Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025

Währungsrisiko ab, verglichen mit 41 Prozent der US-ame- rikanischen Manager festverzinslicher Anlagen. Von den Ma- nagern, die absichern, beträgt die durchschnittliche Hedge Ratio für Aktieninvestoren 35 und für Bond-Investoren 66 Prozent. Abseits der Durchschnittsbetrachtungen gibt es eine erhebliche Heterogenität der Ergebnisse. Beispielsweise sichern 77 Prozent der in den USA ansässigen Anleihen- manager ihr Euro-Engagement ab, die restlichen 23 Prozent tun dies nicht; darunter sind auch solche Manager, die Devisenpositionen eingehen, ohne zugrunde liegende in Euro denominierte Vermögenswerte zu besitzen. Viele An- leiheninvestoren weisen Hedge Ratios nahe eins auf, was auf eine vollständige Absicherung hindeutet, viele wählen aber auch eine Reihe unterschiedlicher Absicherungsquoten, die je nach Währung und im Zeitverlauf variieren. In den für diese Studie verwendeten Daten sichern US-Dollar-basierte Anleger häu ger und mit höheren Quoten ab, als von Clemens Sialm und Qifei Zhu 2024 im NBER Working Paper „Currency Management by International Fixed Income Mutual Funds“ für Investmentfonds dokumentiert. Von Interesse ist auch die Veränderung der gezeigten Pro- zentsätze beim Einsatz von Derivaten auf Assetklassen- und Portfolioebene und der Hedge Ratios über die Laufzeit der Stichprobe von 1988 bis 2013 (siehe Gra k „FX-Hedging im Zeitablauf“) . Hier wird illustriert, wie sich das Hedging von Euro-Assets für US-Dollar-Fonds respektive die Absicherung von US-Dollar-Assets durch im Euroraum ansässige Fonds bis 2023 entwickelt hat. In jedem Panel zeigen die oberen Zeitreihen den Prozensatz der Aktienportfolios, die eine Währung absichern, eine Währung ungesichert halten oder nur Devisentermingeschäfte in einer Währung ohne zu- grunde liegendes Asset halten; die Mitte zeigt die entspre- chenden Zahlen für festverzinsliche Portfolios; die untere zeigt die durchschnittlichen Hedge Ratios von Aktien- und festverzinslichen Fonds. Dabei gibt es Di erenzen im Ver- halten von US-Dollar- und Euro-basierten Investoren. US- Fonds, insbesondere Aktieninvestoren, neigen viel weniger zur Absicherung und sichern weniger intensiv ab, obwohl sich das Verhalten von US-Fonds in den letzten Jahren dem Verhalten europäischer Fonds angenähert hat. Renteninves- toren hingegen handeln sehr ähnlich und hedgen zu einem großen Teil Assets aus dem jeweils anderen Währungsraum. Au ällig ist dabei, dass im Euroraum ansässige Fonds ten- denziell ihr Dollarrisko bei Aktien in den letzten Jahren we- niger stark absichern. Dies ist wohl Ausdruck einer takti- schen Allokationsentscheidung, die einen erstarkenden US- Dollar vorhersah. • Zweitens: der Vergleich der Ergebnisse von im Dollarraum ansässigen Investoren mit ihren Pendants, die aus anderen Währungsräumen stammen. Unter den Managern von Bonds und Aktien sichern jene, die außerhalb des Dollar- raums angesiedelt sind, häu ger und in größerem Ausmaß ab als in den USA domizilierte Anleger. Beispielsweise sichern durchschnittlich 36 Prozent der im Euroraum ansäs- Aufgrund der Fragen, die sich hinsichtlich der Zukunft des US-Dollars und seiner Rolle als Leitwährung stellen, dürften sich derzeit wohl auch immer mehr institutionelle Anleger mit dem Thema „Wechselkursrisiko“ und möglichen Absicherungsstrategien beschäftigen. N o . 1/2025 | institutional-money.com 191 FX-Hedging-Strategien | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © OLLY | STOCK.ADOBE.COM

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=