Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025

te somit entscheidender für den Energiemarkt werden als der politische Kurswechsel. Laut Drummond begünstigen mehrere Faktoren den Ausbau erneuerbarer Energien und von Batteriespeichern. Ein entscheidender Punkt ist die öko- nomische Attraktivität von Solar- und Windkraftanlagen, die selbst ohne Subventionen häu g die kostene zienteste Option für neue Kapazitäten darstellen. Besonders in Regio- nen mit günstigen natürlichen Bedingungen für Wind- und Solarenergie werden diese Technologien weiterhin wett- bewerbsfähig bleiben. Darüber hinaus spielen Geschwindigkeit und Umsetzbar- keit neuer Projekte eine zentrale Rolle. Photovoltaik- und Onshore-Windanlagen lassen sich laut Greenwheel ver- gleichsweise rasch realisieren und können schneller als fos- sile Kraftwerke auf die steigende Stromnachfrage reagieren. Bestehende Infrastruktur Hinzu kommt die Bedeutung bestehender Infrastruktur.Die USA verfügen bereits über eine weitreichende Netzstruktur für erneuerbare Energien, die in den vergangenen Jahren er- heblich ausgebaut wurde. Zwar könnte eine Rücknahme von IRA-Subventionen die Investitionsdynamik bremsen, doch viele Projekte sind bereits in der Pipeline oder be n- den sich in Bau. Dies gilt insbesondere für Batteriespeicher, die als Schlüsseltechnologie für die Netzstabilisierung gelten. Auch die Kostenstruktur spielt eine Rolle: Während neue Gas- und Kohlekraftwerke langfristige Kapitalinvestitionen erfordern und mit regulatorischen Unsicherheiten behaftet sind, lassen sich Erneuerbare exibler in den bestehenden Netzbetrieb integrieren. Ein weiterer stabilisierender Faktor ist laut Greenwheel der politische Ein uss der Bundesstaaten. Auch wenn eine Trump-Regierung Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien auf Bundesebene zurücknimmt, verfügen viele Vernichtet der politische Sturm aus den USA das Konzept der Energietransition? Gerüchte darüber gibt es, sie erscheinen aber wie damals die ersten Todesnachrichten zu Mark Twain übertrieben. Fundamentale Daten und Kostenwahrheit stellen relativ starke ökonomische Argumente für ein Fortbestehen der Entwicklung dar. Die globale „Oil Bill“ sinkt tendenziell Die Substitution bei Energieträgern drückt weltweit die Ölrechnung. Nimmt man den Ölpreis pro Barrel und rechnet den Preis für den kumulierten Ver- brauch weltweit mit dem globalen BIP gegen, so kommt man auf einen weltweit lang- fristig sinkenden Trend und eine geringere Sensibilität der Weltkonjunktur hinsichtlich des Ölmarktes. Quelle: IEA, Bloomberg, Guinness Global Investors 0 % 1 % 2 % 3 % 4 % 5 % 6 % 7 % 8 % 9 % 2025 2020 2015 2010 2005 2000 1995 1990 1985 1980 1975 1970 % / BIP 80 US$/barrel 2010: 3,8 % des BIP 80 US$/barrel 2025: 3,8 % des BIP 3,8 % des BIP 2025 = 115 US$/barrel 50 US$ 200 US$ 150 US$ 100 US$ „World Oil Bill“ / BIP in % N o . 1/2025 | institutional-money.com 213 Energietransition | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © MANGOLOVEVOM | STOCK.ADOBE.COM

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