Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025

che Unternehmen zur Sicherung der Beschäftigung – einige gute Unternehmen konnten überleben und stark bleiben. Aber andere wurden schwächer und schwächer – und wur- den schließlich zu den viel zitierten „Zombie-Unterneh- men“.Mit der Einführung der Abenomics endete diese Ver- zerrung. „Wir können jetzt sehen, dass schwache Firmen vom Markt verschwinden – die Regierung muss sie nicht länger stützen“, so der Sparx-Experte. Folglich steigen die Dispersionspotenziale – Gewinner konsolidieren ihre Position, ine ziente Geschäftsmodelle werden vom Markt verdrängt. Während passive Investoren oder solche, die auf Momentum setzen, in einem derartigen Umfeld unter Druck geraten, stellt es ideale Voraussetzungen bereit, um selektiv sowohl Long- als auch Short-Exposure aufzubauen. Long-Short-Paradies Ein zentrales Argument für Japan als Long-Short-Markt liegt dabei laut Sparx im Charakter des Marktes selbst. Die Argu- mentation läuft dabei analog zu der von Columbia: Wäh- rend in e zienteren Märkten kurzfristige Informations- vorteile durch Handelssysteme schnell aufgezehrt werden, lassen sich in Japan durch tiefe Fundamentalanalyse nach- haltige Alphaquellen identi zieren – das gilt sowohl für den Long- wie den Short-Ansatz. So trägt die Short-Seite der Sparx-Strategie seit Jahren konsistent zur Gesamtrendite bei. Die Rückkehr der In a- tion kann dabei die Rahmenbedingungen für Long-Short- Ansätze noch weiter verbessern: Unternehmen, die ihre stei- genden Inputkosten nicht an Kunden weitergeben können, geraten unter Druck. Besonders im Konsumgüterbereich, bei Einzelhändlern oder in der Gastronomie o enbart sich, wer Pricing Power besitzt – und wer nicht. „Wenn eine Firma keinen Wettbe- werbsvorteil hat, kann sie höhere Kosten nicht weitergeben – das ist ein klassischer Short-Kandidat“, erklärt der erfahrene Sparx-Manager. Parallel dazu erö nen sich auf der Long-Seite neue Chan- cen. So wurde etwa schon 2016 in japanische Banken inves- tiert – ironischerweise am Tiefpunkt ihrer Margen durch Negativzinsen. Doch gerade dieses Umfeld zwang die Bran- che zur Neuausrichtung, Expansion in Asien inklusive. Der Erfolg dieser langfristigen strategischen Wette zeigt sich nun: Banken mit internationaler Präsenz pro tieren sowohl von regionalem Wachstum als auch von einer sich allmählich normalisierenden Zinslandschaft. Was den Size-Faktor betri t, so hält Sparx sowohl auf der Long- wie auch der Short-Seite eine Drittelallokation in Large, Mid und Small Caps. Zusätzlich wird das Marktrisiko aktiv über Index- Futures und Optionen gesteuert. Auf diese Weise wird ein ausgewogenes,marktneutrales Exposure entlang der gesam- ten Marktkapitalisierungspalette gewährleistet. Raues Umfeld Fest steht letzten Endes, dass gut getimte Long-Short-Stra- tegien für den japanischen Markt noch lange nicht außer Mode sind. Der von US-Präsident Donald Trump losgetre- tene Zollkon ikt hat im japanischen Aktienmarkt zu grö- ßeren Maximalverlusten geführt als in Europa. Einzig US- Aktien sind damals mehr abgestraft worden. Auch das Som- mergewitter 2024 dürfte dem einen oder anderen Investor noch in Erinnerung sein. Man wird also sehen, inwieweit die strukturellen Reformen im Land tatsächlich gegri en haben und wie sich die o ene Wirtschaft Japans in Zukunft zwischen den USA und der Volksrepublik schlagen wird. HANS WEITMAYR Fundamental unterschiedliche Märkte Der stagnierende Markt Japans forciert die Unterschiede zwischen Gewinnern und Verlierern. Bei Sparx ist man der festen Überzeugung, dass der japanische Markt ein ideales Biotop für Long-Short-Strategien darstellt. Das ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass das japanische BIP im Vergleich zu wachstumsstarken Volkswirtschaften de facto stagniert. Die Diskre- panz zwischen Gewinnern und Verlierern ist entsprechend größer. Während in den USA selbst die „Verliererunternehmen“ eine Chance haben, mit einem expandierenden Markt mitzuwachsen, gelingt in Japan das Wachstum nur über den Verdrängungswettbwerb – zumindest seit die Strukturreformen der Abenomics greifen. Quelle: Sparx Asset Management 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 2022 Jahre Wachstum Jahre Wachstum 0 50 100 150 200 250 300 350 400 BIP USA BIP Japan Der Markt expandiert. Die Folge: Gewinner expandieren überproportional. Verlierer expandieren mit dem Markt. Keine historische Marktepansion. Gewinner expandieren auf Kosten der Verlierer. USA Japan Gewinner Verlierer 196 N o . 2/2025 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Japan

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