Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025

jahr wie 2024, in dem der DAX um 19 Prozent gestiegen ist, schwer zu vermitteln sein. Die durchschnittliche Rendite- gutschrift für Indexpolicen pendelte sich im Jahr 2024 bei 3,78 Prozent ein. Fondspolicen gewannen imNeugeschäft für private Ren- ten erneut eine hohe Aufmerksamkeit der Kundschaft. Bei den insgesamt 19 untersuchten Tarifen sind Zwei-Topf-Vari- anten deutlich stärker vertreten als Drei-Topf-Varianten (Ver- hältnis 14:5).Die Anzahl der zur Auswahl stehenden Fonds konnten die Anbieter von durchschnittlich 83 (Vorjahr) auf nun 91 steigern. Darüber hinaus vergrößerte sich auch die Auswahl an ETFs von 25 auf 29, wobei unter den verfüg- baren ETFs bei neun Gesellschaften MSCI-World-ETFs die beitragsstärkste Anlage darstellen. Auch nachhaltig orientierten Kunden wird etwas gebo- ten: Im Schnitt stehen bei den fondsgebundenen Tarifen sieben Artikel-9-Fonds zur Verfügung. Und für Kunden, die sich die Fondsauswahl nicht selbst zutrauen, bieten 14 von 19 Versicherern auch gemanagte Konzepte an. Mit oder ohne Vermögensmanagement: Bei den meisten Tarifen wird in der Rentenbezugsphase das Geld wieder im Sicherungs- vermögen angelegt. Nur sechs Tarife bieten auch in der Rentenbezugsphase fondsgebundene Konzepte an. Auch die Kosten haben die Assekurata-Experten für ihre Studie in den einzelnen Produktsegmenten ermittelt. Bei den Klassik-Tarifen liegen die E ektivkosten 2025 im Schnitt bei 0,91 Prozent, bei den Tarifen der Neuen Klassik leicht darüber – bei 1,01 Prozent. Unter den verschiedenen Pro- duktsegmenten haben Indexpolicen mit 1,38 Prozent die höchsten Kosten, und Fondspolicen liegen mit durchschnitt- lich 1,17 Prozent in der Mitte. „Die Rendite von Fondspo- licen hängt stärker am Investmenterfolg als am Überschuss- zins“, sagt Heermann und bezieht sich damit auf die fonds- gebundenen Rentenversicherungen mit Garantien. bAV und Fondspolicen vorn Nach den Geschäftstrends gefragt, sehen die Lebensversi- cherungshäuser ihre Perspektiven leicht verbessert und ins- gesamt moderat positiv.Die höchsten Geschäftserwartungen ranken sich um Fondspolicen, vor allem um solche ohne Garantien. Hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Neuge- schäft hat sich die betriebliche Altersvorsorge (bAV) vor die BU-Versicherung geschoben und liegt nun an zweiter Stelle hinter den Fondspolicen ohne Garantie. Trotz des höheren Zinsniveaus haben sich in der Branche die Erwartungen für die Klassik zwar leicht verbessert, sie bleiben aber weiterhin gering. „Die zunehmende Verlagerung der Produkte innerhalb des Lebensversicherungsbereichs stellt eine grundlegende Veränderung des Geschäftsmodells dar“,meint Will. Schließ- lich bleibt der Wettbewerb zu alternativen Anlageformen hoch, insbesondere im Bereich der Einmalbeiträge, die lange Zeit das Prämienaufkommen dominiert haben. „Kurzfristig sind keine größeren Sprünge zu erwarten; vieles hängt von der weiteren Zinsentwicklung ab“, resü- miert Will. Die rund 150-seitige Marktstudie 2025 einschließlich zahl- reicher Einzelauswertungen können Interessenten auf der Internetseite www.assekurata-rating.de bestellen. ANKE DEMBOWSKI Geschäftstrends in der Lebensversicherung Gute Chancen sieht die Branche insbesondere für Fondspolicen und in der bAV. Die Versicherer sehen gute Perspektiven für Fondspolicen, vor allem solche ohne Garantien. Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) hat sich vor die BU-Versicherung gesetzt und liegt nun an zweiter Stelle, was die Geschäftsaussichten betrifft. Quelle: Assekurata Indexpunkte/Skala: +2 = sehr positiv | +1 = positiv 0 = neutral | -1 = negativ | -2 = sehr negativ Geschäftserwartungen für 2024 (Rückblick) Geschäftslage Jahresanfang 2025 Geschäftserwartungen für 2025 Gesamter Lebensversicherungsmarkt 0,13 0,18 0,19 Klassik -1,07 -1,14 -1,00 Neue Klassik -0,31 -0,43 -0,26 Indexpolicen -0,04 -0,46 -0,39 Fondspolicen mit Garantie 0,73 0,50 0,68 Fondspolicen ohne Garantie 1,17 1,32 1,24 Risikolebensversicherung 0,17 0,14 0,21 Berufsunfähigkeitsversicherung 0,77 0,57 0,64 Grundfähigkeitsversicherung 0,50 0,21 0,43 Dread Disease (Schwere-Krankheiten-Vers.) -0,54 -0,29 -0,62 Sterbegeldversicherung -0,14 -0,04 0,07 Pflegeversicherung -0,36 -0,69 -0,50 Betriebliche Altersvorsorge (bAV) 0,66 0,75 0,82 160 N o . 2/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Lebensversicherungen

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