Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025

optimale Allokation innerhalb eines Aktien- und Anleihen- portfolios beein ussen, das auch eine ergänzende Allokation in trendfolgenden Strategien enthält. Für beide Regimes konstruiert Quantica das optimale, die Sharpe Ratio maxi- mierende Portfolio unter Verwendung empirisch abgeleite- ter Annahmen betre end die drei wesentlichen Inputpara- meter (Excess Returns, Volatilitäten und Korrelationen) für jedes der beiden Regimes. In einem ersten Schritt quanti)- ziert man die regimeabhängigen drei Inputgrößen, die für die Portfoliokonstruktion wesentlich sind und als Input für die Portfoliooptimierung dienen. Quantica berechnet die täglichen durchschnittlichen Überschussrenditen, Volatilitä- ten und Korrelationen jeder Anlageklasse für das nächste Quartal, abhängig von der täglichen Drei-Monats-US-T-Bill- Rate. Am Ende erhält man dann für die drei Inputgrößen Überschussrendite, Volatilität und Korrelation eine Darstel- lung des 95-prozentigen Kon)denzintervalls, getrennt nach den beiden Zinsregimes (siehe Gra k „Feine Unterschiede“). Zwar unterscheiden sich die durchschnittlichen histori- schen Überschussrenditen von Aktien und Anleihen in den beiden Zinsregimes leicht, doch sind die Unterschiede viel zu gering, um statistisch signi)kant zu sein. Ausgehend von den Daten der letzten 35 Jahre hatte die Höhe des risiko- freien US-Zinssatzes wenig bis gar keine Vorhersagekraft für die Stärke oder Schwäche der künftigen Überschussrenditen von US-Aktien und US-Anleihen.Wenn die Überschussren- diten von US-Aktien und US-Staatsanleihen in den letzten 35 Jahren nur eine geringe Abhängigkeit von der Höhe des Leitzinses seit den 1990er-Jahren gezeigt haben, kann das Gleiche aber nicht von dem Korrelationszusammenhang ge- sagt werden. Wie die Gra k „Feine Unterschiede“ illustriert, liegt imNiedrigzinsumfeld die durchschnittliche Korrelation zwischen Aktien und Anleihen bei minus 0,31, wobei das 95-prozentige Kon)denzintervall von minus 0,38 bis minus 0,25 reicht. ImGegensatz dazu lag die durchschnittliche Kor- relation im Hochzinsumfeld mit 0,19 deutlich höher, das Kon)denzintervall von 95 Prozent reichte von plus 0,1 bis plus 0,28.Die Ergebnisse zeigen einen statistisch signi)kanten Anstieg der Korrelation zwischen Aktien und Anleihen in einem Umfeld hoher Zinsen mit 95-prozentiger Kon)denz. Aus zwei mach drei In einem nächsten Schritt erweitert Quantica die Analyse auf trendfolgende CTAs. Um die historischen Rendite- und Regimewechsel Drei-Monats-Zins trennt Niedrig- und Hochzinsphasen. Darstellung des 3-Monats-Satzes für US-Schatzwechsel annualisiert von Januar 1990 bis Juni 2024, einschließlich einer Klassifizierung von Hoch- und Niedrigzinsregimes entlang der Trennlinie. Hochzinsphasen sind definiert als Zeiträume, in denen der risikofreie Zinssatz drei Prozent übersteigt, während bei einer Niedrigzinsphase der Zinssatz unter drei Prozent liegt. Quelle: Bloomberg, Quantica Capital 0 % 1 % 2 % 3 % 4 % 5 % 6 % 7 % 8 % 9 % 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2024 Zinssatz (annualisiert) Hochzinsregime Niedrigzinsregime Langfristiger Durchschnittszins Die Diversifikation in Aktien und Anleihen könnte sich in den kommenden Jahren als zu simple Strategie erweisen. Ein Schweizer Investmenthaus kommt in einer aktuellen Berechnung zum Schluss, dass eine Ergänzung um trendfolgende Handelssysteme eine höhere Sharpe Ratio erwarten lässt. N o . 2/2025 | institutional-money.com 205 Alternative Investments | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © SÉBASTIEN JOUVE | STOCK.ADOBE.COM

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=