Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025
Fonds aus der Stichprobe entfernen. Die verbliebenen 106 ETFs zeigen zwar eine Nähe zu MSCI-Indizes, orientieren sich jedoch nicht konsequent an einem einzelnen Index, was wahrscheinlich auf eine aktive Strategierotation durch den Manager zurückzuführen ist. Obwohl der US-Markt- index als Standard-Benchmark dienen könnte, schließen Lodh und Gupta diese ETFs von der Analyse aus, um eine falsche Darstellung der Strategien der Manager durch die Annahme einer ungeeigneten Benchmark zu vermeiden. Die Tabelle „Top 10 aktive ETFs – Benchmark-Paarungen“ listet die aktiven ETF-Benchmark-Paare mit den höchsten verwal- teten Vermögen in der Stichprobe und einem Konsistenz- Score von 100 Prozent auf. Die Gra k „Best-Fit-Benchmark-Allokation“ veranschaulicht die optimale Benchmark-Allokation und die Aufschlüsse- lung des Exposures aktiver ETFs. In besagter Stichprobe wurden der Mehrheit der aktiven ETFs (104), die ein verwal- tetes Vermögen von 105 Milliarden US-Dollar repräsentier- ten,MSCI-Faktorindizes als Benchmarks zugewiesen. Value- orientierte aktive ETFs dominieren die Stichprobe sowohl hinsichtlich der Anzahl der Fonds als auch des verwalteten Vermögens. 47 aktive ETFs weisen keine starken Faktor- oder Themenassoziationen auf und werden daher einem breiten oder engen Marktkapitalisierungsindex zugeordnet. Als Nächstes untersuchen die beiden MSCI-Researcher, inwieweit aktive ETFs von ihren Best-Fit-Benchmarks abwei- chen.Wie aktiv sind diese „aktiven ETFs“wirklich? Handelt es sich um „Enhanced Indexing“ in Gestalt eines aktiven Fonds? Ein direkterer und aussagekräftigerer Vergleich mit passiven ETFs wäre möglich, wenn aktive ETFs eine längere Performancehistorie hätten. Jedoch würde sich die Stichpro- bengröße erheblich verringern, wenn man aktive ETFs mit einer Performancehistorie von mehr als zwölf Monaten aus- wählte. Die Gra k „Tracking-Error-Vergleich“ illustriert, dass die Best-Fit-Benchmarks mit den meisten aktiven ETFs eine bes- sere Übereinstimmung aufweisen als der breite Markt, reprä- sentiert durch den MSCI USA IMI Index.Die prognostizier- ten Tracking Errors (TE) der aktiven ETFs sind im Vergleich zu den am besten geeigneten Benchmarks im Allgemeinen niedriger und oft deutlich niedriger. Es zeigen sich klare Kategoriencluster.Die meisten aktiven ETFs mit Marktkapitalisierungsbenchmark liegen am unte- ren Ende der Tracking Errors (einige unter zwei Prozent). Die meisten ETFs mit Faktorbenchmark weisen einen TE im Bereich von zwei bis acht Prozent auf. Aktive ETFs mit Themenbenchmark weisen die höchsten Tracking Errors auf.Das insgesamt hohe TE-Niveau dieser aktiven ETFs deu- tet darauf hin, dass sie außerhalb ihres Hauptanlagestils ak- tives Risiko nehmen. Die Gra k „Active-Share-Vergleich“ unterstreicht ebenfalls den Nutzen der Verwendung von Best-Fit-Benchmarks: Die meisten aktiven ETFs haben im Vergleich zumMSCI USA IMI Index einen höheren Active Share als ihre Best-Fit- Benchmark. Aktive ETFs, die sich an Marktkapitalisierungs- Best-Fit-Benchmark-Allokation Aufteilung der aktiven ETFs auf Basis ihrer am besten passenden Benchmark Die Stichprobe besteht aus 195 aktiven ETFs, Assets under Management in Milliarden US-Dollar finden sich oberhalb der einzelnen Säulen. Der Mehrheit der aktiven ETFs mit Assets under Management von zusammen 105 Milliarden US-Dollar werden MSCI-Faktorindizes als Benchmarks zugeordnet. 47 aktive ETFs wiesen keine starken Faktor- oder Themenassoziationen auf und sind der Säule „Market Cap“ zugeteilt. Quelle: MSCI | Stand: 31. 5. 2024 0 10 20 30 40 50 Faktor Anzahl an ETFs Markt- kapitalisierung 71,6 Thematisch 35,3 Sektor 2,2 Value 39,9 Low Size 12,7 Growth 10,1 Multi-Factor 7,1 Yield 0,5 Quality 0,4 Low Volume 34,5 N o . 2/2025 | institutional-money.com 105 Aktive ETFs – Benchmarks | THEORIE & PRAXIS » Viele aktive ETFs zeigen über alle Anlagestile hinweg einen hohen Active Share von mehr als 75 Prozent. « Rohit Gupta, Vice President, MSCI Research, Mumbai
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