Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025
Unterschied: Buy-out- und Venture-/Growth-Fonds weisen alle ein 95. Perzentil von etwa zehn Prozent GP-Engagement aus. Buy-out-Fonds zeigen wenig überraschend ein höheres durchschnittliches Fondsvolumen von rund zwei Milliarden US-Dollar und ein verwaltetes Vermögen der GPs von im Schnitt 16,1 Milliarden US-Dollar auf, verglichen mit Ven- ture-/Growth-Fonds mit 0,6 Milliarden US-Dollar an durch- schnittlichem Fondsvolumen respektive 6,2 Milliarden US- Dollar Assets under Management des GP im Schnitt. Buy- out-Fonds verfügen im Durchschnitt über 15 Investitionen pro Fonds, während Venture-/Growth-Fonds 27 aufweisen, wobei einige wenige Fonds mit einer hohen Anzahl von Investitionen eine Verzerrung darstellen. Das abgerufene Gesamtkapital unterscheidet sich beim Vergleich von Buy- out- und Venture-/Growth-Fonds kaum; beide liegen bei rund 89 Prozent. Auch die Fondsreihenfolge unterscheidet sich kaum: Fonds beider Anlageklassen sind imDurchschnitt der vierte Fonds in einer Reihe.Was den Median-MOIC an- belangt, weist die Fondsstichprobe einen solchen von 1,68x und einen Median-IRR von 18,0 Prozent auf. Im Vergleich dazu liegen die Werte einer größeren Stichprobe (4.714) ähn- licher Fonds im MSCI-Burgiss bei 1,66x und 12,3 Prozent. Der höhere interne Zinsfuß (IRR) von StepStone ist teilweise auf den jüngeren Fondsmix in der StepStone-Stichprobe zu- rückzuführen. Beschränkt man den Vergleich auf Fonds mit den Vintagejahren vor 2014, beträgt der Median-MOIC bei StepStone 1,72x bei einem Median-IRR von 13,4 Prozent. wobei sich dieser mit einem Median-MOIC bei MSCI- Burgiss von 1,60x respektive einemMedian-IRR von 9,4 Pro- zent vergleicht. Ein genauerer Blick In einem weiteren Schritt untersuchen Brown und Volck- mann die charakteristischen Eigenschaften des GP-Commit- ments anhand von drei Clustern: a) niedriges Commitment mit einem Commitment-Prozentsatz von unter 2,5 Prozent, b) einem mittleren zwischen 2,5 und fünf Prozent sowie c) einem hohen von mehr als fünf Prozent. Die Gruppe mit hohem Commitment weist mit 21,3 Prozent beziehungs- weise 1,94x den höchsten durchschnittlichen IRR und MOIC auf, während die Gruppe mit niedrigem und mittle- rem Commitment einen durchschnittlichen IRR von 19,3 Prozent respektive 20,6 Prozent und einen durchschnittli- chen MOIC von etwa 1,81x beziehungsweise 1,88x aufweist. Diese einfache univariate Analyse zeigt, dass die Gruppe mit hohem Commitment die höchsten Renditen erzielt hat. Obwohl die Performance von Fonds mit hohem Com- mitment typischerweise am höchsten ist, bedeutet dies nicht, dass höheres GP-Commitment zu einer besseren Fondsper- formance führt. Dies hat zwei Gründe: Erstens muss ein ge- wisses Maß an GP-Engagement vorhanden sein, da die Per- formance sonst stagniert. Andernfalls würden alle GPs wahr- scheinlich ein extrem hohes Engagement anstreben, und der Markt für Private-Equity-Investitionen würde ganz anders aussehen. Zweitens könnte der – scheinbare – Zusammen- hang zwischen GP-Engagement und Performance ein Zufall und kein statistisch verlässlicher Zusammenhang sein. Es gibt weitere Unterschiede zwischen den Gruppen, und es ist plausibel, dass diese Unterschiede die eigentlichen Faktoren für die beobachteten Performanceunterschiede sind. Es gibt etwa Unterschiede bei der durchschnittlichen Fondsgröße und den verwalteten Vermögen (AuM) der GPs. Die durch- schnittliche Fondsgröße mit niedrigem Engagement von 1,3 Milliarden US-Dollar ist kleiner als die durchschnittliche Fondsgröße mit mittlerem Engagement von 1,9 Milliarden US-Dollar, das Gleiche gilt für die durchschnittliche Fonds- größe mit hohem Engagement von 1,4 Milliarden US-Dol- lar. Das gilt auch für die AuM: Das durchschnittliche Fonds- volumen mit niedrigem Engagement stammt von einem GP mit 10,7 Milliarden US-Dollar AuM, verglichen mit 16,4 Milliarden US-Dollar bei mittlerem Engagement und 13,0 Milliarden US-Dollar bei hohem Engagement. Wenn die Unterschiede in Fondsgröße und verwaltetem Vermögen mit Performanceunterschieden korrelieren,muss man diese E ekte vom Ein uss der GP-Commitments tren- nen. Der Prozentsatz des abgerufenen Kapitals könnte eben- falls einen Unterschied machen, da sich weniger ausgereifte Fonds möglicherweise noch in ihrer Investitionsphase be n- den und die Investitionsgeschwindigkeit insbesondere den internen Zinsfuß (IRR) beein ussen kann. Dazu kommt, dass Fonds mit mittlerer Zusage mit 90 Prozent tendenziell den höchsten Prozentsatz an abgerufenem Kapital aufwie- sen, gefolgt von Fonds mit geringer Zusage mit 89 Prozent und Fonds mit hoher Zusage mit 85 Prozent. Es könnte auch sein, dass die Zahl der Investitionen innerhalb eines Fonds eine Rolle spielt – möglicherweise negativ als Maß für die Streuung eines GP oder positiv als Ausdruck seiner Fähigkeit, gute Deals zu nden. GP-Kapitalzusagen in Ein-Prozent-Schritten Drei Viertel aller Fonds haben einen GP-Commitment-Anteil von unter fünf Prozent. Fälle mit einem GP-Engagement von 15 Prozent oder mehr sind im rechten Balken zusammengefasst. Das durchschnittliche GP- Engagement beträgt 3,5 Prozent, der Medianwert liegt bei zwei Prozent. Beide Werte sind vom Optimum weit entfernt. Quelle: Studie 0 100 200 300 400 500 600 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15+ Anzahl der Fonds GP-Engagement 126 N o . 2/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Private Equity
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