Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025

USA beobachten die Forscher die Nettorenditen von Mehr- familienhäusern direkt, indem sie aggregierte Daten aus Kreditverträgen analysieren. Die Di erenz zwischen erstem und zehnten Dezil liegt hier bei 0,6 Prozent pro Jahr. Neben den Mietrenditen untersuchen die Autoren die Kapitalrenditen. Diese schätzen sie anhand eines Modells als durchschnittlichen jährlichen Preisanstieg über eine Halte- dauer von fünf Jahren. Dabei zeigt sich auch hier eine deut- liche Diskrepanz zwischen Immobilien mit niedrigen und Immobilien mit hohen Mieten. Der Unterschied zwischen dem ersten und dem zehnten Dezil beträgt in Belgien 0,8, in den Niederlanden 2,5 und in den USA 3,2 Prozent pro Jahr. Kombiniert man diese Zahlen mit den Di erenzen bei den Nettomietrenditen, ergeben sich klare Unterschiede in den jährlichen Gesamtrenditen der Mietobjekte. Diese sind in Belgien im ersten Dezil um 1,7, in den Niederlanden um 3,6 und in den USA um 3,9 Prozent höher als im jeweils zehnten Dezil (siehe Gra k „Klar positive Di erenz“) . Die Forscher versuchten zu erklären, weshalb Investoren mit Immobilien des unteren Marktsegments deutlich höhe- re Renditen erzielen. Eine klassische Möglichkeit wären höhere Risiken; etwa Vorschriften, die den Mieterschutz er- höhen oder Vermieter dabei einschränken, die Mieten anzu- heben. Intuitiv wäre gut nachvollziehbar, dass sich dies be- sonders auf die unteren Segmente des Mietmarktes auswir- ken und Investitionen risikoreicher machen könnte. Dafür fanden die Autoren indes keine Belege. Auch andere Risiken wie etwa höhere Ausfallraten für Hypotheken sind bei Immobilien zählen seit jeher zu den von Großanlegern favorisierten Anlageklassen. Dabei bietet dieses Segment eine große Bandbreite an Alternativen – von Büro- über Gewerbe- bis zu Wohnimmobilien. Das Letztere höhere Renditen erwarten lassen, wenn man sich in unteren Preissegmenten bewegt, dürfte vielen neu sein. Fallende Gesamtrenditen Negativer Zusammenhang zwischen Mietwertdezil und Gesamtrendite In den Subgrafiken steht jeder Punkt für ein Dezil der Mietwertverteilung. Links (rechts) ist jeweils das Dezil mit den günstigsten (höchsten) Mietwerten zu sehen. In den drei untersuchten Ländern zeigt sich eine deutlich abwärts gerichtete Beziehung zwischen Mietwerten und Gesamtrenditen. Quelle: Damen, S. / Korevaar, M. / Van Nieuwerburgh, S. (2025), An Alpha in Affordable Housing? 1500 1750 2000 1250 1000 750 500 250 800 700 600 1100 1000 900 1400 1300 1200 1600 1800 1400 1200 1000 800 600 7 % 8 % 9 % 10 % 11 % 6 % 6,5 % 7 % 7,5 % 9 % 10 % 11 % 12 % Mietwert in US-Dollar Mietwert in Euro USA Belgien Niederlande Mietwert in Euro Wohnimmobilien | THEORIE & PRAXIS FOTO: © GMF N o . 2/2025 | institutional-money.com 119 Neben den Mietren- diten untersuchen die Autoren auch Kapitalrenditen.

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