Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025
ist, lässt sich nicht zuletzt amÖlverbrauch festmachen – hier liefert Guinness Global Investors einen interessanten Ansatz – und zwar den der „Oil Bill“. Globale Ölrechnung Diese Kennzahl quanti ziert die jährlichen Ausgaben der Weltwirtschaft für Ölimporte, indem sie das globale Öl- verbrauchsvolumen mit dem durchschnittlichen Ölpreis multipliziert. Demnach lag die globale Oil Bill im Jahr 2024 bei etwa drei Billionen US-Dollar. Dieser Wert entspricht ungefähr drei Prozent des globalen BIP. Im Vergleich dazu lag die Ölrechnung im Jahr 2011, als die Ölpreise auf ihrem Höchststand waren, bei rund 4,5 Prozent des globalen BIP. Dieser Rückgang lässt den Schluss zu, dass die Weltwirt- schaft heute weniger anfällig auf hohe Ölpreise reagiert als früher. Jonathan Waghorn, Portfoliomanager bei Guinness Global Investors, erläutert: „Die Oil Bill – de niert als das Produkt aus globalemÖlverbrauch und durchschnittlichem Ölpreis – dient als Maß für die jährlichen Ausgaben der Weltwirtschaft für Ölimporte.“ Er betont, dass trotz eines moderaten Anstiegs der Ölpreise in den letzten Jahren der Anteil der Oil Bill am globalen BIP relativ stabil geblieben ist, was auf eine robustere und diversi ziertere Energieinfra- struktur hinweist. Der Guinness Sustainable Energy Fund investiert gezielt in Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungsket- te nachhaltiger Energie – von Erzeugung und Speicherung bis hin zu E zienzsteigerung und Verbrauch. Neben rei- nen Pure Players im Bereich erneuerbare Energien berück- sichtigt der Fonds auch Unternehmen mit einer klaren Strategie für den Übergang von fossilen zu nachhaltigen Energiequellen. Jonathan Waghorn, Portfoliomanager bei Guinness Glo- bal Investors, betont den selektiven Ansatz: „Unser Portfolio konzentriert sich auf Unternehmen, deren Geschäftsmodelle bereits ohne signi kante Subventionen wirtschaftlich trag- fähig sind. Diese Auswahl erlaubt es uns, langfristige Trends in der Energiewende zu nutzen, während wir uns von Unternehmen fernhalten, die stark von politischen Förder- maßnahmen abhängig sind.“ Laut Guinness entfallen beispielsweise 71 der insgesamt 247 investierten Transitionstitel auf Elektri zierung, darunter Batterien und Technologien für den Transportsektor.Weitere Positionen sind Ausrüster und Dienstleister für erneuerbare Energien, während 67 Titel Unternehmen sind, die nach- haltige Energie erzeugen (siehe Chartbild „Investment Case Energietransition“) . Die di erenzierte Aufschlüsselung (siehe Chartbild „Spezi sche Beispiele für eine Energietransitionsstrate- gie“) zeigt den Schwerpunkt auf Batterietechnologien und Dekarbonisierung des Verkehrs, etwa im Rahmen von Elek- trofahrzeugen und Leistungselektronik. HANS WEITMAYR Spezifische Beispiele für eine Energietransitionsstrategie* Der Ansatz erscheint sowohl geografisch als auch fundamental und thematisch relativ breit diversifiziert. Investierbar sind sowohl bekannte Größen aus den USA wie der zuletzt unter Druck und in die Kritik geratene Chiphersteller Infineon oder der spanische Energiekonzern Iberdrola, die aufgrund ihrer bekannten operativen Ausrichtung ihren Weg ins Portfolio gefunden haben. Samsung wiederum erscheint Guinness aufgrund seiner Batterietechnologie interessant. Quelle: Guinness Global Investors Elektrifizierung des Energiemixes Elektro-Autos und Effizienz Halbleiter Batterieherstellung Ausbau Windkraft Ausbau Solarenergie Beheizung, Beleuchtung, Energieeffizienz Geothermie Sonstiges Thema Gewichtung (%) 38,1 % 10 % 9,4 % 3,8 % 8,6 % 7,8 % 18,6 % 3,3 % 0,4 % Beispielhafte Investments 216 N o . 1/2025 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Energietransition FOTO: © GUINNESS » Unser Portfolio konzentriert sich auf Unternehmen, deren Geschäftsmodelle bereits jetzt ohne signifikante Subventionen wirtschaftlich tragfähig sind. « Jonathan Waghorn, Guinness Global Investors
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