Institutional Money, Ausgabe 4 | 2024

wachsender Professionalität bleibt der Spagat zwischen finanziellen und familiären Verpflichtungen eine Herausfor- derung. 54 Prozent der Family Offices sehen die Erfüllung von Erwartungen der Familienmitglieder als größte Heraus- forderung, eine Aufgabe, die nun vor der Anpassung an Marktbedingungen steht, die letztes Jahr noch an oberster Stelle war. Das Interesse an alternativen Anlagen wie Private Equity wächst weiter, begleitet von einem optimistischen Ausblick: 97 Prozent der Befragten erwarten positive Portfoliorenditen im nächsten Jahr, fast die Hälfte sieht Potenzial für über zehn Prozent. „Family Offices sehen privaten Eigenkapital- anlagen und Direktinvestitionen mit demmeisten Optimis- mus entgegen“, erklärt Hannes Hofmann, Citi Private Bank Head Global Familiy Office Group. Etwa 47 Prozent der Befragten planen demnach, ihre Allokation in direktes Pri- vate Equity zu erhöhen – dazu später mehr. Neue und alte Sorgen Die größten Sorgen und Herausforderungen sind die dyna- mischen Finanzmärkte, geopolitische Spannungen und die komplexe Nachfolgeplanung. Die Unsicherheiten sind viel- seitig, doch einige Themen stechen besonders hervor. An erster Stelle der Sorgen steht die Entwicklung der Zinssätze. Die Family Offices sehen hier große Risiken, ins- besondere durch die möglichen Veränderungen in der Geldpolitik. Viele erwarten eine „Normalisierung“der Zins- sätze in den kommenden Jahren, was sich entscheidend auf das globale Investmentklima auswirken könnte. Auch die Beziehungen zwischen den USA und China rücken in den Fokus, da sie als „maßgeblich für den langfristigen globalen Ausblick“ angesehen werden. Mit der Zunahme geopoli- tischer Spannungen und der Gefahr wirtschaftlicher Dis- ruptionen ist dies eine anhaltende Belastung für die Family Offices. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Inflation als vor- rangige Sorge zurückgefallen, was als positives Signal für die King Cash muss – zumindest aus Sicht der meisten Family Offices – abdanken, wie die entsprechende, globale Befragung durch Citi Private Bank zeigt. Demnach haben 70 Prozent der Befragten ihre Bestände reduziert oder stabil gehalten. Nur 30 Prozent haben hier aufgestockt. Mit anderen Worten: Geld musste wieder arbeiten. Nordamerika geht – fast – immer Welche Region in welche Region investiert APAC EMEA LATAM NAM 2023 2024 2023 2024 2023 2024 2023 2024 Nordamerika 30 % 39 % 47 % 42 % 54 % 62 % 80 % 86 % Europa 13 % 8 % 44 % 40 % 12 % 10 % 9 % 7 % Asien-Pazifik ex China 30 % 38 % 4 % 6 % 1 % 1 % 4 % 3 % China 26 % 14 % 2 % 5 % 3 % 1 % 2 % 1 % Lateinamerika 0 % 0 % 0 % 1 % 30 % 26 % 3 % 2 % Afrika & Naher Osten 1 % 1 % 3 % 7 % 0 % 0 % 2 % 1 % Das Lieblingsinvestmentziel von Family Offices ist generell Nordamerika. Danach wird generell am ehesten in der eigenen Region investiert, was aus Sicht der Markt- kenntnis durchaus Sinn ergeben kann. Quelle: Global Family Office Survey 2024 | Tabelle: APAC: Asien/Pazifik, EMEA: Europa, Naher Osten, Afrika, LATAM: Lateinamerika, NAM: Nordamerika N o . 4/2024 | institutional-money.com 179 Family Offices | PRODUKTE & STRATEGIEN FOTO: © NEVIO | STOCK.ADOBE.COM | GENERIERT MIT KI

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