Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025

nungen möglich) „Langfristiges Einkommen“ knapp vor „In ationsgebundenes Einkommen“ (41%), „Illiquiditäts- prämie“ (40%) und „Kapitalwachstum“ (39%) (siehe Gra k „Investmentmotive“) . Die Renditen von Privatmarktanlagen beruhen größten- teils auf der langfristigen Kapitalbindung und dem damit einhergehenden Verzicht auf Liquidität. Das könnte erklä- ren, warum bei Investoren die oben genannte Illiquiditäts- prämie im Zeitvergleich immer öfter als Kaufmotiv ange- führt wird. Nannten in der Umfrage 2023 lediglich 25 Pro- zent der Befragten die Illiquiditätsprämie als Motiv, erreicht dieser Wert mittlerweile 40 Prozent und soll nach Einschät- zung der Investoren innerhalb der nächsten zwei Jahre auf 47 Prozent steigen. Laut David Hedalen, Head of Private Markets Research bei Aviva Investors, zeigt diese Entwick- lung die größere Reife der Private Markets und den höheren Wissensstand der Investoren: „Die Illiquiditätsprämie erweist sich als treibende Kraft hinter dem Trend zu Private Markets und wird von den Anlegern als wichtiger Grund für eine erhöhte Allokation in diese Strategien wahrgenommen.“ Unterm Strich erho en sich Investoren über eine höhere Gewichtung von Privatmarktanlagen (zusätzlich zur Diver- si kation) deutliche Renditevorteile gegenüber ö entlich gehandelten Wertpapieren – zumindest auf längere Sicht. Zukünftige Outperformance Auf die Frage, ob Investoren bei Private Markets eine Out- performance oder eine Underperformance gegenüber ihren ö entlich gehandelten Pendants erwarten, erklärten 73 Pro- zent der Investoren, dass sie auf Sicht von fünf Jahren mit einer Outperformance rechnen würden. ImUmkehrschluss erwarten nur zwölf Prozent eine Underperformance, 15 Pro- zent eine ähnliche Entwicklung. In der Folgefrage eruierten die Studienersteller, in welchen Segmenten Investoren die höchsten „risikobereinigten“Ren- diten in den kommenden fünf Jahren erwarten. Die erhal- tenen Antworten bestätigen die bereits weiter oben in die- sem Beitrag erwähnte Frage nach dem schon eingegan- genen Exposure: Auf Sicht von fünf Jahren erho en sich Großanleger die höchsten risikobereinigten Renditen bei eigenkapitalbasierten Strategien. 60 Prozent der Investoren erwarten sich dies von Immobilienaktien, gefolgt von Private Equity (58%) und Infrastrukturaktien (54%) (siehe Gra k „Zukünftige Renditebringer“) . „Trotz des aktuellen Zinsum- felds, das höhere Gesamtrenditen für Anleihen begünstigt, herrscht Einigkeit darüber, dass eigenkapitalbasierte Anlage- klassen in den nächsten fünf Jahren die höchsten risikobe- reinigten Renditen erzielen werden“, kommentiert Hedalen. Im Gegenzug glauben Investoren, dass auf mittlere Sicht fremdkapitalbasierte Segmente, insbesondere Real Estate Debt (48% der globalen Nennungen), die schwächste Per- formance im Privatmarktanlagenuniversum liefern könnten. Das gilt insbesondere für Investoren aus Nordamerika (57%) und zum Teil auch Asien (49%), wo der Immobilienmarkt in den letzten Jahren zur Schwäche neigte. Europäische In- vestoren sind bei Real Estate Private Debt im internationa- len Vergleich noch am wenigsten pessimistisch gestimmt (46%). Molltöne klingen aber auch anderswo durch. Obwohl Privatmarktanlagen auf sehr lange Sicht Über- renditen gegenüber ihren ö entlich gehandelten Pendants liefern, sind nicht alle Investoren durchgehend damit zufrie- den. Vor allem wenn externe Asset Manager für die Perfor- mance sorgen sollen, sind die Ansprüche der Kapitalgeber hoch. Danach befragt, erklärten dieses Jahr „nur“61 Prozent der Befragten,mit der gelieferten Performance zufrieden zu sein. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor betrug dieser Wert noch 75 Prozent. Hedalen begründet diesen Zufriedenheitsrück- gang unter anderem mit den hohen Aktienkursgewinnen im Jahr 2024, die die erzielten Renditen von Privatmarkt- anlagen im Vergleich dazu matt erscheinen lassen. ANTON ALTENDORFER Diverse Hürden Die wichtigsten Hindernisse bei Privatmarktanlageninvestments Nach den größten Hürden für Private-Markets-Investments befragt, wurden auf globaler Ebene am öftesten mit jeweils 46 Prozent die „Vermögensbewertung“ und „Hohe Trans- aktionskosten“ genannt. Vor allem Investoren aus Nordamerika sehen hier die größten Hindernisse. Investoren aus der APAC-Region nannten am öftesten die „Schwierigkeit, passende Opportunitäten zu finden“ (45%) und am setensten „Bessere Opportunitäten in den öffentlichen Märkten“ (25%). Europäische Investoren haben die geringsten Schwie- rigkeiten, passende Opportunitäten (34%) zu finden, sehen aber am öftesten bessere Opportunitäten in den öffentlichen Märkten. Das könnte daran liegen, dass sowohl private als auch öffentliche Anlageklassen (vor allem Aktien) in Europa vielfach als günstig bewertet erachtet werden. Quelle: Aviva Investors – Private Markets Study 2025 Global Europa Nordamerika Asien & Pazifik-Region Vermögens- bewertung 46 % 44 % 50 % 48 % Hohe Transaktionskosten 46 % 46 % 50 % 42 % Schwierigkeit, passende Opportunitäten zu finden 38 % 34 % 40 % 45 % Bessere Opportunitäten in den öffentlichen Märkten 33 % 39 % 30 % 25 % Schwierigkeiten beim Benchmarken der Performance 33 % 28 % 40 % 38 % 134 N o . 2/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Private-Markets-Studie FOTO: © AVIVA INVESTORS » Co-Investments und Club Deals sind ein wichtiger Trend und bestätigen die hohe Investorennachfrage. « Tom Graham, Head of Private Markets Equity Specialists bei Aviva Investors

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