Institutional Money, Ausgabe 4 | 2024

30 Prozent. Zum Vergleich: Auf globaler Basis gewinnen die Kläger in 55 Prozent der Fälle. Doch nun will Foris das be- währte Geschäftsmodell auf die nächste Ebene heben und sich auch verstärkt bei der Finanzierung von Prozessen mit Streitwerten jenseits der 30 Millionen Euro im Large-Cap- Segment etablieren. In der Regel steigen die Prozesskosten mit zunehmendem Streitwert nur mehr unterproportional an, was die Finanzierung von Fällen mit großen Streitwerten wirtschaftlich sehr attraktiv macht. Ab einem Streitwert von 30 Millionen Euro sind beispielsweise in Deutschland die gesetzlichen Gebühren gedeckelt, was die Chance auf höhe- re Multiples ermöglicht (siehe Grafik „Starker Hebel bei hohen Streitwerten“) . „In diesem Segment war Foris zwar bereits in einigen Einzelfällen tätig, doch war dies in größerem Um- fang, insbesondere wenn man auch eine gute Streuung über viele Fälle haben will, rein aus Eigenmitteln schwer zu stem- men. Daraus entstand die Idee, den ersten Prozessfinanzie- rungsfonds in der DACH-Region aufzusetzen“, führt Foris- Vorstand Frederick Iwans aus. „Mit diesem strategischen Schritt erhöhen wir unsere Finanzierungsbandbreite erheb- lich. Künftig werden wir vermehrt Prozesse mit Streitwerten von 100 Millionen Euro und mehr finanzieren können. Bisher haben wir zumeist Prozesse im Mid-Cap-Segment finanziert,wo die Streitwerte überwiegend zwischen 100.000 und 30 Millionen Euro lagen. Bei höheren Streitwerten gibt es aufgrund der Asymmetrie von Kosten und Ertrag aber einen stärkeren Hebel, hier sind im Erfolgsfall Multiples von fünf bis zehn möglich.“ Das aus Eigenmitteln betriebene Geschäft im Mid-Cap- Segment wird Foris auch künftig beibehalten. Fälle, die grö- ßere Investitionen notwendig machen, sollen künftig jedoch über den Fonds finanziert werden. Je nach Fallkonstellation und benötigter Investition werden das Fälle mit Streitwerten von regelmäßig mehr als 25 Millionen Euro sein. Foris selbst ist an dem Fonds mit fünf Millionen Euro beteiligt – und Starker Hebel bei hohen Streitwerten Asymmetrie von Kosten und Ertrag Die notwendigen Investitionen in ein Portfolio von Rechtsstreitigkeiten fallen deutlich geringer aus als die erzielbaren Erlöse. Ab einem Streitwert von 30 Millionen Euro steigen die Fallkosten bei einem Gerichtsstand in Deutschland nur mehr unterpropor- tional. Für den Fonds besteht daher die Chance, deutlich höhere Multiples bei höheren Streitwerten zu erreichen. Quelle: Foris 0 2 4 6 8 10 12 1 30 50 Streitwert in Mio. EUR 100 Multiple als Faktor Kostenrisiko in Mio. EUR Historisch realisierter Multiple von 3x Mio. EUR Die mit großvolumigen Rechtsstreitigkeiten verbundenen Beträge und Risiken stellen auch ein Geschäftsmodell dar, das im angelsächsischen Raum schon seit geraumer Zeit von Großanlegern genutzt wird. Nun präsentiert sich auch hierzulande ein erstes Fondsangebot. N o . 4/2024 | institutional-money.com 205 Alternative Investments | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © NAMPIX | STOCK.ADOBE.COM

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