Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025
anhand einer kleinen Stichprobe norwegischer Private-Equi- ty-Fonds zwischen 2000 und 2010 fest, dass General Partners ihre Risikobereitschaft reduzieren, wenn sie einen großen Teil ihres eigenen Vermögens in den Fonds investieren müs- sen. Kurz gesagt: Es scheint wohl so zu sein, dass es sowohl ein zu geringes als auch ein zu hohes Engagement der GPs beim Commitment gibt, das sich negativ auf die risiko- adjustierte Performance auswirken könnte.Daraus folgt, dass es ein optimales Maß an Managerengagement geben könn- te, das diese E ekte ausgleicht. Dieses Spannungsverhältnis veranschaulicht die Gra k „Das optimale Commitment“ . Die Fondsperformance erreicht dann ein Maximum, wenn das Commitment des GP die Ausrichtung auf die Incentives mit seiner Risikoaversion ins Gleichgewicht bringt. Ziel die- ser Analyse von Brown und Volckmann ist es, den Zusam- menhang zwischen der Performance und Beteiligungshöhe des GP empirisch zu untersuchen, um festzustellen, ob in den Daten Vorteile aus dem Interessengleichlauf mit den LPs oder Kosten einer übermäßigen Risikoaversion (oder beides) beobachtet werden. Der Ein uss des Managerengagements auf die Perfor- mance wurde in Investmentfonds, Hedgefonds und in jün- gerer Zeit für 115 chinesische Risikokapitalfonds von Ning Jia und Dan Wang 2017 in „Skin in the Game: General Partner Capital Commitment, Investment Behavior and Venture Capital Fund Performance“ sowie für 837 Private- Equity-Fonds 2013 von David T. Robinson und Berk A. Sen- soy in „Do Private Equity Fund Managers Earn their Fees? Compensation, Ownership, and Cash Flow Performance“ untersucht.Mit Ausnahme der letztgenannten Studie konn- ten alle Arbeiten einen Zusammenhang zwischen Fondsper- formance und Managerkapitalengagement feststellen. Insbe- sondere Jia und Wang fanden heraus, dass das Zusammen- spiel von Manageranreizen und Vorsicht zu einer umgekehr- ten U-Form der Fondsperformance führt, wie sie in der Gra k dargestellt ist, allerdings nur bei ihrer relativ kleinen Anzahl chinesischer Venture-Capital-(VC)-Fonds. Set-up Brown und Volckmann verwenden hier einen neuartigen Datensatz von StepStone mit 1.503 Private-Equity-Fonds, um Die Annahme, dass ein General Partner bei Private-Equity-Projekten ein möglichst hohes Eigenengagement haben sollte, ist falsch, denn ein zu großes Commitment bremst auch die Risikobereitschaft. Zu gering darf die Beteiligung jedoch auch nicht sein. Wo liegt das Optimum? Das untersuchte Fondsuniversum Gliederung der PE-Fonds nach Regionen und Branchen Panel A: Regionen Panel B: Branchen Region Anzahl Gewichtung Branchenfokus Anzahl Gewicht. Nordamerika 1.035 66 % Generalist 779 72 % Europa 232 22 % Technology 282 13 % Asien und Australien 191 11 % Consumer 72 4 % Andere 45 1 % Health Care 128 3 % Financial Services 47 2 % Industrials 56 2 % Andere 139 4 % Die Gewichtung geschieht anhand der Fondsgröße , die restlichen Branchen sind unter „other“ zusammengefasst und haben jeweils ein Gewicht von unter einem Prozent. Quelle: Studie N o . 2/2025 | institutional-money.com 123 Private Equity | THEORIE & PRAXIS FOTO: © STUDIO ROMANTIC | STOCK.ADOBE.COM
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