Institutional Money, Ausgabe 1 | 2024

Die größte Hürde war deshalb die Beschaffung und adäquate Kombination relevanter Daten. Für ihr Paper haben die Autoren in mühevoller Detailarbeit mehr als ein Jahr lang einen Datensatz zusammengebastelt, der die Vergütungen und den Beschäftigungsverlauf einer Vielzahl von Managern aktiver US-Aktienfonds beinhaltet. Das ermöglicht es, die Bestimmungsfaktoren für Vergütungen und Karriereaussichten zu untersuchen. Ausgehend vom gesamten Universum aktiver US-Invest- mentfonds wurden zunächst über CRSP und Morningstar die (teils unvollständigen) Namen aller Fondsmanager extra- hiert. Dann ergänzten und überprüften die Forscher die Angaben über Data-Scraping-Methoden sowie manuell auf Basis von Fondsprospekten, LinkedIn-Profilen und Websites. Mithilfe weiterer Informationen wie Alter, Sozialversiche- rungsnummer und Wohnadressen der Manager aus öffent- lichen Datenquellen wie LexisNexis und CoreLogic konn- ten sie den Daten der Longitudinal Employer-Household Dynamics (LEHD) zugeordnet werden, die über das For- schungsdatenzentrum des U.S. Census Bureau zur Ver- fügung gestellt werden. Die Informationen über die Ver- gütungsstruktur der Manager stammen aus dem Statement of Additional Information (SAI), das in der EDGAR-Daten- bank der SEC verfügbar ist. Die Zusammenführung der Daten ermöglicht es den For- schern, detaillierte Informationen über die Vergütungen und einen umfassenden Beschäftigungsverlauf zu erhalten. Für die Untersuchungen wird dann der Zusammenhang von Vergütungen, verwalteten Vermögen, erzielter Performance und Mittelzuflüssen untersucht. Ergebnisse Die Analysen bringen verschiedene Erkenntnisse ans Licht, von denen vor allem die folgenden zwei interessant sind: Zum einen hängt die Vergütung der Manager – wie zu erwarten war – sowohl von der erzielten Performance als auch von Mittelzuflüssen ab. Allerdings stellen die Forscher fest, dass die Höhe des verwalteten Vermögens dabei der Haupttreiber ist. Bereinigt man die Daten um deren Verän- derung, verschwindet der starke positive Zusammenhang zwischen Vergütung und erzielter Performance weitgehend. Das ist ein Widerspruch zur weit verbreiteten Annahme, Qualität ist Silber, Quantität ist Gold. Die naheliegende Annahme, dass die Fondsverantwortlichen mit den besten Anlageergebnissen auch am meisten verdienen, ist nicht korrekt, entscheidend sind vielmehr die Faktoren „Fondsvolumen“ und „Zuflüsse“. N o . 1/2024 | institutional-money.com 171 Fondsmanager-Karriere | THEORIE & PRAXIS FOTO: © SHPILBERGSTUDIOS | STOCK.ADOBE.COM, UNIVERSITY OF PENNSYLVANIA » Das verwaltete Vermögen ist der wichtigste Faktor für die Vergütung der Fondsmanager. « Winston Wei Dou, Assistant Professor of Finance, The Wharton School, University of Pennsylvania

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=