Institutional Money, Ausgabe 2 | 2025
Lodh und Gupta konzentrieren sich auf aktive Aktien- ETFs mit geogra schem Fokus auf den USA, die mithilfe der Lipper-Datenbank ermittelt wurden. Dabei fokussiert sich der Großteil der Analyse auf Aktien-Exposures und schließt optionsbasierte ETFs aus. Verwendet werden Daten zu den ETF-Beständen von Lipper per 31. Mai 2024. Nach der Eliminierung von ETFs mit fehlenden Daten besteht die MACI-Stichprobe aus 301 aktiven ETFs mit einem verwal- teten Vermögen von 234 Milliarden US-Dollar, von denen 25 ETFs konvertiert wurden. Deren Assets under Manage- ment machen in Summe 79 Milliarden US-Dollar aus. Die Verteilung der verwalteten Assets ist in beiden Kategorien stark verzerrt – einige große ETFs dominieren den Markt, gefolgt von einer großen Zahl kleinerer ETFs. Die beiden Autoren gehen davon aus, dass sich dieses Muster mit der Entwicklung des aktiven ETF-Marktes fortsetzt.Die Struktur der Angebote zeigt einen Hantele ekt: Einige aktive ETFs weisen eine hohe Portfoliokonzentration und eine geringe Marktabdeckung auf, andere jedoch eine breite, diversi zier- te Abdeckung. Die stärker auf ein bestimmtes Ziel ausge- richteten ETFs, die weniger als 100 Aktien und große Posi- tionen in einigen wenigen Aktien enthalten, sind typischer- weise kleiner und repräsentieren ein verwaltetes Vermögen von insgesamt 37,4 Milliarden US-Dollar. Die Stichprobe enthält eine Handvoll ETFs mit hohem verwaltetem Vermö- gen, sowohl im konvertierten als auch im nicht konvertier- ten Bereich, die mehr als 100 Aktien hielten. Diese Analyse zeigt, dass der Markt für aktive ETFs nicht nur auf Strategien zur Aktienauswahl mit „High Conviction“ beschränkt ist, sondern auch breitere und stärker diversi zierte Anlagestile umfasst. Benchmarking aktiver ETFs Der Zweck einer Benchmark für aktiv verwaltete ETFs un- terscheidet sich von dem traditioneller indexierter ETFs, die den ihnen zugrunde liegenden Index nachbilden. Aktive ETFs streben eine Outperformance ihrer Benchmark an, beispielsweise durch aktive Wertpapier- und Sektorauswahl, Market Timing, Faktor-Investing, thematische Fokussierung sowie Faktor- und Sektorrotation. Sie geben in ihren Pro- spekten und Factsheets typischerweise primäre und in man- chen Fällen auch sekundäre Benchmarks an. Die angege- bene Benchmark bildet jedoch oft das Anlagepotenzial ab und sagt wenig über die Ziel-Exposures oder den Anlagestil des Managers aus. Beispielsweise könnte ein renditeorientier- ter aktiver ETF einen breiten Marktindex verwenden, da die- ser das Ausgangsuniversum für einen Dividendenaktien- Picker darstellt, oder einen dividendenstarken Index wählen, wenn dieser besser zum präzisen Anlageansatz und den aktiven Wetten des Managers passt. Die Indexwahl ist exi- bler, da aktive Manager davon ausgehen, dass die Fondsper- formance ihren Selektions-Skill – also ihre Fähigkeit bei der Auswahl der einzelnen Wertpapiere – unter Beweis stellt und ihnen die Last abnimmt, anlagekategoriebedingte Per- formanceabweichungen vomGesamtmarkt zu erklären. Ein auf dem tatsächlichen Exposure basierendes Benchmarking könnte mehr Transparenz in diesen Prozess bringen und Asset-Allokatoren bei ihrer Sorgfaltsp icht in Bezug auf die Bewertung der Rolle aktiver ETFs in ihren Portfolios unter- stützen. Dieser Mangel an Klarheit hinsichtlich der tatsäch- lichen Exposures aktiver ETFs stellt jedenfalls eine Heraus- forderung dar. Exposurebasierte Best-Fit-Benchmarks Um die Anlagestile aktiver ETFs transparent zu machen, ver- wenden Lodh und Gupta eine exposurebasierte Benchmark- Fitting-Analyse. Sie messen die Portfolio-Faktor-Exposures unter Zuhilfenahme eines globalen MSCI-Aktien-Faktor- modells und die Exposures gegenüber beliebten Anlagethe- men anhand von Exposures auf Aktienebene mithilfe des MSCI-Thematic-Exposure-Standard-(TES)-Datensatzes.Dabei wählen sie die am besten passenden Benchmarks (Best-Fit) basierend auf der „Distanz“ zwischen den Exposures aktiver ETFs und einer Reihe von MSCI-Indizes. Da aktive ETF-Manager dynamische Anlagestrategien mit im Lauf der Zeit variablen Faktor-Exposures einsetzen kön- nen, ltern sie nur aktive ETFs heraus, deren Best-Fit-Bench- marks über vier Jahre bis Mai 2024 nicht konsistent waren. Lodh und Gupta können 195 aktive ETFs mit einem MSCI-Index als Benchmark verbinden und die übrigen Top 10 aktive ETFs – Benchmark-Paarungen Die zehn größten aktiven ETFs und deren perfekt passende MSCI-Vergleichsmaßstäbe Aktive ETFs Best-Fit-Benchmark DFA Dimensional US Core Equity 2 ETF MSCI USA IMI JPMorgan Nasdaq Equity Premium Income ETF MSCI USA Tech 125 DFA Dimensional US Marketwide Value ETF MSCI USA Value DFA Dimensional US Targeted Value ETF MSCI USA Small Value DFA Dimensional US Small Cap ETF MSCI USA Small Cap DFA Dimensional US Core Equity Market ETF MSCI USA IMI DFA Dimensional US Small Cap Value ETF MSCI USA Small Value Capital Group Core Equity ETF MSCI USA Fidelity Enhanced Large Cap Core ETF MSCI USA Large Cap Fidelity Enhanced Large Cap Growth ETF MSCI USA Large Quelle: MSCI | 31. 5. 2024 104 N o . 2/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Aktive ETFs – Benchmarks FOTO: © MSCI RESEARCH » Ein erheblicher Teil des Tracking Errors war zudem auf spezifische aktive Entschei- dungen der Fondsmanager zurückzuführen. « Rohit Gupta, Vice President, MSCI Research, Mumbai
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