Institutional Money, Ausgabe 4 | 2024
in der physischen und digitalen Infrastruktur, was Investoren zunehmend anzieht. „Indiens wirtschaftliche Dynamik und der Ausbau seiner digitalen Infrastruktur machen das Land zu einem attraktiven Investmentziel,“heißt es in dem Bericht. Aktien verstärkt gefragt Die Verschiebung der Vermögensallokation innerhalb der Family Offices zeigt sich klar: Zwei der größten Anlageklas- sen – Aktien und festverzinsliche Wertpapiere – haben ihren Anteil 2024 weiter gesteigert. Öffentliche Aktien machten einen Sprung von 22 auf 28 Prozent, während festverzinsli- che Anlagen von 16 auf 18 Prozent anstiegen. Diese Erhö- hung ist sowohl auf den Einsatz von Barmitteln als auch auf die anhaltende Rallye der Märkte seit den Tiefstständen im Jahr 2022 zurückzuführen. Der Anteil an Private Equity fiel hingegen von 22 auf 17 Prozent, möglicherweise bedingt durch Bewertungsanpas- sungen, die langsamer als die der öffentlichen Aktien statt- fanden. Die Gewichtung in Immobilien, sowohl direkt als auch über Fonds, sank von 17 auf 14 Prozent. „Die Schwierig- keiten innerhalb der Branche, verstärkt durch die Zinserhö- hungsschübe und die anhaltenden Umwälzungen in der Immobilienbranche seit der Pandemie, könnten diese Ent- wicklung erklären“, so die Annahme Hofmanns. Barmittel, Hedgefonds und Privatkredite blieben stabil bei zwölf Pro- zent, vier Prozent und drei Prozent. Vermögen und Wachstum Family Offices mit einem Vermögen von weniger als 500 Millionen Dollar hatten imDurchschnitt höhere Anteile in festverzinslichen Wertpapieren (20 Prozent im Vergleich zu 16 Prozent bei größeren Family Offices) und deutlich höhe- re Bargeldbestände (15 gegenüber zehn Prozent). Direkte Investitionen waren hingegen bei größeren Family Offices mit neun Prozent stärker vertreten als bei kleineren, die lediglich sechs Prozent allokierten. Mehr als drei Viertel der befragten Family Offices mel- deten für das Jahr 2023 einen Anstieg des marktbewerteten Portfoliovermögens. Knapp 30 Prozent erzielten zwischen zehn und 20 Prozent Wachstum, während weitere 43 Prozent Zuwächse zwischen null und zehn Prozent ver- zeichneten. Dieser Anstieg entspricht den positiven Erwartungen, die viele Family Offices im vergangenen Jahr geäußert hatten. Größere Family Offices mit einem Vermögen von mehr als 500 Millionen Dollar berichteten etwas häufiger von positi- ven Portfoliogewinnen als kleinere, wobei 80 Prozent von Zuwächsen berichten konnten. Besonders ausgeprägt war das Wachstum in Lateinamerika, wo 90 Prozent der Family Offices Portfoliosteigerungen meldeten, während in der Asien-Pazifik-Region der Anteil negativer Performance mit 21 Prozent am höchsten war. Stimmungsaufhellung Die allgemeine Stimmung unter den Family Offices für die nächsten zwölf Monate zeigt sich positiver als im Vorjahr. Besonders optimistisch sind die Befragten in Bezug auf di- rekte Private-Equity-Investitionen (47%), Private Equity über Fonds (41%) und Aktien in entwickelten Märkten (39%). Diese positive Einstellung ist teilweise auf die anhaltende Erholung der öffentlichen Aktienmärkte und anderer risi- kobehafteter Anlagen seit den Tiefstständen im Oktober 2022 zurückzuführen. Auch Immobilien bleiben beliebt mit 37 Prozent der Befragten, die optimistisch auf diese Anlageklasse blicken. Interessanterweise ist das Netto-Sentiment – also die Dif- ferenz zwischen jenen, die ihre Allokationen erhöhen möch- ten, und jenen, die sie reduzieren wollen – für direktes Pri- vate Equity (+36%), globale entwickelte Aktien (+30%) und Private-Equity-Fonds (+26%) am höchsten. Am negativsten hingegen wird das Sentiment für Schwel- lenländeranleihen (–13%) und digitale Vermögenswerte mit minus elf Prozent eingeschätzt. HANS WEITMAYR Grosso modo eine Wachstumsstory Die überwiegende Mehrheit an befragten Family Offices konnte auf – teils beträchtliches – Vermögenswachstum verweisen. Die Mehrheit der Family Offices verzeichnete im vergangenen Jahr moderate Zuwächse in ihren Portfolios, was auf ein allgemein positives Marktumfeld hindeutet. Einige Büros konnten sogar größere Steigerungen erzielen, während ein kleinerer Anteil leichte Rückgänge verbuchte. Kaum Veränderungen wurden im hohen Minus- bereich gemeldet, was auf stabile Portfolios hinweist. Quelle: Global Family Office Survey 2024 | Tabelle: APAC: Asien/Pazifik, EMEA: Europa, Naher Osten, Afrika, LATAM: Lateinamerika, NAM: Nordamerika Global APAC EMEA LATAM NAM Wachstum mehr als 20 % 5 % 2 % 6 % 10 % Wachstum 10–20 % 29 % 20 % 30 % 40 % 28 % Wachstum 0–10 % 43 % 46 % 41 % 50 % 39 % Null 10 % 11 % 14 % 5 % 9 % Minus 0–10 % 6 % 6 % 6 % 2 % 9 % Minus 10–20 % 5 % 12 % 2 % 2 % 5 % Minus mehr als 20 % 1 % 3 % 1 % Wachstum mehr als 20 % Wachstum 10–20 % Wachstum 0–10 % Null Minus 0–10 % Minus 10–20 % Minus mehr als 20 % 5 % 29 % 43 % 10 % 6 % 5 % 1 % N o . 4/2024 | institutional-money.com 181 Family Offices | PRODUKTE & STRATEGIEN
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