Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025

zahlungen während dieses Zeitraums. Die Nachhaftung wird das von uns eingesetzte Asset-Management-Modell adressieren. Die Sicherstellung der Zweckbindung des Pen- sionsvermögens wird in der Regel über die Einbindung eines Contractual Trust Arrangement (CTA) erfolgen. Wir übernehmen dann die Steuerung des Asset Managements für die in der RG zusammengefassten Pensionsgelder, das operative Management der Verp ichtungen und leisten aus dem vorhandenen Vermögen und den damit erzielten Erträgen die zukünftigen Pensionszahlungen an die Anspruchsberechtigten. Wenn Sie von „den gebündelten Pensionsverbindlichkeiten“ sprechen: Welche sind damit konkret gemeint? Christian Petersmann: In der Rentnergesellschaft werden aus- schließlich die Ansprüche von Pensionären und Anwärtern gebündelt.Das betri t also lediglich die nicht mehr Beschäf- tigten eines Unternehmens. Die Pensionsansprüche von noch aktiven Mitarbeitern gehören nicht dazu. Ihr jüngster Deal ist die Übernahme der deutschen Pensionsver- bindlichkeiten der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank (HAL). Was hat es damit auf sich? Christian Petersmann: Wir werden damit künftig die Ver- waltung und Betreuung der Pensionsansprüche von aktuell insgesamt knapp 800 anspruchsberechtigten Rentnern und ehemaligen Mitarbeitern von Hauck Aufhäuser Lampe innerhalb einer eigens gegründeten Rentnergesellschaft übernehmen.Die entsprechenden Mittel werden über einen Spezialfonds investiert und zusätzlich durch ein CTA abge- sichert, um eine zweckgebundene Verwendung des Treu- handvermögens zu gewährleisten. Wir haben dabei einen im internationalen Vergleich üblichen Eigenkapitalbeitrag von fünf Prozent in die von HAL gegründete Rentner- gesellschaft investiert, um so eine sinnvolle Interessenüber- einstimmung sicherzustellen. Tilo Kraus: Die Anlage des Treuhandvermögens erfolgt im Rahmen von gemeinsam vereinbarten Anlagerichtlinien durch die Beauftragung externer spezialisierter Asset Mana- ger. Die Umsetzung erfolgt unter dem Dach unseres regu- lierten Spezialfonds. Lampe Asset Management als Teil der HAL wird dabei die liquiden Assets für die naheliegenden Cash ows der ersten Jahre managen. Unterstützt hat die Vedra bei der Strukturierung des Buy-outs die internatio- nale Wirtschaftskanzlei Fresh elds. Auf Seiten der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank übernimmt PwC sowohl die rechtliche Beratung als auch die nanzwirtschaftliche und bAV-technische Unterstützung.Mit der Transaktion steigt die von uns betreute Zahl von Rentnern auf inzwischen mehr als 5.500. Warum spricht man in diesem Zusammenhang vom „nächsten logischen Schritt im De-Risking“, wie Sie das eben genannt haben? Christian Petersmann: Ein Buy-out transferiert nal die Risi- ken der Pensionsverp ichtungen eines Unternehmens, also In ations-, Langlebigkeits- und Zinsänderungsrisiken und natürlich den Verwaltungsaufwand. Im Ergebnis müssen Unternehmen die Risiken, die mit der langfristigen Finan- zierung und Verwaltung solcher Pensionszahlungen einher- gehen, eben nicht mehr selbst tragen. Das führt zu einer Entlastung der Bilanz, einer Reduktion der Volatilität und einer operativen Komplexitätsreduktion. Tilo Kraus: Nicht zuletzt ist damit auch eine erhebliche Reduzierung der bilanziellen Volatilität verbunden. Pen- sionsverp ichtungen sind oft mit nicht immer leicht zu kalkulierenden biometrischen Risiken verbunden. Nehmen Sie nur die nach wie vor wachsende Zahl von Rentnern, die auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird, weil immer mehr Angehörige der geburtenstarken Jahr- gänge der sogenannten Babyboomer-Generation in Rente gehen werden. Gleichzeitig steigt die Langlebigkeit der Menschen in den kommenden Jahren insgesamt weiter an. 236 N o . 1/2025 | institutional-money.com PRODUKTE UND STRATEGIEN | Christian Petersmann & Tilo Kraus | Vedra Pensions FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH » Pensionsverpflichtungen sind oft mit nicht immer leicht zu kalkulierenden biometrischen Risiken verbunden. « Tilo Kraus, Geschäftsführer bei Vedra Pensions

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