Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025

» N ach den positiven Ergebnissen des Jahres 2024 ho en institutionelle Investoren auf eine Wieder- holung im Jahr 2025“, erklärte Dave Goodsell, Executive Director beimNatixis Center for Investor Insight, mit Blick auf das jüngste gute Börsenjahr anlässlich der Ver- ö entlichung der Studie „2025 Natixis Institutional Outlook Survey“. Das zu Natixis Investment Managers gehörende Natixis Center for Investor Insight ließ für diese Erhebung im Oktober und November 2024 genau 500 institutionelle Investoren in 28 Ländern in Nord- und Lateinamerika, Europa, Asien und imNahen Osten befragen. Aufgrund der hohen Anzahl und Breite der befragten Institutionen zählt diese Studie nicht nur zu den umfangreichsten ihrer Art, sondern gibt auch einen detaillierten Überblick, wohin die großen Kapitalsammelstellen ihre anvertrauten Gelder inves- tieren beziehungsweise zukünftig umschichten wollen. Goodsell und sein Autorenteam gingen in ihrer Publika- tion in fünf Kapiteln fünf übergeordneten Fragestellungen nach: Beginnend mit den Einschätzungen der Investoren zur Entwicklung der wichtigsten makroökonomischen Fak- toren und der Märkte in Kapitel eins sowie den darauf basierenden Portfoliostrategien allgemein in Kapitel zwei beleuchtete die Studie in drei weiteren Kapiteln die Sicht- weise beziehungsweise die Allokationsüberlegungen der Investoren zu den drei Anlagesegmenten Aktien, Anleihen und Alternative Investments im Speziellen. Positive Erwartungshaltung Nach drei Jahren mit steigenden Preisen scheint sich die In$ation zu beruhigen. Das sollte laut Einschätzung der Anleger auch 2025 andauern: Mehr als drei von vier (76%) der befragten Investoren erwarten eine sinkende (38%) oder zumindest konstante In$ation (38%). 68 Prozent erwarten sogar, dass das In$ationsziel der großen Zentralbanken erreicht wird. Als Konsequenz gehen 63 Prozent der institu- tionellen Investoren von weiter sinkenden Leitzinsen aus. Das reduziert auch Rezessionsrisiken: Lediglich 30 Prozent der Investoren erwarten in der diesjährigen Umfrage einen wirtschaftlichen Rückgang: Zum Vergleich: In der Vorjah- resstudie betrugt dieser Wert noch 51 Prozent. Während in den meisten Teilen der Welt langsam, aber sicher der Opti- mismus zurückkehrt, sieht es hierzulande jedoch anders aus. Denn der Pessimismus hat in Deutschland Oberhand gewonnen und sich in den Köpfen festgesetzt: 50 Prozent der befragten Institutionellen aus Deutschland sehen das eigene Land in einer hartnäckigen Rezession gefangen. Dominierende Sorge Geopolitik „Ober$ächlich betrachtet sieht das makroökonomische Bild rosig aus. Die In$ation ist rückläu g, die Zinsen sinken, die Rezessionsängste haben nachgelassen, und in vielen Regio- nen ist eine sanfte Landung wahrscheinlich“, beschreibt Goodsell das internationale Gesamtbild aus volkswirtschaft- licher Sicht. „Letztendlich scheinen sich die institutionellen Teams mehr Sorgen über die möglichen Auswirkungen geopolitischer Faktoren zu machen als über traditionelle makroökonomische Überlegungen“, ergänzt Goodsell mit Blick auf jene Risiken, die Investoren als am bedrohlichsten erachten. Dabei dominieren wie angesprochen die geopoli- tischen Bedrohungen. In diesem Zusammenhang nannten die weltweit befragten Investoren am öftesten Spannungen zwischen den USA und China, aber auch eine mögliche Es- kalation in der Ukraine oder imNahen Osten. Insbesondere deutsche Institutionelle fürchten einen Kon$ikt zwischen Eine groß angelegte Umfrage unter Hunderten institutionellen Investoren weltweit zeigt, welche Erwartungen an das aktuelle Anlagejahr bestehen und wo Investoren Risiken, aber auch Chancen sehen. Vorsichtig optimistisch 82 N o . 1/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Investorenumfrage FOTO: © NATIXIS Wohin Großanleger ihre Gelder allo- kieren, ist eine wert- volle Information. Denn in diesen Segmenten könnten die Kurse steigen. » Zwei Drittel der Befragten befürchten, dass die Euphorie der Anleger die Aktienkurse in die Höhe treibt. « Dave Goodsell, Executive Director beim Natixis Center for Investor Insight

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