Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025
V eronika Grimm gehört bereits seit 2020 dem Sach- verständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirt- schaftlichen Entwicklung an. Schon weit vor der jüngsten Diskussion um die von der neuen Bundesregie- rung geplanten wirtschaftspolitischen Maßnahmen hat sie sich extrem kritisch zu einer Aufnahme neuer Schulden und der Rolle staatlicher Subventionen geäußert. Dazu hat sie gemeinsammit ihren beiden Wissenschaftskollegen Lars Feld und Volker Wieland – beide ehemalige Mitglieder des Sachverständigenrates – ein Gutachten mit dem Titel „Für eine echte Wirtschaftswende“verfasst, in dem die drei Hoch- schullehrer ihre Vorschläge formuliert haben, was in den Bereichen Finanzpolitik, Steuersystem und Staatsverschul- dung, aber auch in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik so- wie der Energie- und Klimapolitik von der nächsten Bun- desregierung in Angriff genommen werden müsste. Wir haben sie an der Technischen Universität Nürnberg besucht, wo sie seit 1. März 2024 als Professorin für Energiesysteme und Marktdesign lehrt. Frau Prof. Grimm, auch wenn zum Zeitpunkt unseres Gesprächs gewissermaßen noch sehr viel mit Unsicherheit behaftet ist, was die nächste Bundesregierung und deren endgültiges Programm an- geht: Bezüglich der bisher bekannt gewordenen Pläne zu einem milliardenschweren Sondervermögen und einer Aufweichung der Schuldenbremse sind Sie skeptisch, oder? Dass Deutschland seine Ausgaben zur Stärkung der eigenen Wehrhaftigkeit erhöhen muss, steht für die Wirtschaftsweise Veronika Grimm außer Frage. Erhebliche Zweifel hegt sie aber an der darüber hinausgehenden Milliardenverschuldung. » Ein Schritt in die falsche Richtung « Liebe Leser, mir und dem Verlag ist wichtig klarzustellen, dass der in der Ausgabe 1/2025 des Magazins „Institutional Money“ enthaltene Abdruck eines mit mir geführten Interviews aufgrund redaktioneller Fehler seitens des Verlages Aussagen enthält, die ich tatsächlich weder in diesem Interview noch an anderer Stelle getätigt habe und die ich mir auch nicht zu eigen machen möchte. Dies betrifft sowohl die sprachliche Formulierung als auch den sachlichen Inhalt ab- gedruckter Textpassagen, insbesondere die mir fälschlicherweise zugeschriebene einseitige Kritik an der Politik und dem Handeln der EZB vor dem Ukraine- krieg, Passagen, die suggerieren, dass bei hinreichender Kooperation auf europäischer Ebene auf eine Ausweitung des Verteidigungsbudgets verzichtet wer- den könnte und Aussagen zu den Eigenschaften sog. Small Modular Reactors. Einen Abdruck meiner tatsächlich getätigten Aussagen finden Sie zur Klarstel- lung nachstehend. Dem Verlag ist es wichtig, offen mit einem internen Fehler umzugehen und die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen, um dem eigenen Anspruch an hohe journalistische Qualität – auch in der Aufarbeitung von Fehlern – zu genügen. Dieser Entscheidung gebührt mein Dank und mein Respekt. Prof. Veronika Grimm 30 N o . 1/2025 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Veronika Grimm | Wirtschaftsweise FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH Zweifel an der Aufnahme neuer Schulden und der Rolle staatlicher Subventionen.
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