Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025

ren vor der Corona-Pandemie und damit höheren Re(nan- zierungskosten) die Defaults von Unternehmen auch in die- sem Jahr weiterhin relativ niedrig bleiben sollten. Um ja nicht von einer Unternehmenspleite oder anderen Risiken am falschen Fuß erwischt zu werden, sehen 70 Prozent der Institutionellen aktives Management im Bereich Fixed In- come gegenüber anderen Ansätzen im Vorteil. Hinsichtlich der einzelnen Anleihensegmente wollen 31 Prozent der Investoren dieses Jahr die Allokation in Staats- anleihen erhöhen. 41 Prozent planen dies bei Investment Grade Corporate Bonds, 35 Prozent bei High Yield Bonds. Auf großes Interesse stoßen auch Grüne Anleihen: Satte 42 Prozent wollen ihr Exposure in Green Bonds ausbauen (siehe Gra k „Geplante Umschichtungen bei Anleihen“) . Infrastruktur im Fokus Wie weiter oben bei den „Allokationstrends“ bereits her- ausgearbeitet, wollen Institutionelle ihre Alternative-Anla- gen-Quoten von 17 auf 18 Prozentpunkte erhöhen. Dabei stehen vor allem Segmente wie Infrastruktur, Private Equity, Private Debt oder Immobilien im Fokus des Interesses (siehe Gra k „Geplante Umschichtungen bei alternativen Anlagen“) . Laut Patrick Sobotta, Geschäftsführer für Zentral- und Osteuropa sowie Leiter der Private Asset Academy von Natixis IM, haben Großanleger „längst erkannt“, dass sie für das Erreichen ihrer anspruchsvollen Renditeziele jene Über- renditen brauchen, die die illiquiden Assets bieten: „Gerade Investitionen in Infrastruktur verscha en Versicherungen oder Pensionsfonds die Möglichkeit, ihre langfristigen Verp ichtungen mit den ebenfalls langen Laufzeiten zu matchen.“Hinzu kommen staatliche Anreize, wie beispiels- weise die Anfang dieses Jahres vorgenommene Adaptierung der deutschen Anlageverordnung (AnlV) zeigt, die ab sofort Infrastrukturinvestments wesentlich erleichtert. „Zugleich sind Investoren von den Regulatoren angehalten, ihre Inves- titionsstrategien angesichts der zunehmenden klimatischen Herausforderungen auf die Finanzierung der Infrastruktur für die Energiewende auszurichten. Dafür sprechen auch eine ganze Reihe von handfesten (nanzwirtschaftlichen Argumenten: die häu(g niedrigen Korrelationen zu ande- ren Anlageklassen, die meist geringe Volatilität, regelmäßige, stabile und vorhersehbare Cash ows, die zusätzliche Diver- si(kation des Portfolios“, ergänzt Sobotta. Hinsichtlich der beliebtesten Art der Umsetzung von alternativen Investments wurden „Co-Investments“ mit 31 Prozent am öftesten genannt (Mehrfachnennungen mög- lich). Knapp dahinter rangieren Secondaries mit 30Prozent und Direct Deals mit 28Prozent. „Secondaries werden häu(ger, weil viele Institutionen nach der Fokussierung auf private Investments in den letzten Jahren möglicherweise zu viel investiert haben und einige Anlagen veräußern werden, um ihre Portfolios auszubalancieren“, erläutert Goodsell. Danach befragt, welche Unternehmenssektoren institutio- nelle Investoren als am aussichtsreichsten im Bereich alter- native Anlagen erachten, wurde mit 45 Prozent am öftesten „Informationstechnologie“ genannt. Auf Platz zwei liegt „Infrastruktur“mit 42 Prozent, gefolgt von „Gesundheit“mit 37 Prozent (siehe Gra k „Aussichtsreiche Sektoren“) . Investoren schauen genauer hin Der Boom bei alternativen Anlagen, ein entsprechend gerin- ges Angebot am Markt und damit einhergehend höhere Preise machen es nach Einschätzung von 61 Prozent der Investoren immer schwieriger, aussichtsreiche Opportuni- täten zu (nden. In der Folge glauben 62 Prozent, dass das Wachstum bei alternativen Anlagen die Risiken für institu- tionelle Portfolios erhöht. Das hat Konsequenzen: „Da sich immer weniger Gele- genheiten bieten, geben 73 Prozent der Befragten an, dass sie die Prüfung privater Vermögenswerte aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Qualität der Geschäfte verschärft haben“, merkt Goodsell an. ANTON ALTENDORFER Aussichtsreiche Sektoren Welche Sektoren Investoren bei alternativen Anlagen favorisieren Investoren sehen wie bei den öffentlichen Märkten auch in den Privatmärkten im Sektor „Informationstechnologie“ das meiste Potenzial. Im Gegensatz dazu ist der Sektor „Infra- struktur“ eine Domäne bei alternativen Investments und liegt hier auf Platz zwei der Beliebtheitsskala. Das geringste Interesse zieht der „Basiskonsum“ auf sich. Offenbar werden hier nur geringe Renditen erwartet. Quelle: Natixis Institutional Outlook 2025 Basiskonsum Zyklische Konsumgüter Kommunikation Rohstoffe Versorger Finanzwerte Industrie Immobilien Energie Gesundheit Infrastruktur Informationstechnologie 8 % 9 % 11 % 12 % 14 % 16 % 18 % 28 % 30 % 37 % 42 % 45 % 88 N o . 1/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Investorenumfrage » Private Assets sind nach wie vor der wichtigste Allokationstrend. « Dave Goodsell, Executive Director beim Natixis Center for Investor Insight

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