Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025
Wirtschaftsunternehmen. Bei Universal Investment ist Ende 2018 die britische Gesellschaft Montagu Private Equity ein- gestiegen und hat dabei die Anteile der Privatbankhäuser Lampe und Berenberg übernommen. Von außen betrachtet scheint es hier eine untergeordnete Rolle zu spielen, wer am Ende Eigentümer ist. Immerhin ist Universal Investment seit rund acht Jahren Private-Equity-owned, und die Partner- schaft mit demHauptanteilseigner Montagu scheint gut zu laufen. 2022 kammit demCanada Pension Plan Investment Board (CPP Investments) ein weiterer Anteilseigner hinzu, und trotz dieser Eigentümerwechsel konnte sich Universal Investment zu einer der weltweit führenden Fondsservice- plattformen entwickeln. Schuerho stimmt zu: „Montagu hat bei Universal Invest- ment ein starkes Commitment und eine gute Unterstüt- zung in der Geschäftsentwicklung betrieben. Dadurch ist das Haus weiter deutlich gewachsen.Die Befürchtungen, die Investoren damals hatten, haben sich nicht bewahrheitet, und auch ein Exit des Investors hat bisher nicht stattgefun- den.“ Das mag auch am Preis liegen, denn als Marktführer wäre Universal Investment ein ziemlich dicker Brocken. Allerdings sind nicht alle Eigentümer so unproblematisch. ImMarkt war zu hören, dass die Ein ussnahme durch den chinesischen Investor Fosun auf die Privatbank Hauck & Aufhäuser kritischer gesehen wurde. Möglicherweise wird sich hier jetzt durch die Übernahme der Geschäftsanteile durch die ABN Amro etwas ändern. Sick rät dazu, die Sache gelassen, aber interessiert zu beobachten: „Black n Capital Partners wird INKA ja unter dem Aspekt kaufen, das Geschäft weiter betreiben zu wol- len. Kunden sollten daher kritisch beobachten, was sich tut und inwieweit der Investor ins Tagesgeschäft hineinregieren will.“ Auch sie verweist auf Universal Investment. „Dort hat nach der Übernahme auch jeder interessiert darauf geschaut, was passiert, und alles verlief gut.“Sick merkt noch an: „Klar will ein neuer Investor Return sehen. Insofern kann es auch zu Preisnachverhandlungen kommen. Das wäre dann gege- benenfalls der Zeitpunkt, sich amMarkt umzusehen.“Sie rät aber von vorschnellen Handlungen ab. Ein KVG-Wechsel sei immer mit großem Aufwand und einer gewissen Zeit der Unsicherheit verbunden. Auch Schuerho stuft den Eigentümerwechsel bei INKA zunächst nicht als problematisch ein: „Natürlich müssen Kunden die Organisationsentwicklung, die personelle Kon- tinuität, die Innovationsfähigkeit und das Standing am Markt beobachten. Das sollten sie aber generell und immer bei allen Dienstleistern tun; nach gesellschaftsrechtlichen Änderungen natürlich mit noch mehr Augenmerk.“ Inso- fern bleibt zu beobachten, was die Folgen aus der Ent ech- tung aus dem HSBC-Konzern sein werden. Wo der Markt hingeht Sick ist der Meinung, dass es am Markt zu einer weiteren Spezialisierung kommen wird. „Die reine Wertpapier-KVG wird es künftig schwer haben. Vielmehr glaube ich, dass sich die einzelnen Häuser jeweils in eine spezielle Richtung bewegen werden: Immobilien, Krypto und Infrastruktur oder auch was spezi sche Anforderungen – zum Beispiel konsolidiertes Reporting über alle Anlageklassen – für ein- zelne Investorengruppen betri t“, so Sick. Sie verweist darauf, dass aktuell verschiedene Häuser ihre Lizenzen erweitern, um zusätzliche Anlageformen anbieten zu können. ANKE DEMBOWSKI Bei den Masterfonds hat INKA die Nase vorn Auch das Masterfonds-Geschäft ist stark konzentriert. Im Masterfondsgeschäft hat INKA einen Marktanteil von 28 Pro- zent und ist damit der dominierende Player. Es folgen Universal Investment, Allianz Global Investors und Helaba Invest. Quelle: Kommalpha 28 % 23 % 19 % 10 % 12 % 8 % Marktanteile Masterfondsgeschäft (nach Volumen) Spezialisierung auch bei den Assetklassen Aufteilung der Assets under Administration auf Assetklassen (in %) Einige Master-KVGen fokussieren sich auf bestimmte Assetklassen. So legt Hansainvest einen Schwerpunkt auf Immobilien, während Ampega Investment viele Rentenwerte in den Masterfonds hat. INKA administriert ähnlich hohe Anteile an Renten- und gemischten Mandaten, während DWS bei Aktien führend ist. Quelle: Kommalpha 0 20 40 60 80 100 Universal Investment Metzler INKA Hansainvest DWS Group Deka Investment Bantleon Invest AG Ampega Investment Allianz Global Investors Immobilien 154 N o . 2/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Master-KVG
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