Institutional Money, Ausgabe 1 | 2025
Die größere Expertise der Assekuranzen ist erklärbar mit den im Vergleich zu Nicht-Versicherungen insgesamt höhe- ren Kapitalanlagesummen und den daraus resultierenden Ressourcen, die das Vorhalten eines größeren hausinternen Know-hows oder gar eigens auf Alternative Investments spezialisierter Teams ermöglichen oder erforderlich machen. Kein Automatismus Wer jetzt glaubt, dass größere Expertise und höhere Kapital- anlagesummen automatisch dazu führen, dass Versicherun- gen in ihren Portfolios im Vergleich zu anderen Institutio- nellen prozentual höhere Gewichtungen von Alternative Investments haben oder diese querbeet zukünftig (stark) erhöhen werden, wird durch die BAI-Umfrage respektive Autor Bucher eines Besseren belehrt: „Der höhere Anteil von Versicherungsunternehmen, die in alternative Anlagen investiert sind, bedeutet jedoch nicht zwangsläu g, dass sie einen höheren Anteil an alternativen Anlagen im Portfolio haben als andere Arten von Investoren.“ Der BAI-Studie zufolge sind Versicherungsunternehmen aufgrund der bereits erfolgten Commitments in Alternative Investments oftmals bereits in einem „fortgeschritteneren Entwicklungsstadium“. Einige der befragten Häuser haben ihre gesteckten Allokationsziele bereits erreicht. Vor allem diese Versicherungen müssen in der Folge eigene oder exter- ne aufsichtsrechtliche Beschränkungen berücksichtigen, die eine Aufstockung zumindest eine Zeitlang erschweren. „Dies kann auf regulatorische Faktoren oder interne Risiko- Ertrags-Faktoren zurückzuführen sein. Diese Faktoren ver- hindern eine weitere Erhöhung der Allokation von alter- nativen Anlagen durch neue Investitionen in alternative An- lageklassen oder die Ausweitung bestehender Allokationen“, unterstreicht Bucher. Hinzu kommt, dass nach der Zins- wende klassische Anleihen Versicherungen endlich wieder Worin Institutionelle investieren Großanleger sind in fast allen Alternativen-Anlagen-Segmenten allokiert. Die Mehrzahl aller institutionellen Investoren als übergeordnete Gruppe und unter diesen insbesondere die Versicherungen sind in vielen unterschiedlichen alternativen Anlage- segmenten engagiert. Die meisten Versicherungen (95,65 %) sind in Immobilien (Real Estate Equity) investiert, gefolgt von Infrastructure Equity (93,48 %). Nur in den wenigs- ten Fällen sind Institutionelle in Hedgefonds oder Liquid Alternatives investiert, was wohl der in den vergangenen Jahren enttäuschenden Performance und den hohen Gebühren geschuldet ist. Quelle: BAI Investor Survey 2024 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Hedgefonds / Liquid Alternatives Real Estate Debt Real Estate Equity Infrastructure Debt Infrastructure Equity Corporate Private Debt Corporate Private Equity 64,62 % 86,96 % 69,23 % 76,09 % 78,46 % 93,48 % 29,23 % 76,09 % 81,54 % 95,65 % 30,77 % 69,57 % 20 % 21,74 % Nicht-Versicherungen Versicherungen Deutsche Versicherungen können aufgrund der Größe ihrer Kapitalanlagen – 2020 waren das mehr als 1.700 Milliarden Euro – und ihrer internen Expertise im Bereich der alternativen Anlagen die ganze Klaviatur bespielen. N o . 1/2025 | institutional-money.com 169 Alternative Investments | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © VITALII VODOLAZSKYI | STOCK.ADOBE.COM
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