Institutional Money, Ausgabe 4 | 2024
F amily Offices haben sich zuletzt wieder aus der Deckung gewagt.Das geht zumindest aus der aktuel- len Global Family Offices Survey der Citi Private Bank hervor. ImVergleich zu den Angaben aus demVorjahr haben 70 Prozent der Befragten ihre Cash-Bestände redu- ziert oder höchstens unverändert gelassen und stattdessen vermehrt in andere Anlageklassen investiert. Getragen von einem optimistischen Ausblick auf die Renditen setzen sie verstärkt auf festverzinsliche Wertpapiere, deren Erträge aktuell auf Mehrjahreshöchstständen liegen. Auch Aktien- märkte haben an Attraktivität gewonnen, da viele Family Offices ihre Allokation in diesem Bereich nach demMarkt- rückgang von 2022 wieder erhöht haben. Private Equity bleibt ebenfalls gefragt, da immer mehr Family Offices Kapital in Direktbeteiligungen und Private- Equity-Fonds lenken. Während im letzten Jahr noch ein hoher Anteil der Family Offices seine Cash-Positionen auf- stockte, zeigt sich 2024 eine klare Bewegung weg von Bar- geld hin zu renditeorientierteren Anlagen.Die Allokation in Immobilien blieb imGegensatz dazu weitgehend stabil, was auf das konstante Interesse in dieser Klasse hinweist, selbst angesichts der Zinsentwicklung. Family Offices setzen verstärkt auf strukturierte Invest- mentprozesse und institutionelle Techniken. CIOs leiten inzwischen in 60 Prozent der Offices die Anlagestrategie, oft mit Unterstützung eines Investmentkomitees.Weiter setzen immer mehr Family Offices auf alternative Anlagen, darun- ter Private Equity sowohl direkt als auch über Fonds. Trotz „Cash is no longer King“ , heißt es in der Studie Global Family Offices 2024 von Citi Private Bank. Lang lebe stattdessen König Equity, egal ob als Private Equity oder als Aktie. Inflationssorgen sind etwas in den Hintergrund getreten. Der König ist tot Sehr viele Augen auf der Zinsentwicklung Die Hauptsorgen von Family Offices variieren nach Region – Zinsen und Geopolitik liegen aber überregional weit vorn. Besonders aufmerksam verfolgen Family Offices die Entwicklung der Zinsen, gefolgt von geopolitischen Themen wie den USA-China-Beziehungen. Die Inflation bleibt relevant, wenn auch weniger als zuvor. Regionale Unterschiede sind erkennbar: In Nordamerika liegt der Schwerpunkt auf Zinsen, während in Asien geo- politische Spannungen eine größere Rolle spielen. Quelle: Global Family Office Survey 2024 | Tabelle: APAC: Asien/Pazifik, EMEA: Europa, Naher Osten, Afrika, LATAM: Lateinamerika, NAM: Nordamerika Global APAC EMEA LATAM NAM Zinsentwicklung 52 % 43 % 40 % 55 % 65 % Verhältnis USA/China 45 % 52 % 55 % 38 % 34 % Markt überhitzt 45 % 46 % 43 % 43 % 46 % Inflation 42 % 45 % 41 % 48 % 38 % Stabilität des globalen Finanzsystems 30 % 39 % 27 % 24 % 30 % Naher Osten 25 % 10 % 27 % 26 % 32 % Krieg Russland/Ukraine 16 % 10 % 24 % 12 % 15 % Handelskonflikte 14 % 19 % 13 % 17 % 10 % Währungsrisiken 14 % 21 % 10 % 12 % Zinsentwicklung Verhältnis USA/China Markt überhitzt Inflation Stabilität des globalen Finanzsystems Naher Osten Krieg Russland/Ukraine Handelskonflikte Währungsrisiken 52 % 45 % 45 % 42 % 30 % 25 % 16 % 14 % 9 % 178 N o . 4/2024 | institutional-money.com PRODUKTE & STRATEGIEN | Family Offices FOTO: © CITI PRIVATE BANK » Family Offices sehen privaten Eigenkapitalanlagen und Direktinvestitionen mit dem meisten Optimismus entgegen. « Hannes Hofmann, Citi Private Bank Head Global Familiy Office Group
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