Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025

Was meinen Sie mit „Weiterentwickler“? Tilo Kraus: Dass wir aus einer im Grunde für einen ganz anderen Sachverhalt aufgesetzten Transaktion nicht nur die Ursprünge des Pension Buy-out in Deutschland gelegt haben, sondern in der Folge die Möglichkeit erarbeitet haben, einen solchen durchaus komplexen Vorgang zu einem Produkt weiterzuentwickeln, das heute so weit ist, dass es mit Unternehmen und sogar mit regulierten Finanz- institutionen umgesetzt werden kann. Man könnte auch sagen, dass wir die Standards gesetzt haben, die Branchen- größen dazu inspiriert haben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Inzwischen betrachten verschiedene und im Geschäft mit dem Handling von Pensionsver- p ichtungen durchaus renommierte Häuser den Pension Buy-out zu Recht als eine Art „nächsten logischen Schritt imDe-Risking“Für viele Unternehmen, bei denen Pensions- verbindlichkeiten zunehmend zu Auszahlungen führen, ist ein Pension Buy-out ein logischer Schritt zu einer Um- stellung von sowohl bilanziellen als auch operativen Kom- plexitäten. Ganz grundsätzlich gefragt: Was kennzeichnet eigentlich Ihr Geschäft? Tilo Kraus: Zunächst werden bei einem Pension Buy-out in Deutschland die Pensionsverbindlichkeiten eines Unterneh- mens zusammen mit Barmitteln oder anderen Finanzan- lagen in eine deutsche Rentnergesellschaft, eine als „RG“ abgekürzte GmbH, ausgegliedert. Vedra erwirbt dann 100 Prozent der Anteile an dieser RG zu einem positiven Kauf- preis, in der Regel ungefähr fünf Prozent des Transaktions- werts. Durch den durch das Umwandlungsgesetz vorge- gebenen Rahmen besteht eine wechselseitige Nachhaftung zwischen abgebendem Unternehmen und Rentnerge- sellschaft für die Dauer von zehn Jahren für die Pensions- Zwei Experten für die Auslagerung von Pensionsverpflichtungen etersmann begann seine Laufbahn im Investmentbanking bei Morgan Stanley in Lon- m Schwerpunkt Beratung bei M&A und Kapitalmarkttransaktionen. Im Anschluss war er estment Managern Highbridge/Zwirn und Silverpoint Capital unter anderem mitverant- für den Aufbau des europäischen und deutschen Anlagegeschäfts. 2007 gründete er ge- einsam mit Konstantin Stoyanov das Multi-Family-Office Crown Ocean Capital, aus dem eraus letztlich die Vedra-Gruppe entstand. Petersmann ist Diplomkaufmann der Universi- ät zu Köln und wurde mit dem Heinz-Kaut-Preis als Jahrgangsbester ausgezeichnet. Tilo Kraus begann seine Laufbahn in der Finanzwelt Ende 1999 bei dem in München ansässigen Private-Equity-Haus VCM Venture Capital Management. Nach knapp drei Jah- en wechselte er in die Londoner Niederlassung der UBS Investment Bank, ab September 009 hat er den Finanzmarktbereich der IKB Deutsche Industriebank geleitet. Ab Ende 19 war Kraus für die Hamburg Commercial Bank tätig und hat im Rahmen der Trans- mation deren Geschäft mit institutionellen Kunden sowie Syndizierungs- und Platzierungs- en betreut. Im Juni 2022 trat er in die Geschäftsführung von Vedra Pensions ein. Christian P don mit de bei den Inv wortlich m h t r 2 20 for them N o . 1/2025 | institutional-money.com 235 Christian Petersmann & Tilo Kraus | Vedra Pensions | PRODUKTE UND STRATEGIEN FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH » In der Rentnergesellschaft werden ausschließlich die Ansprüche von Pensionären und Anwärtern gebündelt. Das betrifft also lediglich die nicht mehr Beschäftigten eines Unternehmens. « Christian Petersmann, Geschäftsführer von Vedra Pensions

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