Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025
ken. „Im Frühjahr 2020 wurde dann die Beteiligungsquote in Nordrhein-Westfalen für Versorgungswerke abgescha t“, so Krüger, „und im März 2021 folgte der Erlass, mit dem eine separate Infrastrukturquote eingeführt wurde.“ Als drittes großes Projekt führt er die Broschüre zum Thema ALM-Studie an, die der Verband für alle Versor- gungswerke erstellt hat. „Daran orientieren sich noch heute die Versorgungswerke. Auch davor wurden natürlich ALM- Studien erstellt, aber mittlerweile gehört das zum täglichen Rüstzeug. In den letzten Jahren ist da schon einiges passiert“, ndet Krüger. Professionalisierung im Risikomanagement Zurückblickend auf die letzten gut elf Jahre, in denen er in der Geschäftsleitung der ABV war, ndet Krüger: „Zum Guten hat sich entwickelt, dass sich das Risikomanagement der Versorgungswerke deutlich verbessert hat. Da hat eine enorme Professionalisierung stattgefunden.“Auf der anderen Seite sei auch die Komplexität am Kapitalmarkt in den letz- ten Jahren enorm gestiegen; nicht nur durch das Niedrig- zinsumfeld, sondern auch durch neue Themen wie ESG, mit dem viele neue Faktoren Eingang in die Kapitalanlage gefunden haben. „Früher hat man vommagischen Dreieck gesprochen, also Sicherheit, Rentabilität, Liquidität. Diese drei Ziele unter einen Hut zu bekommen, war schon schwierig genug. Jetzt kommt die Frage hinzu, wie man das Ganze ESG-mäßig umsetzen kann, und das mit dem ent- sprechenden Reporting“, verweist Krüger darauf, dass die Nachhaltigkeitsthematik die Sache nicht einfacher macht. Man merkt ihm an, dass ihm der Abschied aus der Bran- che schwerfällt: „Ich habe mich 34 Jahre mit VAG-Investo- ren im weitesten Sinne befasst. Mal auf der Seite des GDV, dann auf der Seite der Asset Manager, bei Barclays, und schließlich bei der ABV.“ Ganz raus aus der Branche will er auch nicht. „Ich möchte nicht von 100 auf null runtergehen im Job, sondern bleibe noch eine Weile im Dunstkreis Kapitalanlagen und Altersvorsorge“, lässt er durchblicken. „Ich werde vermutlich etwas im Versicherungsbereich ma- chen, zum Beispiel als Treuhänder tätig sein.“Natürlich wol- le er auch mehr Freizeit mit seiner Frau genießen, aber auf dem nächsten Institutional Money Kongress oder anderen Branchenevents werde man ihn noch sehen, sagt er ernst und scherzend zugleich. Carsten Rothbart will verbinden Den Sta elstab bei der ABV hat er Anfang Januar an Carsten Rothbart übergeben, der wie Krüger Jurist ist. Der 53-Jährige kennt sich mit Verbandsarbeit gut aus, denn vor seinem Einsatz bei der ABV hat er knapp zehn Jahre lang die Abteilung Steuer- und Finanzpolitik beim Zentralver- band des Deutschen Handwerks geleitet.Davor war er beim Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA, dem Deutschen Steuerberaterverband und bei PWC tätig. Trotz seiner lang- jährigen Erfahrung ist Rothbart froh, dass die Übergabe gut vorbereitet geschah: „Wir hatten das Glück, uns noch drei CV Dr. Carsten Rothbart • Jahrgang 1971 • Hobbys : Alles im, unter und auf dem Wasser • Geschäftsführer bei der ABV • Leiter der Abteilung Steuer- und Finanzpolitik beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) • Leiter Steuern und Finanzen beim Zentralen Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) • Referent für Steuerrecht beim Deutschen Steuerberaterverband e.V., Berlin • Rechtsanwalt bei PwC in Frankfurt • Jura-Studium an der Freien Universität Berlin • BWL-Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft, Berlin 226 N o . 1/2025 | institutional-money.com PORTRÄT | Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV) FOTO: © TIM FLAVOR » Ich sehe mich in einer Art Scharnierfunktion zwischen den Interessen der Mitglieder, der Politik und der Verwaltung. « Carsten Rothbart, neuer Geschäftsführer der ABV
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