung einen besonderen E ekt. „Aufgrund der höheren regulatorischen Anforderungen für Banken haben diese Schwierigkeiten, große Kredite zu vergeben und diese allein aufs Buch zu nehmen. Daher werden Kredite mittler- weile schon oft ab 100 Millionen Euro syndiziert. Da ist es gut, dass Kreditfonds als zusätzliche Kapitalgeber auf den Markt kommen.Wir werden also Teil des Konsortiums.“Für den Kapitalmarkt sei das auf jeden Fall sinnvoll, denn es erhöhe die Liquidität und befriedige die Marktbedürfnisse der produzierenden Wirtschaft. „Auch die Banken sind nicht unglücklich, wenn nicht nur Bankinvestoren am Syndikat beteiligt sind, denn diese zählen ja potenziell zu den Mitbewerbern. Als Finanzin- vestoren treten wir einfach nur als zusätzliche Finanzierer auf, aber nicht als Wettbewerber“, fügt Pöpplow an. Sein Haus sei als Spezial nanzier daher gern gesehener Teil bei Kreditsyndizierungen. Als Struktur für seinen Debt-Fonds nutzt Federated Her- mes einen Qualifying Investor AIF (ICAV) mit Domizilland Irland, eine spezielle Irland-Struktur. ANKE DEMBOWSKI BNP Paribas mit Umfrage zu Private-Markets-Policen Diversifikation zu klassischen Anlagen und attraktive Renditen erhöhen das Interesse an Private-Markets-Policen. D er Markt für Private Markets erfuhr in den letzten Jahren so viel Auf- merksamkeit, dass inzwischen mehrere Versicherungshäuser Private-Markets- Policen im Angebot haben, bei denen die Anlagen in Private Debt, Private Equity oder Infrastruktur investiert werden. Im April 2025 veröffentlichte BNP Paribas eine Umfrage unter den Anbie- tern solcher speziellen fondsgebundenen Lebensversicherungsverträgen. Von rund 20 relevanten Anbietern aus Deutschland gaben elf ihre Einschätzungen zu Rele- vanz, Herausforderungen und Chancen. „Der Kreis der Anbieter von Private-Mar- kets-Policen ist aktuell noch überschau- bar“, sagt Christian Eck, Leiter Versiche- rungen – Aktien, bei BNP Paribas S.A., Niederlassung Deutschland. „Aber das Interesse ist sehr hoch. Rund die Hälfte der von uns befragten Unternehmen hat Pläne für entsprechende Angebote.“ Als Vorteile nennen die Häuser die geringe Korrelation von Private-Markets- Investments zu traditionellen Anlageklas- sen, die relativ niedrige Volatilität und die attraktiven Renditechancen. Als Heraus- forderungen betrachten die Befragten naturgemäß das Liquiditätsrisiko. Bei Pri- vate-Markets-Investments wird üblicher- weise nur quartalsweise Liquidität ge- stellt, was bei der Handhabung im fonds- gebundenen Geschäft für Herausforde- rungen sorgt. Hier gilt es, für die in den Versicherungspolicen eingesetzten Spe- zialfonds oder ELTIFs kostengünstig und effizient zusätzliche Liquidität zu schaf- fen. An zweiter und dritter Stelle nennen die Anbieter regulatorische Risiken und das Erfordernis einer hohen Expertise für Private Markets. 248 N o . 2/2025 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Private-Debt-Fonds FOTO: © FEDERATED HERMES Kreditfonds helfen, die Kreditvergabe im europäischen Markt am Laufen zu hal- ten, nachdem die Eigenmittelanforde- rungen der Banken verschärft wurden. » Kreditfonds sind nicht nur eine gute Erweiterung der Anlagemöglichkeit für Investoren, sondern sie bereichern auch den Kreditmarkt in Europa. « Frank Pöpplow, Head of Business Development Germany and Austria bei Federated Hermes

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