Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025

jene Zinskupons bieten, die zur Erreichung der eigenen Renditeziele notwendig sind und daher weniger Gelder für Alternative Investments übrig bleiben. Nach der Erhebung des allgemeinen Status quo zu Be- ginn der Studie arbeitete der BAI respektive Bucher im drit- ten Kapitel heraus, bei welchen Alternative-Investment-Seg- menten im Speziellen die Versicherungen ihre Bestände er- höhen, gleich belassen oder reduzieren wollen – und wie dies im Vergleich zu Nicht-Versicherungen aussieht. Umschichtungspläne Dabei zeigt sich, dass bei jedem einzelnen Alternatives- Segment (bis auf Immobilien) Versicherungen ihre beste- henden Allokationen tendenziell erhöhen statt reduzieren wollen. „Die Analyse zeigt jedoch auch, dass mit Ausnahme von Corporate Private Debt die erwarteten Allokationsstei- gerungen bei alternativen Vermögenswerten für Versiche- rungsunternehmen geringer sind als bei anderen Anleger- typen“, merkt Bucher an und erinnert daran, dass Versiche- rungen im Bereich Alternatives vielfach schon in der Nähe ihrer gewünschten Zielallokationen sind. Ein Beispiel dafür ist der „Klassiker“ Private Equity, wo mittlerweile fast 87 Prozent aller befragten Versicherer inves- tiert sind – verglichen mit 64,62 Prozent bei den Nicht-Ver- sicherungen. Das hat Auswirkungen auf zukünftige Alloka- tionsabsichten. Lediglich 38,9 Prozent der Versicherungen wollen hier aufstocken, bei Nicht-Versicherungen beträgt dieser Wert 47,5 Prozent. Die Aufrechterhaltung des aktu- ellen Status quo planen 50 Prozent der Versicherungen (47,5 % der Nicht-Versicherungen), eine Reduktion will jede neunte Versicherung (11,1%), aber nur jede zwanzigste Nicht-Versicherung (5%). Während Versicherungen bei Private Equity zur Genüge investiert sind, sieht dies bei Corporate Private Debt ganz anders aus. Hier haben Versicherungen das größte Investi- tionsbedürfnis bei allen Segmenten: Immerhin 56,67 Pro- zent wollen aufstocken, jede Dritte (33,3%) will den aktu- ellen Status quo aufrechterhalten. Reduzieren will inter- essanterweise jede zehnte Versicherung. Von den Nicht-Ver- sicherungen wollen im Segment Corporate Privat Debt 52,38 Prozent der Befragten erhöhen, 42,86 Prozent den Status quo belassen und 4,76 Prozent reduzieren (siehe Gra k „Alternative Investments in Unternehmen“). Interessante Infrastruktur Ebenfalls aufstocken wollen Versicherungen das Segment Infrastructure Debt – jede zweite Adresse (50%) plant dies. 46,4 Prozent wollen den Status quo belassen, eine extreme Minderheit (3,6%) will reduzieren. Damit ist Infrastructure Debt neben Corporate Private Debt die einzige alternative Anlageklasse, bei der mindestens 50 Prozent der Versiche- rungen die Allokation erhöhen wollen. Die nicht dem Ver- Alternative Investments in Unternehmen Investoren und ihre Allokationspläne bei Corporate Private Debt und Private Equity Institutionelle Investoren , die nicht dem Versicherungslager angehören (52,4 %), und vor allem die Versicherungen (56,7 %) wollen ihre Allokationen in Corporate Private Debt erhöhen. Nur die wenigsten dieser Großanleger planen eine Reduktion in diesem Segment. (linker Teil der Grafik). Bei Corporate Private Equity (rechts) wollen weniger als jede zweite Nicht-Versicherung (47,5 %) und nur 38,9 Prozent der Versicherungen ihre Allokation erhöhen. Eine knappe Mehrheit will den Status quo beibehalten oder reduzieren. Offenbar haben Anleger genug Private Equity in ihren Büchern und müssen dieses Exposure erst verdauen. Quelle: BAI Investor Survey 2024 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Reduzieren Status quo beibehalten Erhöhen 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Reduzieren Status quo beibehalten Erhöhen 52,4 % 56,7 % 42,9 % 33,3 % 4,8 % 10 % 47,5 % 38,9 % 47,5 % 50 % 5 % 11,1 % Geplante Änderungen bei Corporate Private Debt Geplante Änderungen bei Corporate Private Equity Nicht-Versicherungen Versicherungen Nicht-Versicherungen Versicherungen 170 N o . 1/2025 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Alternative Investments » 37 Prozent der befragten Versicherungsunternehmen geben an, Experten für alternative Anlagen zu sein. « Florian Bucher, Referent und Marktanalyst beim Bundesverband Alternative Investments (BAI)

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=